vonRedaktion International
JUNI 02, 2023
Wir leben zwar in turbulenten Zeiten, nicht aber was die Stadtfinanzen angeht. Die Landeshauptstadt bilanziert im Jahr 2022 positiv, der stabile Kurs wurde bestätigt.
Die Finanzmittel von Gemeinden und Kommunen unterliegen strikten Rechenschaftskriterien. Schließlich geht es um das Steuergeld der BürgerInnen. Seit 2020 wird auch der Innsbrucker Finanzhaushalt in Form der Drei-Komponenten-Rechnung (VRV), im Sinne der doppelten Buchführung, geführt. Finanzierungshaushalt, Vermögenshaushalt und Ergebnishaushalt stellen die unterschiedlichen Teilbereiche dar.
Im Finanzierungshaushalt werden die Ein- und Auszahlungen und damit die Liquidität dargestellt. Das Vermögen und dessen Finanzierung (Eigen- und Fremdmittel) weist der Vermögenshaushalt aus. Im Ergebnishaushalt werden Erträge und Aufwendungen gegenübergestellt und der Wertzuwachs abgebildet.
Erfolgreicher Rechnungsabschluss
„Der Rechnungsabschluss 2022 zeigt ein durchwegs positives Bild, was sicher auf die gute Einnahmensituation und den sparsamen Umgang bei den Ausgaben zurückzuführen war. In Hinblick auf den kommenden Jahresabschluss 2023 wird zwar auf eine gemäßigte Situation gehofft, wahrscheinlich wird sich aber ausgabenseitig durch die im Jahr 2023 wesentlich gestiegenen Personalkosten (Lohnabschluss 2023) und dem inflationsbedingten Preisanstieg bei den Investitionen - vor allem am Bau - und bei den Energieträgern das Gesamtbild verschlechtern“, betont Bürgermeister Georg Willi.
Sparsamer Kurs
„Als öffentliche Verwaltung handeln wir nach dem Grundsatz der sparsamen und wirtschaftlichen sowie der zweckmäßigen Haushaltsführung. Somit sind ausgeglichene Einnahmen und Ausgaben im Rechnungsabschluss immer anzustreben“, erklärt Finanzdirektor Mag. Martin Rupprechter.
Insgesamt standen im Jahr 2022 in der operativen Gebarung Einzahlungen von 504,3 Millionen Euro Auszahlungen von 418,2 Millionen Euro gegenüber. Die operativen Einzahlungen, d. h. die operative Gebarung (Abgabenertragsanteile des Bundes, Kommunalsteuer und gemeindeeigene Steuern), Transfers (Zuschüsse des Landes, Finanzzuweisungen und Zweckzuschüsse) sowie die Finanzerträge (Dividenden) lagen um 25,6 Millionen Euro über jenem Wert, der im Voranschlag 2022 prognostiziert wurde.
Den im Budget-Voranschlag vorläufig angenommenen Ausgaben von 452,8 Millionen Euro standen tatsächliche Ausgaben laut Rechnungsabschluss von 418,2 Millionen Euro gegenüber. Die wesentlichen Abweichungen sind im geringeren Personal- und Sachaufwand sowie bei verringerten Transfers wie der verschobenen MCI Bauverbotsablöse, der Congress-Messe Abgangsdeckung und dem Gestellungsbetrieb für die Innsbrucker Kommunalbetriebe AG zu finden.
Zusammenfassend erklärt Innsbrucks Finanzdirektor: „Die Landeshauptstadt kann für das Jahr 2022 einen gut ausgeglichenen Haushalt vorweisen, da der Saldo aus der operativen Gebarung mit 86 Millionen Euro ausreicht, um die planmäßigen Tilgungen von Darlehen, die bei 11,6 Millionen Euro lagen, zu decken. Die ‚freie Finanzspitze‘, also wie hoch der finanzielle Spielraum für neue Projekte und Investitionen ist, lag demnach bei 74,4 Millionen Euro: Ein Anstieg um 47,6 Millionen Euro gegenüber dem Jahr 2021.“
Schulden reduziert
Seit 2020 konnte der Schuldenstand der Stadt Innsbruck von 181,5 Millionen auf 164,8 Millionen Euro im Jahr 2022 reduziert werden. Die Pro-Kopf-Verschuldung der InnsbruckerInnen liegt auf Basis des Rechnungsabschlusses von 2022 aktuell bei 1.258 Euro (2021: 1.285 Euro) und damit um 218 Euro unter der Pro-Kopf-Verschuldung im Durchschnitt aller Tiroler Gemeinden.
Quelle: Stadt Innsbruck