vonRedaktion Salzburg
NOVEMBER 14, 2024
LRH-Bericht zum Ankauf der Antheringer Au fertig / Expertisen aus dem Sonderlandtag und fundierte Gegendarstellung nicht berücksichtigt
(LK) Die Antheringer Au wird in den nächsten Jahren umfassend renaturiert, der Ankauf und das Gesamtprojekt „Salzachauen“ werden von EU, Bund und Land mit insgesamt rund 58 Millionen umgesetzt. Der Landesrechnungshof kritisiert den Ankauf der Antheringer Au massiv, „daran haben auch die ausführlichen Expertenmeinungen im Sonderlandtag am 19. September 2024 und die fast 50 Seiten lange Gegendarstellung nichts geändert“, fasst das die beim Kauf zuständige Landesrätin Daniela Gutschi zusammen.
Heute wurde der Bericht des Landesrechnungshofes zum Kauf der Antheringer Au durch das Land Salzburg an den Landtag übergeben. Die ersten Reaktionen: Überraschung und Fragezeichen über den Köpfen sowie Verwunderung.
Gutschi: „Experten wurden ignoriert.“
„Nichts von den fundierten Expertenmeinungen aus vielen Bereichen und nichts von der fast 50 Seiten starken Gegendarstellung wurde berücksichtigt. Dazu kommen Behauptungen, wie dass das Land die Steuern des Verkäufers übernommen hätte, trotz mehrmaliger Widerlegung dieses massiven Vorwurfes. Es ist schade, dass der Landesrechnungshof die Fakten und Expertenmeinungen negiert“, so Landesrätin Daniela Gutschi.
Kauf war sparsam, wirtschaftlich und zweckmäßig
Alle Experten im Landtag und auch jene im Landesdienst, die umfassend mit dem Projekt Salzachauen befasst waren und befasst sind, bestätigten, dass der Kauf des Augebietes sparsam, wirtschaftlich und zweckmäßig war. „Wir haben das umfangreich belegt und dargelegt. Leider sieht das der Rechnungshof trotz umfangreicher Belege immer noch anders“, so Daniela Gutschi.
Graggaber: „Unverständnis bei Experten.“
Markus Graggaber, er ist Leiter der Abteilung Natur und Umweltschutz beim Land Salzburg, hat sich den Endbericht genau angesehen und ist ebenfalls überrascht. „Wir haben fast 50 Seiten Gegendarstellung zum Rohbericht verfassen müssen, weil dermaßen viel korrigiert werden musste. Der Rohbericht stellte die Faktenlage vielfach einseitig und tendenziös dar. Dann kamen auch noch im Sonderlandtag zahlreiche Experten des Landes und auch externe Experten ausführlich zu Wort, deckten die Fehler im Rohbericht auf. Dass jetzt nichts davon im Endbericht berücksichtigt wird, ist mehr als unverständlich – auch für unsere Experten im Landesdienst, die das Projekt von Anfang an mit Herzblut und Professionalität umgesetzt haben“, so Graggaber.
Alle demokratischen Beschlüsse vorhanden
Landesrätin Gutschi und Abteilungsleiter Markus Graggaber weisen auch auf die zahlreichen Beschlüsse und Diskussionen rund um die Salzachauen hin. „Wir haben im Jahr 2022 ausführlich im Landtag diskutiert, das Landesparlament hat dafür gestimmt. Es gibt einen Regierungsbeschluss, dann folgte auch noch der Sonderlandtag heuer im September mit den vielen Expertenmeinungen. Mehr Demokratie und Expertise geht nicht mehr“, so Gutschi und Graggaber.
Vorhaben in den Salzachauen ausführlich dokumentiert
Überrascht ist man sowohl im Regierungsbüro als auch im Landesdienst, dass der Rechnungshofbericht mehrmals darauf verweist, dass es nicht Teil des Prüfauftrages sei, was das Land mit der angekauften Antheringer Au vor hat. „Um genau das und nichts anderes geht es. In den Akten sind die Vorhaben der Renaturierung und des Hochwasserschutzes ausführlich dargelegt. Ich habe es im Sommer gesagt und ich wiederhole es gerne noch einmal: „Die Antheringer Au wäre eigentlich noch viel mehr wert gewesen, denn wir schaffen hier ein Paradies für Mensch und Natur – auf ewig, denn das Gebiet gehört uns. Ich würde die Entscheidung wieder genauso treffen“, so Daniela Gutschi.
Naturpark Salzachauen: Arbeiten laufen bereits
Die ersten Arbeiten für die Renaturierung haben übrigens schon begonnen. „Natürlich. Der Naturpark Salzachauen ist ein riesiger Gewinn für die Menschen im Flachgau und in der Stadt Salzburg. Vor den Toren der Stadt werden Naturschutz, Artenvielfalt, Naherholungsraum und Hochwasserschutz Hand in Hand gehen. Und ich freue mich auf den Moment, wenn alles fertig ist“, so Landesrätin Daniela Gutschi und sie fügt hinzu: „Die EU hat uns vorgeschrieben, dass wir renaturieren müssen. Wir machen es freiwillig dort, wo es Sinn macht und den Menschen etwas bringt.“
Quelle: Land Salzburg