vonRedaktion Salzburg
NOVEMBER 28, 2023
Spezialisiertes Team versorgt auf eigener Station schwerkranke Lungenpatientinnen und -patienten
(HP) Menschen, die eine fortschreitende, lebenslimitierende Erkrankung haben, brauchen viele Expertinnen und Experten, die sie durch ihre letzte Lebensphase begleiten. Dazu gehören zum Beispiel jene aus der Pflege und Medizin, aber auch aus der Psychologie und Seelsorge. Solch ein umfassendes Team bildet an der Uniklinik für Pneumologie nun eine eigene Station, die heute offiziell eröffnet wurde.
LH Wilfried Haslauer und LR Daniela Gutschi waren heute bei der offiziellen Eröffnungsfeier der neuen Lungenpalliativstation an der Uniklinik für Pneumologie am Uniklinikum Salzburg Campus LKH.
Für schwerkranke Lungenpatientinnen und -patienten stehen insgesamt zwei Zweibettzimmern und zwei Einzelzimmern bereit. Sie haben keinen typischen Krankenhauscharakter und es wird viel Wert auf eine persönliche und angenehme Atmosphäre gelegt. Es soll per se auch kein Ort zum Sterben sein, sondern um die notwendigen Maßnahmen, zum Beispiel zur Symptomkontrolle, gebündelt anbieten zu können. Die Entlassung nachhause ist laut Salzburger Landeskliniken (SALK) sogar oberstes Ziel. Neu ist aber dennoch auch ein eigener Verabschiedungsraum für die Angehörigen als Rückzugsmöglichkeit.
Haslauer: „Gute palliative Begleitung.“
Anlässlich der offiziellen Eröffnung sieht Landeshauptmann Wilfried Haslauer das neue Angebot als einen weiteren wichtigen Schritt für eine ausreichende Palliativversorgung im Bundesland: „Wie in ganz Österreich sind auch in Salzburg immer mehr Menschen – bedingt durch die Entwicklung der Alterspyramide, aber auch durch die immer fortschrittlichere Medizin – als betroffene Patientinnen und Patienten auf eine gute palliative Begleitung angewiesen. In Salzburg ist uns mit der Schaffung der Lungen-Palliativstation am Uniklinikum Salzburg Campus LKH nun neuerlich ein Schritt in die richtige Richtung gelungen.“
Gutschi: „Resultat guter Zusammenarbeit.“
Es ist bereits die vierte Palliativstation, die in den Salzburger Landeskliniken etabliert werden konnte. „Mit der neuen Lungenpalliativstation verbessern wir das Angebot im Uniklinikum weiter und können schwerkranken Patient*innen sowie ihren Angehörigen ein bestmögliches Umfeld bieten. Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit wird den Betroffenen auch die optimale medizinische und psychologische Betreuung geboten. Dieses wichtige Projekt wurde durch die Zusammenarbeit des Landes mit den Salzburger Landeskliniken und der Uniklinik für Pneumologie möglich, wofür ich mich bei allen Beteiligten herzlich bedanken möchte"“, so Gesundheitslandesrätin Daniela Gutschi. Bereits 2008 wurde die Palliativstation an der Uniklinik für Innere Medizin III eröffnet. Weitere befinden sich in den Landeskliniken Hallein und Tamsweg.
Ziel: nachhause entlassen
Wie oben erwähnt ist das oberste Therapieziel, die Patientinnen und Patienten möglichst nachhause zu entlassen. Dies kann in vielen Fällen mithilfe eines Therapie- und Notfallplans, unterstützt von Sozialdienst und Entlassungsmanagement, erfolgen. „Unser höchstes Ziel ist es, Behandlungsmaßnahmen anzubieten, welche belastende Symptome lindern. Es erfolgt keine Beschleunigung des Sterbeprozesses, aber auch keine künstliche Verlängerung des Lebens. Wir nehmen Abstand von lebensverlängernden Maßnahmen wie Reanimation, Intubation oder den Transfer auf eine Intensivstation“, erklärt die stationsführende Oberärztin Dr. Christiane Betke.
Sungler: „Müssen Palliative Care weiterentwickeln.“
Paul Sungler, seit kurzem Träger des Ehrenzeichens des Landes Salzburg, ist Geschäftsführer der SALK und betont die Bedeutung der Palliativversorgung: „In einer wohnlich-familiären Atmosphäre werden hier Patientinnen und Patienten sowie ihre Angehörigen professionell und gleichsam menschlich begleitet. Die neu geschaffene Palliativstation ist ein wichtiger Baustein in der Weiterentwicklung der stationären Palliativversorgung im Land Salzburg. Wichtig wird uns auch in Zukunft sein, die Palliative Care in den Salzburger Landeskliniken weiterzuentwickeln und noch viele solcher Vorzeigeprojekte umsetzen zu können.“
Quelle: Land Salzburg