vonRedaktion International
MÄRZ 06, 2024
Heinz Trenczak wurde am 3. Jänner 1944 in Graz geboren. Nach der Matura studierte er Musik am Mozarteum in Salzburg und an der Hochschule für Musik in Köln. Im Auftrag des Goethe-Instituts unternahm er zwischen 1960 und 1970 eine ausgedehnte Vortragsreise durch Indien, die Musik- und Bewegungserziehung für Kinder zum Thema hatte.
Von 1971 bis 1984 war er als Musikredakteur des Fernsehsenders WDR Köln tätig. Von der John-Jay-McCloy-Foundation bzw. dem American Council on Germany erhielt er 1979 ein USA-Stipendium. Im Zuge des Steirischen Herbstes 1984 verantwortete Heinz Trenczak gemeinsam mit Filmregisseur Peter Zach die Programmierung und Organisation der 12. Grazer Filmtage zum Thema „MusikFilm in Kino und TV".
Ab 1985 war er für zehn Jahre als Redakteur für die von der Grazer Filmwerkstatt herausgegebene Filmzeitschrift „Blimp" tätig. Zudem ist er seit 1990 Produzent der Kölner Produktionsfirma Vis-à-vis-Film. 1992 reiste er erneut im Auftrag des Goethe-Instituts nach Südostasien und hielt dort Filmseminare zum Thema „Grenzbereiche des Dokumentarfilms". Anlässlich der Ernennung der Stadt Graz zur Kulturhauptstadt 2003 kuratierte er die DVD-Installationen und die Ausstellung „Granny´s Videos". Zwischen 1996 und 2001 gab Trenczak Lehrveranstaltungen in Medienkunde an der Karl-Franzens-Universität Graz.
Bis 2009 verantwortete er zahlreiche Sendungen und Beiträge für verschiedene TV-Sender, darunter WDR, SWR, ZDF und ARTE. Neben anderen Tätigkeiten war Heinz Trenczak auch als Darsteller in Film- und Theaterproduktionen aktiv. Zudem verfasste er mit „Elektrische Sterne" und „Königin für einen Tag" auch eigene Drehbücher.
Immer wieder setzte sich der Regisseur und Autor kritisch mit den Themen Flucht, Migration und Hilfe auseinander. Die im Rahmen des Steirischen Herbstes 2023 gezeigte Ausstellung „Kunst der Flucht. Kunst der Fuge." unterstreicht Trenczaks große Verbundenheit mit seiner Heimatstadt bei dem gleichzeitig so wichtigen wie notwendigen Augenmerk auf die Heterogenität der Geschichte der Stadt Graz.
Ein Lebenswerk will auch geschützt werden. So bemüht sich Heinz Trenczak derzeit um seinen "Vorlass", wie er lächelnd schildert. Das Universalmuseum Joanneum, das Graz Museum und die Kinemathek Ruhr werden künftig seine Filme archivieren und professionell lagern, so dass sie später auch benutzt werden können. "Das ist mein großes Projekt", sagt Trenczak. "Ein kleineres ist erst in den Anfängen. Es heißt ,In memoriam. Der sprechende Grabstein' und ist ein bisserl Familiengeschichte und Krimi in einem."
Außerdem darf man sich auf Trenczaks Langzeit- und Herzensprojekt mit "hunderten Stunden Material" freuen. "Die Anni-Wirtin und ihr Babenbergerhof" soll spätestens bis Februar 2025 fertig werden. Anna Maria Zimmermann, Wirtin mit Leib und Seele, bot in ihrer Wirtsstube bereits Generationen von Musiker:innen und unterschiedlichen Stilen - von der steirischen Volksmusik bis zum Jazz - eine Bühne. Am 23. Februar nächsten Jahres wird die gesellige Grazerin 80 Jahre alt. Heinz Trenczak feierte seinen Runden Anfang Jänner - unter anderem mit der Anni-Wirtin.
Quelle: Stadt Graz