vonRedaktion Salzburg
DEZEMBER 21, 2023
LH Doskozil: „Wir liegen mit dem Bau dieses Jahrhundertprojekts voll im Zeitplan. Mit dem Gebäude schlagen wir ein neues Kapitel in der Volksgruppenpolitik auf"
Beim Projekt „Haus der Volkgruppen Burgenland“ wurde mit den ersten Baumaßnahmen begonnen. Nun gehen die Arbeiten im Gebäude zügig voran, wie Kulturreferent Landeshauptmann Hans Peter Doskozil betont. Aktuell finden im Gebäude umfassende Entkernungsarbeiten statt, und die für den Neu- und Umbau notwendigen statischen Untersuchungen und Bausubstanzprüfungen werden vorgenommen. Nach diesen Arbeiten, die im März 2024 abgeschlossen sein sollen, kann mit dem Neubau begonnen werden. „Wir liegen mit allen Bautätigkeiten voll im Zeitplan, und ich bin sehr zuversichtlich, dass das Volksgruppenhaus 2025 fertiggestellt sein wird“, so der Landeshauptmann. Und weiter: „Für das Burgenland und seine Volksgruppen ist dies ein Jahrhundertprojekt, das nach der Finalisierung einzigartig sein wird. Wir schaffen mit dem neuen Gebäude nicht nur ein sichtbares Zeichen der Wertschätzung, es wird ein Raum des Miteinanders entstehen, der öffentlich zugängig ist. Damit wird ein neues Kapitel in der Volksgruppenpolitik aufgeschlagen.“ Bei den Planungen wurde Wert auf den Erhalt von bestehender Bausubstanz, auf nachhaltige Bauweise, die Verwendung von nachwachsenden Baustoffen wie Holz, wie auch geringe Bodenversiegelung gelegt. Zur Energiegewinnung werden auf allen Dachflächen Photovoltaik-Anlagen montiert.
Die Landesimmobilien Burgenland GmbH (LIB) hat das ehemalige städtische Internat in der Schulgasse 31 von der Stadt Oberwart erworben. Insgesamt sollen mehr als 20 Millionen Euro in Sanierung und Umbau investiert werden. Das Land finanziert das Projekt über die LIB vor und stellt als Anschubfinanzierung zwei Millionen Euro der Jubiläumsgabe zu „100 Jahre Burgenland“ zur Verfügung. Außerdem wird das Land Burgenland nach Fertigstellung mit Zuschüssen zu den Mieten und Personal für die Administration unterstützen.
Zusätzlich zum öffentlich zugänglichen, multifunktionellen Zentrum mit einem großen Veranstaltungssaal, Seminarräumen, Büros, einem Café und einer Bibliothek für die Volksgruppen der Burgenlandkroaten, Burgenland-Ungarn und Burgenland-Roma, wird ein Beherbergungsbetrieb mit 40 Zimmern entstehen, der, genauso wie der Veranstaltungssaal, von der Landesholding-Tochtergesellschaft Gästehäuser Burgenland betrieben wird. Die Gastronomie wird von der Küche Burgenland geführt, ebenfalls einer Tochter der Landesholding. Außerdem wird die LIB zwanzig Starter-Wohnungen mit je 40 Quadratmetern Fläche errichten. Ein Fitnesscenter ist vorgesehen und im Außenbreich ein Kinderspielplatz. Die Gesamtnutzfläche beträgt 5.540 Quadratmeter. Davon werden in etwa ein Drittel von den Volksgruppen unmittelbar genutzt. Etwas weniger als zwei Drittel der Fläche werden von der Gästehäuser Burgenland GmbH betrieben. Einen kleinen Teil mietet der Bund für Unterkünfte für Schülerinnen und Schüler der angrenzenden BAfEP – Bundesbildungsanstalt für Elementarpädagogik.
Das Haus der Volksgruppen wird den Burgenländisch-Ungarischen Kulturverein, den Kroatischen Kulturverein im Burgenland, das Roma Service sowie die VHS der Roma und die VHS der Ungarn beheimaten, auch das hkdc – Kroatisches Kultur- und Dokumentationszentrum wird das neue Gebäude nutzen. „Mit diesem Haus wird im Burgenland ein neues Kapitel in der Volksgruppenpolitik aufgeschlagen“, betonte der Landeshauptmann. „Wir realisieren gemeinsam ein Jahrhundertprojekt. Im Jubiläumsjahr ‚100 Jahre Burgenland‘ haben wir das Miteinander in das Zentrum unserer Feierlichkeiten gestellt und dieses wichtige Projekt vorbereitet, das jetzt realisiert wird. Das ‚Haus der Volksgruppen‘ wird ein einzigartiger Ort der kulturellen Vielfalt und Begegnung sein. Neben der Ausrichtung von Veranstaltungen und Festen innerhalb und mit den Volksgruppen soll im neuen Zentrum verstärkt auf intensive Jugendarbeit und Integration gesetzt werden“, unterstreicht Doskozil.
Quelle: Land Burgenland