Kärnten: Großes Goldenes Ehrenzeichen des Landes für einen „Einmaligen“

vonRedaktion Salzburg
APRIL 23, 2024

Foto: LPD Kärnten/kaerntenphoto, Assam

LH Kaiser überreicht Igor Pucker das Große Goldene Ehrenzeichen des Landes im Beisein von LRin Prettner, LR Fellner und LRin Schaar: Igor Pucker hat nicht Kultur gemacht, Igor Pucker lebt Kultur. Er hat Kärntens Kulturleben und -schaffen über 40 Jahre lang geprägt“

KLAGENFURT. Im Spiegelsaal der Kärntner Landesregierung wurde gestern, Montag, dem ehemaligen Leiter der Kulturabteilung des Landes, Igor Pucker von LH Peter Kaiser im Beisein von LRin Beate Prettner, LR Daniel Fellner und LRin Sara Schaar sowie Landtagspräsident Reinhart Rohr das Große Goldene Ehrenzeichen des Landes für seine langjährigen Verdienste um Kunst und Kultur in Kärnten überreicht. „Labora et labora war und ist das Motto von Igor Pucker, einem Kulturmenschen, Kulturmanager, dessen gesamtes Leben aus stets neuen Erfahrungen und draus immer neuen Erkenntnissen für und von Kunst und Kultur geprägt ist. Er lebt, was er anderen vermittelt. Sein kulturelles Wirken ist über die Landesgrenzen und Bundesgrenzen hinaus bekannt und anerkannt. Igor Pucker ist zusammengefasst als Mensch und Kulturexperte einmalig“, betonte der Landeshauptmann in der Laudatio für „einen Freund“. 40 Jahre lang habe Igor Pucker Kunst und Kultur in Kärnten geprägt auf Grund seiner „innovativen Qualität in der Arbeitsweise – von der Idee bis zur Umsetzung“.

40 Jahre lang organisierte Pucker Großveranstaltungen und Ausstellungen, setzte Projekte um, war Projektverantwortlicher, arbeitete als Kurator, Konsulent, geschäftsführender Direktor (Museum), Leiter mehrere Landesausstellungen und Abteilungsleiter im Land Kärnten und seine Expertisen seien laut Kaiser in zahlreichen ehrenamtlichen weiteren Funktionen in Kulturgremien auch in seiner Pension gefragt.

Das kulturelle Schaffen Puckers begann in St. Paul im Lavanttal, schon sein Vater öffnete ihm den Weg in die Welt der Kunst und Kultur, in dem er dem Kind Igor den Schlüssel zur Gemeindebibliothek überreichte. Als 11Jährigem tat sich die Welt der Oper für Pucker in Form der "Fidelio" auf. Der Lebensweg war seinen Angaben zu Folge damit vorgegeben.

Kaiser bezeichnete Pucker als „bereichernde Persönlichkeit, die gute Zukunftsperspektiven für Kärnten geschaffen hat und dessen Schaffenskraft kaum zu überbieten ist“. Kaiser verwies auf Puckers Aufbauarbeit im Stiftsmuseum St. Paul im Lavanttal, die Kulturkontakte, die Pucker auch nach Slowenien knüpfte und so als Brückenbauer fungierte, seine von ihm organsierten Ausstellungen, die das Schloss Wolfsberg, sowie das Lavanttal und durch die Landesausstellungen schließlich Kärnten als Kunst- und Kulturland prägten, auszeichneten und über die Grenzen strahlen ließen.

Kaiser: „40 Jahre geben ein beeindruckendes Bild: Der Handlungsrahmen des Igor Pucker bilanziert mit über 100 Ausstellungen mit kulturhistorischem sowie zeitgenössischem Inhalt aber auch mit Wissensvermittlung und Führungen.“ Auch die Erinnerungskultur habe der gebürtige Wolfsberger geprägt und mit der Aufarbeitung der Öffentlichkeit zugeführt, wie am Beispiel der Ausstellung „Lagerstadt Wolfsberg“ sichtbar wurde und die Menschen aus der ganzen Welt ins Lavanttal lockt. „Als Leiter des Landesmuseums hat Igor Pucker wesentlich dazu beigetragen, dass wir heute ein saniertes, neu erstrahlendes Rudolfinum vorzeigen können, dessen Fertigstellung nur seinem unbändigen Schaffenswillen zu verdanken ist. Ebenso die große Ausstellung „100 Jahre Volksabstimmung“. Was LH Wagner vor Jahrzehnten mit seinem Satz „ganz Kärnten ist Landesausstellung“, ausdrückte, hat Igor Pucker in seinem Wirken umgesetzt“, so Kaiser.

LR Daniel Fellner bezeichnete die „Ehrung im Spiegelsaal als etwas „Besonders für einen besonderen Menschen“, der in Fellners Leben eine Konstante darstelle. „Ich bin stolz, dass ich dich kenne und ich danke dir aufrichtig für dein Engagement, dass seine Wurzeln im Lavanttal hat und dessen Wirken über Grenzen hinweg strahlt“, sagte Fellner.

Igor Pucker selbst dankte, sichtbar bewegt, allen Anwesenden und vor allem seiner Familie, die alle seinen Weg durch ihr in ihn gesetztes Vertrauen ermöglicht haben. Umrahmt wurde die Feierstunde von Ton? Feinig Feinig und Edgar Unterkircher, begrüßt wurden die Kultursprecher Markus Malle und Stefan Sandrieser sowie die Landesamtsdirektoren Dieter Platzer und Markus Matscheck.

Igor Pucker, wurde 1957 in Wolfsberg geboren, absolvierte das Studium von Germanistik, Geschichte, Publizistik- und Kommunikationswissenschaften in Salzburg sowie am Zentrum für Finance & Public Management der Wirtschaftsfakultät Krems. Er war Leiter mehrerer Kärntner Landesausstellungen, entwickelte Konzepte für Großausstellungen und Museen, verantwortete deren Umsetzung, die Neugestaltung des Sammlungs- und Wissenschaftszentrums des Landesmuseums für Kärnten und war für das kärnten.museum als Vorsitzender des Planungsteams tätig. Von 2018 bis Ende 2022 leitete Pucker die Abteilung Kunst und Kultur des Landes Kärnten.

Weitere Kulturschwerpunkte im Leben Igor Puckers:

• Aufarbeitung des Nachlasses der Schriftstellerin Gerhart Ellert ab 1980/81
• Beginn mit Ausstellungen 1984 mit der kulturhistorischen Schau 175 Jahre Wiederbesiedelung des Stifts St. Paul
• teilweise Neugestaltung des Museums St. Paul
• Ausstellung „Zeitgenössische Kunst“ 1987
• Präsentation „Von Dürer bis Lovis Corinth. Graphik vom 15. bis zum 20. Jahrhundert“ 1988
• Ausstellung „Deutscher Expressionismus“ (Serge Sabarsky) 1989
• Leitung der Kärntner Landesausstellung, Entwicklung und Umsetzung der Landesausstellung „Alles Jagd – eine Kulturgeschichte“ 1997 in Ferlach, Projektentwicklung für die Landesausstellung 2001 in Friesach
• 3 Jahre Kulturmanager der „Museumswelt Hüttenberg“ und deren Transfer von einer privaten Trägergruppe zur Übernahme durch die Gemeinde.
• Regionalkonzepte für das Lavanttal und für die bessere Vermarktung der Kulturregion Gailtal und Lesachtal
• Konzeptionierung Ausstellungsprogramm von Schloss Wolfsberg („Die Sammler“, „Bamberg und Kärnten“, „Wiesionen – Kunst aus Kärnten von A(schbacher) bis Z(echner), „Damenwahl“, Ausstellung/Retrospektive „Maria Schell“)
• Obmann der Kulturinitiative „Open the Box“
• Museum im Lavanthaus „erfunden“
• Ausstellung „Lagerstadt Wolfsberg“
• Ausstellungen zum Bergbau und zum Weinbau in der Region
• Ausstellung „Christine im Lavanthaus“
• geschäftsführender Direktor, Neuentwicklung des Sammlungs- und Wissenschaftszentrums und des neuen kärnten.museum
• Planung und Durchführung des Jubiläumsjahres CarinthiJA 2020, mobile Ausstellung
• Gemeinsamer Theaterausschuss von Land Kärnten und Stadt Klagenfurt/Stadttheater
• Kärntner Kulturgremium, Fachgremium Wissenschaft etc.
• Vorsitz Kuratorium Landesmuseum und Carinthische Musikakademie Ossiach
• Bachmannhaus

Quelle: Land Kärnten

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