Wien: Hanke/Wiederkehr - Mit dem waff zu mehr Elementarpädagog*innen

vonRedaktion Salzburg
DEZEMBER 05, 2022

Wien

Neue Perspektive für Umsteiger*innen und geflüchtete Ukrainerinnen, höheres Ausbildungsgeld ab Jänner

Der Wiener Arbeitsmarkt ist nach wie vor stabil. Im November waren in Wien 911.00 Personen unselbständig beschäftigt, ein Rekordwert. 134.871 Personen waren auf Arbeitsuche oder in Schulungen, das sind um 2.368 Personen weniger als vor der Covid-Pandemie im November 2019.

Gleichzeitig besteht weiterhin hohe Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt, etwa auch in den Wiener Kindergärten. Hier kommen zwei Entwicklungen zusammen: Mehr Kinder aufgrund des Bevölkerungswachstums in Wien führen zu einem steigenden Bedarf an Kindergärten. Zudem steht die Pensionierung der Babyboomer-Generation bevor. Um interessierten Umsteiger*innen den Weg in die Elementarpädagogik zu ermöglichen, gibt es jetzt eine neue Initiative des waff gemeinsam mit Kindergartenbetreibern. Der waff erweitert sein Programm für Umsteiger*innen um die Elementarpädagogik und bietet so arbeitsuchenden Wiener*innen neue Perspektiven.

Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke sieht in der aktuellen waff-Initiative eine Win-Win-Situation: „Der Fachkräftebedarf unter anderem in der Elementarpädagogik bietet den Arbeitnehmer*innen und Arbeitsuchenden große Chancen für die berufliche Weiterentwicklung. Gleichzeitig bietet das waff-Programm Jobs PLUS Ausbildung auch Unternehmen die Möglichkeit, potenzielle Mitarbeiter*innen genau für den jeweiligen Bedarf auszubilden.“

Vizebürgermeister und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr ergänzt: „In der aktuellen Situation begrüße ich ausdrücklich jede Initiative, die mehr Personal in die Wiener Kindergärten bringt. Ein wichtiger Mosaikstein ist dabei, den Quereinstieg für Interessierte zu erleichtern. Hier stellt das Programm des waff ein besonders attraktives Angebot mit konkreter Einstellungsgarantie in einem Wiener Kindergarten, dar.“


Erster Lehrgang für Elementarpädagogik gestartet, zweiter bereits fixiert

Die Initiative für mehr Elementarpädagog*innen ist im Herbst 2022 gut gestartet. 72 arbeitssuchende Wiener*innen haben im September die zweijährige Ausbildung begonnen. Bei erfolgreichem Abschluss haben sie eine Einstellzusage in einem Unternehmen, konkret sind das die Wiener Kinderfreunde, die St. Nikolausstiftung und KIWI-Kinder in Wien.

Der nächste Lehrgang für angehende Elementarpädagog*innen startet im September 2023 mit insgesamt 84 Plätzen. Als Kooperationsunternehmen kommen zusätzlich noch die Diakonie Bildung und die kindercompany hinzu. Im Vorfeld wird ein vorbereitender fachspezifischer Deutschkurs angeboten.


Mehr Ausbildungsgeld für Personen mit geringer AMS-Beihilfe

Während der Ausbildungszeit erhalten die Teilnehmer*innen eine AMS-Leistung und das Wiener Ausbildungsgeld. Für Personen mit einer geringen AMS-Beihilfe wird das Wiener Ausbildungsgeld auf die Geringfügigkeitsgrenze erhöht, die derzeit 485,85 Euro liegt. Für die Teilnehmer*innen bedeutet das, dass sie ab Jänner 2023 gemeinsam mit der AMS-Leistung insgesamt mit rund 1.400 Euro monatlich rechnen können. Dieser Betrag ermöglicht den angehenden Elementarpädagog*innen, ihren Lebensunterhalt während der Ausbildungszeit zu bestreiten.

Im Rahmen des Programms informiert der waff gezielt Arbeitsuchende zu den Entwicklungsmöglichkeiten und akquiriert Kooperationsunternehmen, die die Absolvent*innen nach erfolgter Ausbildung einstellen.

Ukrainerinnen starten in die Elementarpädagogik

Die Stadt Wien arbeitet auch mit geflüchteten Ukrainerinnen, die Vorqualifikationen in der Elementarpädagogik haben. Zentral ist hier der rasche Erwerb von Deutschkenntnissen und die Nostrifizierung ihrer Ausbildung. Auf dem Weg dorthin geben die MA 10 und die Kinderfreunde in einem Pilotprojekt 15 Ukrainerinnen ab Jänner 2023 die Möglichkeit, als Assistentinnen im Ausmaß von 20 Wochenstunden. Dieser Weg bietet den Geflüchteten einerseits die Möglichkeit, in ihrem angestammten Bereich zu arbeiten und Deutschkurse und die für die Nostrifizierung notwendigen Ausbildungen und Prüfungen zu absolvieren. In dieser Phase erhalten die Projektteilnehmerinnen ab Jänner ebenfalls das Wiener Ausbildungsgeld, damit sie ihren Lebensunterhalt bestreiten können.

Quelle: Stadt Wien

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