vonRedaktion International
NOVEMBER 17, 2020
Ambulante Krisenintervention arbeitet trotz Pandemie in vollem Umfang
(LK) Lockdown, Quarantäne und Co. stellen speziell für Menschen mit psychischen Problemen eine zusätzliche Belastung dar. Unter Einhaltung aller Sicherheits- und Hygienemaßnahmen arbeitet das Team der Ambulanten Krisenintervention von Pro Mente Salzburg in vollem Umfang. Eine 24-Stunden-Hotline und drei Standorte für physischen Kontakt im ganzen Land Salzburg unterstützen Betroffene professionell und unkompliziert.
„In den ausgearbeiteten Plänen und Maßnahmen für die aktuelle Corona-Welle haben wir ganz besonders auch darauf geachtet, die Angebote zur psychischen Versorgung in vollem Umfang aufrechtzuerhalten. Das ist speziell in Zeiten der Pandemie wichtig“, betont Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl, und Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn ergänzt: „Wir haben in Salzburg ein unbürokratisches und hochprofessionelles Beratungs- und Unterstützungssystem. Alle Salzburgerinnen und Salzburger, die mit psychischen Belastungen zu kämpfen haben, können rasch und kostenlos Hilfe erhalten. Diese ist nur einen Telefonanruf entfernt. Daher meine dringende Bitte: Rufen Sie an - bei Pro Mente Salzburg oder beim Psychosozialen Dienst des Landes, lassen Sie sich helfen. Sie sind nicht allein.“
Der Bedarf steigt
Wie akut die Corona-Krise auf die Psyche schlägt, zeigen die aktuellen Zahlen aus den Hilfseinrichtungen: Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet die Hotline der Ambulanten Krisenintervention ein Kontakt-Plus von 20 Prozent, ähnlich sieht die Entwicklung an den Standorten aus. Auch in der Kinder-Jugend-Seelenhilfe sind die Kontaktaufnahmen bis September um 37 Prozent gestiegen. Die Zahl der Elternberatungen der Kinder-Jugend-Seelenhilfe ist sogar um 43 Prozent höher als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Gruppentherapien können aufgrund der aktuellen Maßnahmen leider nicht durchgeführt werden, allerdings besteht die Möglichkeit von digitalen Beratungen.
Krise verstärkt Probleme
Auffällig ist, dass die Anliegen von Betroffenen nahezu unverändert geblieben sind, allerdings in ihrer Intensität zugenommen haben. „Psychische Instabilität, Stress, Ängste sowie ein gesteigertes Aggressionspotenzial sind die häufigsten Probleme in der gegenwärtigen Situation. Durch die Krise verstärken sich diese Symptome noch zusätzlich“, betont Alfons Riedlsperger vom Verein Pro mente und fügt hinzu: „Unser kriseninterventives Angebot muss gerade jetzt in vollem Umfang erhalten bleiben. Um Betroffenen Sicherheit und Stabilität zu vermitteln, ist ein direkter Kontakt mit Therapeuten unverzichtbar. Selbst auf weitere Verschärfungen von Maßnahmen sind wir so gut wie möglich vorbereitet.“
Quelle: Land Salzburg