Vorarlberg: Herausforderungen Lehrermangel und Inklusion

vonRedaktion Salzburg
OKTOBER 15, 2022

Foto: Pid/Votava

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Landesstatthalterin Schöbi-Fink zur Landesbildungs- und ElementarpädogikreferentInnenkonferenz in Wien

Wien (VLK) – Der bundesweit spürbare Mangel an Lehrpersonen und ElementarpädagogInnen stellt die Länder vor große Herausforderungen und war dementsprechend zentrales Thema bei der Landesbildungs- und ElementarpädogikreferentInnenkonferenz am Freitag, 14. Oktober, in Wien. „In ganz Österreich geht die Schere zwischen den vorhandenen Lehrpersonen und der Nachfrage nach ausgebildeten PädagogInnen auseinander. Der Lehrkräftemangel betrifft uns alle und macht rasches und möglichst gut abgestimmtes Handeln notwendig“, so Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink im Anschluss an das Treffen.

In einem gemeinsamen Schwerpunktantrag ersuchen die BildungslandesrätInnen das Bildungsministerium um eine Reihe an Maßnahmen gegen den LehrerInnenmangel. Ziel ist die Imageaufwertung des Lehrberufs, um diesen für Interessierte wieder attraktiver zu machen. Um das Recruiting von LehrerInnen durch die Bildungsdirektionen weiter zu professionalisieren und voranzutreiben, sollen in allen Bildungsdirektionen Koordinierungsstellen zur Verbesserung der Prozesse in der Personalsuche geschaffen werden, die mit entsprechenden Ressourcen auszustatten sind. Vorarlberg hat zu diesem Zweck bereits im vergangen Jahr die Projektstelle „Arbeitsplatz Schule“ in der Bildungsdirektion geschaffen.

Eine weitere Forderung betrifft die im Wandel befindliche Berufswelt: Um der veränderten Lebensplanung der Mitarbeitenden Rechnung zu tragen, braucht es nach Auffassung der BildungslandesrätInnen einen Ausbau von berufsbegleitenden Lehramtsstudien für QuereinsteigerInnen und verkürzte Studien für UmsteigerInnen aus verwandten Berufsfeldern oder weniger nachgefragten Fächern.

Auch im elementarpädagogischen Bereich braucht es strategische und finanzielle Maßnahmen des Bundes, um den personellen Mehrbedarf decken zu können, wurde von Länderseite betont. Dazu werden die Ergebnisse der bereits bei der Konferenz im letzten Jahr geforderten Personalbedarfsstudie erwartet. Schlussendlich wird analog zum Schulbereich eine bundesweite Infokampagne gefordert, um die Wertschätzung für die Elementarpädagogik zu erhöhen und die Attraktivität des Berufsbildes zu fördern.

Große Herausforderungen im Inklusionsbereich
Im Inklusionsbereich appellieren die Länder an die Bundesregierung, den aktuell gültigen Deckel für den sonderpädagogischen Förderbedarf, der derzeit bei 2,7 Prozent der SchülerInnen liegt, zu überdenken. Stattdessen wird vorgeschlagen, dass sich die Ressourcen nach dem tatsächlichen Bedarf richten sollten. Außerdem brauche es einen Lehrplan für den verlängerten Besuch der Sonderschule in der Sekundarstufe 2 sowie geeignete Schritte, um SchülerInnen mit erhöhtem Betreuungsbedarf integrativ in mittlere und höhere Schulen aufzunehmen und ihnen eine Teilqualifikation zu ermöglichen. Weiters wurde der Bildungsminister aufgefordert, die Planstellen für den Unterricht von SchülerInnen mit sonderpädagogischem Förderbedarf über das 10. Schuljahr hinaus bedarfsgerecht zur Verfügung zu stellen und die erforderlichen begleitenden schulrechtlichen Rahmenbedingungen zu schaffen.

Landesstatthalterin Schöbi-Fink hob den konstruktiven Diskurs mit allen Beteiligten im Rahmen der Tagung hervor und verwies auch auf den intensiven Austausch mit dem Bildungsministerium in den letzten Wochen. „Dadurch ist bei manchen Problemfeldern Bewegung in die Sache gekommen“, sagte Schöbi-Fink und erinnerte insbesondere an die Ankündigung des Bildungsministers, dass die Pädagogischen Hochschulen die Umstellung der Studienstruktur in der Primarstufe prüfen sollen, sodass ein Bachelor in drei Jahren und ein Master berufsbegleitend in zwei Jahren absolviert werden könnte. „Diese Angleichung an alle anderen Bachelorstudien wäre ein geeignetes Mittel, um die Attraktivität des Lehrberufs zu steigern. Auch wird es notwendig sein, in der Elementarpädagogik neue und attraktive Einsatzmöglichkeiten für andere, verwandte Berufsgruppen zu schaffen“, so Schöbi-Fink.

Quelle: Land Vorarlberg

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