vonRedaktion Salzburg
JULI 11, 2023
Tierschutzombudsstelle Wien klärt auf über richtiges Verhalten an warmen Tagen
Ein schönes Platzerl für die Meerschweinchen auf der kühlen Wiese, eine Abkühlung für den Hund im erfrischenden Fluss oder ein luftiges Sommer-Domizil für die Wellensittiche am Balkon – Achtung, hier droht Lebensgefahr! Wer seinen tierischen Begleitern an diesen heißen Tagen Gutes tun möchte, kann ihnen unbeabsichtigt schaden. Die Tierschutzombudsstelle Wien zeigt die fünf größten Fehler im Umgang mit Hund, Katze und Co. bei Hitze auf und verrät, wie Tierhalter*innen ihre Schützlinge richtig erfrischen.
Ob im Badesee am Urlaubsort oder am Flussufer in der Stadt: In diesen Tagen ist der Sprung ins Wasser auch für Hunde eine willkommene Erfrischung. Doch Vorsicht: Überhitzte Hunde sollten niemals in kaltes Wasser springen. Hierbei kann die Aorta reißen, was innerhalb weniger Momente zum Tod des Hundes führt! Auch gibt es viele Hunde, die keine geborenen Wasserratten sind. Diese sollten nicht „zwangserfrischt“ werden, indem man sie mit Wasser bespritzt oder gar hineinwirft. Die Wiener Tierschutzombudsfrau Eva Persy rät stattdessen: „Suchen Sie sich bitte eine flache Einstiegsstelle, an der der Hund jederzeit selbständig und in seinem Tempo ins Wasser gehen kann – und auch wieder hinaus.“
Sobald die Temperaturen am Abend endlich sinken, werden in den Wohnungen die Fenster und Balkontüren aufgerissen. Die leichte Brise tut Mensch und Tier gut. Aber Vorsicht: Bei ungesicherten Fenstern und Balkonen kann der Platz an der frischen Luft für Wohnungskatzen schnell zum Verhängnis werden. In Wien verletzten sich in der warmen Jahreszeit rund 15 Katzen pro Tag infolge von Stürzen, zum Teil schwer. Tierschutzombudsfrau Eva Persy rät: „Sichern Sie Ihre Fenster und Balkone, bei denen Absturzgefahr besteht, fachgerecht mit einem Gitter oder Netz. So schützen Sie Ihre Katze und erfüllen die gesetzlichen Vorgaben.“
Nicht wenige Wiener*innen verbringen den Sommer im (Klein-)Garten und wollen ihre vierbeinigen Familienmitglieder am Urlaub in der Stadt teilhaben lassen. Doch Vorsicht: Kaninchen und Co. einfach nur im Käfig nach draußen zu stellen oder die Tiere auf ein abgestecktes Stück Rasen zu setzen, kann schnell zum Hitzschlag führen! Eva Persy rät: „Wer seine Kleintiere zeitweise oder dauerhaft draußen halten möchte, muss ein Außengehege mit Schattenplätzen und Kühlungsmöglichkeiten errichten, das unabhängig vom Stand der Sonne Schutz vor Hitze bietet.“
Auch bei Vögeln sind manche Halter*innen versucht, den Tieren in diesen Tagen einen schönen Platz an Luft und Sonne zu bieten. Aber Vorsicht: Plätze am Fenster oder auf dem Balkon sind tabu! Die Voliere gehört an einen gut temperierten und zugfreien Platz. Wellensittich und Co. müssen unbedingt vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden. Tierschutzombudsfrau Eva Persy hat einen anderen Erfrischungstipp: „Viele Vögel lieben eine sanfte Dusche aus der Sprühflasche. Die Flasche einfach mit handwarmem Wasser befüllen und Vögel leicht berieseln. So ist der ausströmende Sprühnebel für die Tiere nicht unangenehm kalt.“
Eis ist auch für Hunde ein erfrischender Sommersnack, und so manches Frauli oder Herrli teilt gerne die eigene Tüte mit Rexi und Co. Aber Vorsicht: In immer mehr Speiseeissorten findet sich Birkenzucker (Xylit) – eine hochgiftige Substanz für unsere Vierbeiner. Schon wenige Gramm Xylit können für Hunde lebensbedrohlich, im schlimmsten Fall gar tödlich sein. Weitere Inhaltsstoffe wie Milchzucker oder Schokolade können die Situation zusätzlich verschlimmern. Tierschutzombudsfrau Eva Persy hat folgende Tipps: „Machen Sie selbst Hundeeis, indem Sie pürierte und gemixte Zutaten, die Ihr Hund gut verträgt und gerne mag, in einem Muffinförmchen oder Schleckspielzeug einfrieren. Alternativ gibt es mittlerweile Fertigprodukte sowie Eisgeschäfte, die spezielle Schmankerl für Vierbeiner anbieten. So steht dem coolen Schleckspaß sicher nichts im Wege.“
Quelle: Stadt Wien