KLAGENFURT. Die gestrige Plenarversammlung der Rechtsanwaltskammer für Kärnten begann mit einer Überraschung für den scheidenden Präsidenten Gernot Murko: LHStv.in Gaby Schaunig überreichte ihm das Große Goldene Ehrenzeichen des Landes Kärnten. Nach 18 Jahren an der Spitze der Standesvertretung übergab Murko gestern das Zepter an den bisherigen Vizepräsidenten Bernhard Fink. „Gernot Murko und die juristische Interessensvertretung – diese beiden Begriffe sind in Kärnten und darüber hinaus unmittelbar miteinander verbunden. In seinen 18 Jahren als oberster Standesvertreter hat sich Gernot Murko nicht nur für seine Kolleginnen und Kollegen mit voller Kraft eingesetzt, sondern auch die Anliegen der rechtssuchenden Bevölkerung und der Wirtschaft wirksam vertreten“, so Schaunig.

Ab 2003 Vizepräsident, war Murko seit dem Jahr 2006 Präsident aller Kärntner Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte. In dieser Zeit hat er sich insbesondere für Ausbildungsinitiativen engagiert. Gemeinsam mit dem Institut für Rechtswissenschaften der Universität Klagenfurt organisiert die Rechtsanwaltskammer Kärnten jährlich ein Praktikerseminar mit acht Terminen pro Jahr, das der Fort- und Weiterbildung der Rechtsanwälte und Rechtsanwaltsanwärter in Kärnten dient. Auch weitere Veranstaltungsserien wie das jährlich stattfindende „Forum Privatstiftung“ und der „Verkehrsrechtstag am See“ wurden ins Leben gerufen.

2018 wurde auf Initiative von Murko an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt das neue Ausbildungsprogramm „Law Office Manager“ geschaffen. Zweck des Programmes ist es, für die Absolvierenden des Studiums „Wirtschaft und Recht“, bei dem es sich um kein volljuristisches Studium handelt, eine neues Berufsbild zu schaffen, wodurch junge und gut ausgebildete Menschen im Land Kärnten gehalten werden können.

Bei der Einrichtung des Masterstudiums „Wirtschaftsrecht“, das in Kooperation mit der Universität Wien durchgeführt wird, hat Murko österreichweit wichtige Überzeugungsarbeit in der Rechtsanwaltschaft geleistet, die Absolvierenden dieses Studiums als Volljuristen anzuerkennen, wodurch ihnen der Weg in den Richter-, Rechtsanwalts- und Notarberuf eröffnet werden wird. Als Universitätsprofessor für Unternehmensrecht an der Karl-Franzens-Universität Graz und Lehrbeauftragter an der Universität Klagenfurt hat Murko auch persönlich für eine ausgezeichnete Ausbildung des Juristinnen- und Juristen-Nachwuchses gesorgt.

Nach 18 Jahren an der Spitze der Kammer entschied sich Murko, das Amt zurückzulegen, um sich noch stärker auf seine Tätigkeiten an den Universitäten und in seiner Kanzlei konzentrieren zu können. Zu seinem Nachfolger wurde in der gestrigen Plenarversammlung sein bisheriger Vizepräsident Bernhard Fink gewählt.