vonRedaktion International
MÄRZ 29, 2025
Wirtschaftsgebäude aus der Zeit Mozarts / Abbau schneller als gedacht / Familie und Gemeinde begeistert
(LK) In Neukirchen am Großvenediger wird derzeit der alte Rinderstall des Scherer-Gütls aus dem 18. Jahrhundert abgebaut, um ihm im Salzburger Freilichtmuseum ein zweites Leben einzuhauchen. Familie Nindl hat gemeinsam mit Bürgermeister Andreas Schweinberger den Verantwortlichen vorgeschlagen, das alte Wirtschaftsgebäude in Großgmain aufzustellen. Alles wird derzeit akribisch dokumentiert und mit viel Liebe zum Detail abgebaut. Bereits im kommenden Jahr sollen die Arbeiten für das neue Gehöft in Großgmain beginnen.
Viel Handarbeit und Erfahrung sind gefragt, wenn es darum geht, ein Gebäude reisefertig zu machen. Derzeit wird der alte Rinderstall des Scherer-Gütls aus dem 18. Jahrhundert in Neukirchen am Großvenediger abgebaut. Familie Nindl hat gemeinsam mit Bürgermeister Andreas Schweinberger dem Salzburger Freilichtmuseum den Vorschlag gemacht den Stall zu übernehmen. Michael Span, zuständig für Wissenschaft und Kulturvermittlung im Museum, erklärt, dass die Bausubstanz des Stalls etwa 300 Jahre alt ist und daher eine hohe handwerkliche Kompetenz erfordert. Jeder Balken und jedes Holzteil wird genau vermessen, beschriftet und mit einem Farb- und Nummerncode versehen, um den Wiederaufbau zu erleichtern.
Pinzgauer Schatz gefunden
Bereits seit Anfang der 2000er Jahre war das Museum auf der Suche nach einem passenden Stallgebäude aus der Region. Die Parameter wie Kubatur und historische Bedeutung führten letztlich zum Scherer Stall in Neukirchen. Michael Span betont, dass das Gebäude im Museum wiedererkennbar sein und voraussichtlich den Zustand des mittleren 20. Jahrhunderts darstellen wird. Die ursprünglichen Bauteile stammen aus dem 18. Jahrhundert. Der Abbau geht schneller vonstatten als gedacht, aber der Wiederaufbau wird einige Zeit in Anspruch nehmen. Kommendes Jahr soll dieses Projekt starten und davor werden noch alle Bauteile einzeln begutachtet und wenn notwendig restauriert.
Paarhof wird aufgebaut
Im Freilichtmuseum wird schlussendlich ein neuer Pinzgauer Paarhof entstehen. Das Bauernhaus dazu kommt aus der Gemeinde Krimml und wird das Hofensemble schlussendlich komplettieren. Familie Nindl ist ein Stein vom Herzen gefallen, als die Zusage da war und ihr Stall für die Ewigkeit erhalten bleibt. „Die Eigentümerfamilie hat sich immer gekümmert, dass das Dach dicht ist. Das war entscheidend, dadurch ist das Gebäude nicht von der Fäulnis befallen und der Zustand ist ideal. Als Marktgemeinde freuen wir uns, dass wir bald ein Stück unserer Geschichte im Freilichtmuseum bewundern können“, sagt Bürgermeister Andreas Schweinberger. Wer schon Lust hat, alte Höfe und das Leben von früher zu erkunden, kann dies jederzeit schon machen. Das Salzburger Freilichtmuseum hat schon aufgesperrt.
Quelle: Land Salzburg