vonRedaktion International
JUNI 01, 2023
Das erste Stadtteilzentrum entstand 2010 in der Triester Straße 66. Es folgten unter anderem das SMZ Stadtteilzentrum Jakomini, die Nachbarschaftszentren in St. Peter und Am Grünanger in Liebenau, außerdem das Mehrgenerationenhaus Waltendorf. In ihrer Funktion als Wohnungsstadträtin begann Bürgermeisterin Elke Kahr ab 2012 „sukzessive die Stadtteilarbeit aufzubauen".
Untergebracht sind die Initiativen in Gemeindewohnhäusern und privaten Räumlichkeiten - etwa der Platzltreff Mein Tag Graz St. Leonhard, in Geidorf oder Lend. Stadtteilzentren (STZ) erfahren die größte Finanzierung von der Stadt Graz, weil auch die Personalkosten getragen werden. Nachbarschaftszentren (NBZ) leben zumeist vom Ehrenamt, die Stadt Graz übernimmt die Raum- und oft auch Projektkosten. Stadtteiltreffs (STT) entstehen meist auf Privatinitiative.
„Viele Leute haben da eine Hemmschwelle und denken sich, das ist nur für andere. Aber Stadtteilarbeit beschäftigt sich mit allem, was im Leben von Menschen passieren kann. Wir leben vom Zusammenkommen, Ideen mitbringen. Wie kann ich mich in meiner Nachbarschaft, in meiner Lebenswelt einbringen?", sagt Alena Strauss, Leiterin des Stadtteilzentrums Lend am neuen Standort in der Mariengasse und im Nachbarschaftszentrum NaNet Floßlend, das es schon seit mehr als zehn Jahren gibt.
„Wir schaffen Möglichkeiten der Begegnung, es geht um Nachhaltigkeit und ganz oft auch ums Kochen und Essen, das verbindet die Leute."
Mobile Stadtteilarbeit Möglichkeiten, sich in Graz einzubringen gibt es viele© Stadt Graz/Fischer
Nachhaltigkeit ist ein großes Thema. Vor dem Stadtteilzentrum Triester etwa hat man schon vor vielen Jahren einen Garten angelegt, wie STZ-Triester-Projektleiterin Elisabeth Hufnagl erzählt. Heute erstreckt sich das Thema vom urbanen Gärtnern und dem bepflanzten Lastenrad bis hin zur Begleitung von Nachbarschaftsgärten.
Die Fäden für alle Initiativen der Stadtteilarbeit laufen seit 2012 im Grazer Büro für Frieden und Entwicklung zusammen. „Das Friedensbüro hat darüber hinaus auch die mobile Stadtteilarbeit inne, die sich langfristig Problemfeldern in der Bewohnerschaft ganzer Wohnanlagen widmet", erklärt Elke Kahr.
So werden etwa notwendige bauliche Veränderungen umgesetzt, es entstehen Gartenprojekte, Radabstellplätze werden geschaffen, Wäscheleinen montiert. „Um die Probleme zu minimieren und die Leute wieder zusammenzuführen, damit Nachbarschaft gelebt wird, setzen wir mobile Stadtteilarbeit gezielt in bestimmten Wohnsiedlungen an. In der Schippingerstraße, die drei Jahre lang begleitet wurde, sind viele gemeinsame Projekte entstanden - unter anderem ein Kochbuch", sagt die Bürgermeisterin.
Nächste geplante Projekte im Netzwerk Stadtteilarbeit: Die Initiative lebenswertes Andritz soll noch vor dem Sommer als 16. Einrichtung aktiv werden und auch in Wetzelsdorf ist man für eine weitere Initiative bereits auf Raumsuche.
Wo die 15 Initiativen derzeit angesiedelt sind? Hier geht"s zum Stadtplan.
Quelle: Stadt Graz