vonRedaktion Salzburg
OKTOBER 25, 2024
Die Stadt Wien würdigte Barbara Klein, Schauspielerin und langjährige Leiterin des Kosmos Theaters, mit dem Goldenen Verdienstzeichen des Landes Wien für ihre herausragenden Verdienste um die feministische Theater- und Kulturszene. Die Abgeordnete zum Wiener Landtag und Gemeinderat, Nicole Berger-Krotsch, nahm heute, Freitag, in Vertretung von Bürgermeister Michael Ludwig die Ehrung im Wiener Rathaus vor. Die Veranstaltung fand in Anwesenheit zahlreicher Unterstützer*innen und prominenter Vertreter*innen der Wiener Kulturszene statt. Die Laudatio hielt Yasmin Hafedh aka Poetry-Slammerin „Yasmo“, musikalisch wurde die Ehrung von Sigrid Horn untermalt.
Berger-Krotsch überreichte die Auszeichnung und betonte, Klein habe „mit Beharrlichkeit und Mut eine Bühne geschaffen, die weit über die Wiener Grenzen hinaus Bedeutung hat“. Sie hob außerdem hervor, dass das Kosmos Theater heute als Ort der weiblichen Kunst und als feministisches Zentrum fest verankert sei und sich Klein unermüdlich für die Gleichberechtigung in der Kultur eingesetzt habe. Berger-Krotsch bezeichnete Klein als „großartige Feministin“, die es geschafft habe „Frauen einen Raum zu geben und eine Stimme zu verleihen“. Für den Mut und den Einsatz für die Rechte der Frauen einzustehen, dankte Berger-Krotsch der Geehrten. Die Ehrung sei eine Anerkennung ihrer unermüdlichen Bemühungen, Frauen und deren Kunst im Kulturbetrieb sichtbar zu machen, so Berger-Krotsch.
Laudatorin Yasmin Hafedh zeigte sich in ihrer Rede über Kleins Hartnäckigkeit, Ziele zu erreichen, beeindruckt. Sie schilderte Anekdoten über die kreativen Aktionen der feministischen Bewegung in den 90er Jahren, an denen Barbara Klein oft an vorderster Front beteiligt war. Hafedh hob auch hervor, wie das Kosmos Theater seit seiner Gründung diesen feministischen Geist verkörpere und für Frauen als Plattform diene, die sie in der Gesellschaft oft nicht finden. Barbara Klein bedankte abschließend für die Auszeichnung und die „rührenden Worte“, jedoch nicht ohne Kritik an den Widerständen zu üben, denen sie in ihrer kulturellen Laufbahn begegnet sei. Sie richtete den Appell an alle, feministische Anliegen weiterhin zu fördern und zu unterstützen.
Über die Person
Barbara Klein, die 1954 geboren wurde und am Max-Reinhardt-Seminar Schauspiel studierte, war nach ihrer Ausbildung unter anderem am Wiener Volkstheater tätig und gründete gemeinsam mit Krista Schweiggl die Kabarettgruppe „Chin & Chilla“, die 1987 mit dem Österreichischen Kleinkunstpreis ausgezeichnet wurde. 1998 initiierte sie den Verein LINK, der Räume für weibliche Kunstschaffende fordert. Ein besonders prägendes Kapitel in Kleins Karriere begann 2000 mit der Gründung des KosmosTheaters, das sie im ehemaligen Kosmos-Kino als feministisches Kulturzentrum etablierte. Der Fokus des Hauses liegt bis heute auf feministischen Themen und der Förderung weiblicher Kunstschaffender. Für die Leitung des Theaters, das sie über 18 Jahre lang als kreative und organisatorische Leitung prägte, setzte sie sich intensiv für mehr Geschlechtergerechtigkeit im Kulturbetrieb ein. Barbara Klein leistete damit einen bedeutenden Beitrag zur feministischen Kunstszene Wiens und hat sich durch ihre künstlerische wie gesellschaftliche Vision um die Stadt verdient gemacht. Dafür wurde sie vor einigen Jahren auch mit dem Frauenpreis der Stadt Wien ausgezeichnet. (Schluss) kri
Quelle: Stadt Wien