Graz: Goldenes Ehrenzeichen

vonRedaktion Salzburg
OKTOBER 19, 2024

Foto: © Stadt Graz/Fischer

Pflanzenphysiologin Irmtraud Thaler wurde zu ihrem 100. Geburtstag mit dem Goldenen Ehrenzeichen der Stadt Graz überrascht.

"Veronica" ist ihr Liebling. Sie hat sie studiert - eine unscheinbare, kleine Pflanze, die blau blüht am Wegesrand. Irmtraud Thaler hat den Pflanzen ihr Leben verschrieben, und dieses dauert nunmehr bereits 100 Jahre an. Die Pflanzenphyiologin mit Wurzeln in Kärnten wurde zu ihrem runden Geburtstag von Freund:innen und ehemaligen Student:innen mit einer Feier im historischen Gewächshaus des Botanischen Gartens überrascht. Auch Rektor Peter Riedler gesellte sich dazu und noch jemand hatte ein besonders Geschenk zu einem besonderen Jubiläum mitgebracht: Bürgermeisterin Elke Kahr überreichte der leidenschaftlichen Wissenschaftlerin das Goldene Ehrenzeichen der Stadt Graz: "Wir sind uns bisher noch nie persönlich begegnet, um so mehr freut es mich, dass ich eine so außerordentliche Persönlichkeit nun kennenlernen darf, die ihr ganzes Herzblut in die Pflanzenphysiologie gelegt hat und immer noch legt. Das ist nicht selbstverständlich. Auch haben sie ihre Ausbildung in einer Zeit gemacht, die schwierig war, für Frauen, die eine Universitätslaufbahn einschlugen noch mehr. Das beweist ihren starken Willen und ihr Durchhaltevermögen", gratulierte die Bürgermeisterin herzlich und vergaß nicht den Dank für das Engagement von Irmtraud Thaler zu unterstreichen.

Biografisches

Irmtraud Thaler wurde am 15. Oktober 1924 in Spittal an der Drau geboren. Nach ihrer Reifeprüfung im Frühjahr 1942 setzte sie ihren akademischen Weg in Graz und Wien fort, wo sie sich der systematischen Botanik widmete. Im Dezember 1948 promovierte sie zur Dr.inphil. in den Hauptfächern Botanik und Zoologie. Ihre berufliche Laufbahn begann Irmtraud Thaler 1949 als Demonstratorin am Pflanzenphysiologischen Institut der Universität Graz. Parallel dazu unterrichtete sie an der Gärtnerischen Berufsschule das Fach Botanik und arbeitete während der Sommermonate bei Aichinger am Institut für Angewandte Pflanzensoziologie in Arriach, Kärnten. 1955 wurde sie wissenschaftliche Hilfskraft und 1957 Assistentin. Aufgrund ihrer zahlreichen wissenschaftlichen Veröffentlichungen erhielt sie 1956 die Lehrberechtigung für das Fach Anatomie und Physiologie der Pflanzen. Im Jahr 1973 wurde Irmtraud Thaler zur außerordentlichen Professorin ernannt.

Sie leitete die Abteilung für die Ausbildung der Pharmazeuten in Anatomie und Physiologie der Pflanzen und richtete 1971 ein elektronenmikroskopisches Labor am Institut ein. Von 1980 bis 1982 war sie Vorsitzende der Pharmazeutischen Studienkommission und von 1981 bis 1982 Vorsitzende der Berufskommission Pflanzenphysiologie. Von 1983 bis 1987 war sie Institutsvorstand. Obwohl Irmtraud Thaler 1988 ihren wohlverdienten Ruhestand antrat, widmete sie sich weiterhin ihrer Leidenschaft für die Botanik und unternahm zahlreiche Reisen nach Südafrika, Namibia, Madagaskar, Jordanien und Syrien. Auch heute noch besucht sie täglich den botanischen Garten und bleibt eine inspirierende Persönlichkeit für alle, die sie kennen.


Japanischer Lackbaum als Geschenk

Seitens der Universität bekam die Jubilarin ein "grünes" Geschenk überreicht, einen Japanischen Lackbaum, ein Verwandter des Mangobaums. Diese Baumpartenschaft ist erst die zweite, die das Institut für Botanik vergeben hat, ein kleines grünes Schild neben dem Baum verweist auf die Patin.

Quelle: Stadt Graz

Mehr Nachrichten aus

Graz