vonRedaktion Salzburg
MÄRZ 15, 2024
LH-Stv.in Eisenkopf: „Dass das Burgenland im Bereich Pflege verhältnismäßig gut aufgestellt ist, liegt an den guten Rahmenbedingungen und den vielen engagierten Menschen“
Bianca Puntigam, die Pflegedirektorin der Klinik Güssing, ist die Trägerin des Rosa-Jochmann Preises 2024. Der Preis, der heuer zum 13. Mal vergeben wurde, würdigt herausragende Leistungen und besonderes Engagement von Frauen in den unterschiedlichsten Bereichen und holte heuer Frauen aus dem Bereich „Gesundheit und Pflege" vor den Vorhang. Wie im Vorjahr wurden auch heuer neben dem Hauptpreis ein zweiter und dritter Preis vergeben. Diesen erhielten Karin Rokos und Ute Seper. „Speziell der Bereich der Pflege ist ganz klar weiblich. Seitens des Landes sind wir uns der unglaublichen Leistungen dieser Frauen in der Pflege bewusst, weshalb es uns auch ein wichtiges Anliegen ist, die Arbeitsbedingungen im Pflege- und Gesundheitsbereich hier im Burgenland zu verbessern – etwa durch das von Landeshauptmann Doskozil initiierte Gesundheitsberufepaket, mit dem die Entlohnung im Gesundheits- und Pflegebereich deutlich angehoben wurde, durch geplante Betriebskindergärten an allen Spitalsstandorten sowie durch das Anstellungsmodell betreuender Angehöriger. Dass wir hier im Burgenland verhältnismäßig so gut aufgestellt sind, ist aber nicht nur den guten Rahmenbedingungen, die wir seitens der Politik setzen, zu verdanken, sondern vor allem den vielen herausragenden Menschen, die hier im Gesundheits- und Pflegebereich tagtäglich Enormes leisten“, betonte Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf bei der Preisverleihung.
Die Entscheidung über die Zuerkennung des Rosa-Jochmann-Preises sowie des zweiten und dritten Platzes wurde von einer fachkundigen Jury aus Expertinnen aus dem Bereich Gesundheit und Pflege im Rahmen einer Jurysitzung am 8. Februar getroffen.
Der diesjährige Rose-Jochmann-Preis geht an Bianca Puntigam, die seit 17 Jahren die Pflege-Leitung der Klinik Güssing innehat. Ihr Pflegeteam nominierte sie, weil sie von den Patient*innen, Angehörigen, ihren Mitarbeiter*innen und Auszubildenden für ihre positive Energie, ihre Menschlichkeit, ihre Führungskompetenz und Eigenschaft als Visionärin sehr geschätzt wird. „Bianca Puntigam hält den Pflegebetrieb mit persönlichem Einsatz auf ,State of the Art‘-Niveau und unterstützt Teamaktivitäten für den Zusammenhalt der Führungsebene und im gesamten Pflegeteam. Sie initiiert Fachdialoge, wie etwa ,Von der Pflege für die Pflege‘, sodass sich Pflegefachkräfte untereinander austauschen können und Wissenstransfer stattfinden kann“, stellte Eisenkopf die Preisträgerin vor: „Nach von ihr initiierten Schulbesuchen in den Bezirken Güssing und Jennersdorf gelang es Bianca Puntigam, beeindruckendes Feedback von Lehrenden und Schüler*innen bezüglich des Pflegeberufs zu erhalten, was sicherlich auch positive Auswirkungen auf die Personalsituation in den kommenden Jahren haben wird.“
Zweiter und dritter Platz an Karin Rokos und Ute Seper
Mit dem zweiten Platz wurde Karin Rokos aus Markt Neuhodis ausgezeichnet. Sie hat eine zwölfjährige leibliche Tochter und betreut drei Pflegekinder im Alter von sechs, fünf und drei Jahren – zwei mit 50-prozentiger und eines mit 70-prozentiger Behinderung. Für das jüngste dieser Kinder fungiert sie im Rahmen der alternativen Betreuungsform „Leben in Familie“ als „LiF-Mama“ und Sozialpädagogin. Sie begleitet die Kinder bei ärztlichen Kontrollen und Krankenhausaufenthalten. Um all ihre Kinder kümmert sie sich mit Liebe und Engagement. Zusätzlich unterstützt Karin Rokos mehr als 20 ukrainische Frauen und ihre Kinder, denen sie ihr Haus in Rechnitz zur Verfügung stellte.
Ute Seper aus Bad Tatzmannsdorf, die den dritten Platz belegt, hat es sich zum Ziel gesetzt, die Studierenden an der FH Burgenland im Hinblick auf den aktuellen Umbruch in der Gesundheitsversorgung und generell auf die strukturellen Herausforderungen auszubilden und vorzubereiten. Sie arbeitet seit zwei Jahren mit Leidenschaft und Engagement am Pilotprojekt des Bundes „Gut versorgt in Oberschützen und Bad Tatzmannsdorf durch Community Nursing und einen digitalen Pflege- und Gesundheitskompass“.
Über Rosa Jochmann
1901 als Kind einer Arbeiterfamilie in Simmering geboren, begann Rosa Jochmann mit 14 Jahren in einer Süßwarenfabrik zu arbeiten und kam über die Gewerkschaft in Berührung mit der Sozialdemokratie. Zeit ihres Lebens erhob sie ihre Stimme gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus. Während der Herrschaft des Austrofaschismus und später des Nationalsozialismus wurde sie wegen ihrer politischen Überzeugung verfolgt und inhaftiert. Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte Rosa Jochmann von 1945 bis 1967 dem Nationalrat an. 1959 wurde sie SPÖ-Frauenvorsitzende. Auch dem Bund Sozialdemokratischer Freiheitskämpfer*innen, Opfer des Faschismus und aktiver AntifaschistInnen (vormals Bund Sozialistischer Freiheitskämpfer) stand Rosa Jochmann von 1949 bis 1990 vor.
Quelle: Land Burgenland