vonOTS
JÄNNER 19, 2021
Der Hausarzt – eine aussterbende Spezies
Klaus/Steyrling, OÖ (OTS) - Der Hausärztemangel nimmt weiter dramatisch zu.
Covid beherrscht unseren Alltag. Es gibt nur mehr ein Thema. Wie schnell steigen die Infektionsraten? Wie laufen die Impfaktionen, wer kommt dran?
Diese Aspekte beherrschen derzeit unseren Alltag.
Covid 19 wird aber in den nächsten ein bis zwei Jahren bewältigt sein. Dann wird uns ein viel größeres Problem einholen: der Hausärztemangel, der jetzt völlig im Hintergrund steht.
Praxen ohne Nachbesetzung werden immer zahlreicher, am Land und in der Stadt. Die Struktur der medizinischen Grundversorgung wird immer dünner. Dies konnte bislang durch die engagierte Mehrarbeit der noch aktiv tätigen Allgemeinmediziner kompensiert werden. Der Punkt, an dem dieses System kippen wird, ist aber nicht mehr weit entfernt.
Die zunehmende Pensionierungswelle überrollt uns bereits. Mehr als 60 Prozent der Hausärzte werden in Pension gehen. Werden diese Aspekte jetzt völlig beiseite geschoben, wird uns dies mit großer Wucht einholen!
Gerade jetzt in Zeiten von Covid haben wir alle eindrucksvoll erlebt, wie wichtig eine gute flächendeckende Versorgung der Bevölkerung ist. 90 Prozent der Kassenpraxen hatten während der Pandemie geöffnet. Die Spitäler konnten so im Vorfeld entlastet werden. Damit war die intensivmedizinische Versorgung der Schwerstkranken gesichert.
Wie bekommen wir mehr Hausärzte?
1. erleichterter Zugang zum Medizinstudium bei Verpflichtung zur späteren allgemeinmedizinischen Praxis für eine bestimmte Mindestzeit 2. mehr Ausbildungsstellen für Allgemeinmedizin in den Krankenhäusern3. attraktive und zeitgemäße Krankenkassenverträge 4. gleichgestellte Honorierung zu Fachärzten 5. Dispensierrecht für alle Hausärzte 6. Vereinbarkeit Familie/Beruf und work/life durch verschiedenste Arbeitsmodelle weiter verbessern
Quelle: OTS