vonRedaktion International
FEBRUAR 28, 2024
Ilse Plank feierte mit Familie ihren 101. Geburtstag
(IKM) Die Freude bei der Jubilarin Ilse Plank war offensichtlich, als Innsbrucks Stadtoberhaupt ihr zum 101. Geburtstag einen Besuch im Wohn- und Pflegeheim in Pradl abstattete. „Liebe Frau Plank, ich wünsche Ihnen zu Ihrem Ehrentag alles Gute. Ich bin begeistert, wie agil Sie wirken und wie viel Lebensfreude Sie trotz Ihres beachtlichen Alters ausstrahlen“, zeigte sich Bürgermeister Georg Willi angetan von der gebürtigen Deutschen und überreichte ihr als kleine Geste einen bunten Blumenstrauß. „Vielen Dank, der ist wunderschön. Diese ganze Aufregung nur für mich?", fragte Frau Plank scherzhaft. „Ich fühle mich wie ein Zirkuspferd, das vorgeführt wird", fügte die 101-Jährige lachend hinzu. Gemeinsam mit Sohn Rolf und Schwiegertochter Brigitte, die aus Hannover angereist waren, wurden zu Ehren der Seniorin die Gläser erhoben und ein Geburtstagsständchen gesungen. Sohn und Schwiegertochter bedeuten ihr sehr viel, wie Frau Plank mehrmals betont. Zur Feier des Tages hatte ihre Familie chinesisches Essen organisiert, wobei besonders die Süß-Sauer-Suppe ihren Geschmack traf.
Von Landeck nach Pradl
Die Jubilarin tauschte sich mit Bürgermeister Willi über die Vergangenheit aus. Beide teilten Geschichten aus ihrer Jugend. So lernte Frau Plank ihren späteren Ehemann, einen Innsbrucker, in einem Café in ihrer Heimat Leverkusen in Deutschland kennen. Er war lange Zeit in Kriegsgefangenschaft, bevor sich ihre Wege wieder an der Grenze in Kufstein kreuzten. Um ihn zu treffen, musste Ilse Plank im besetzten Deutschland von zuhause nach Düsseldorf zur Zentrale der damaligen französischen Militärverwaltung fahren, wo sie eine Reiseerlaubnis für die französische Besatzungszone in Tirol erhielt. „Die Kriegszeit war keine einfache Zeit. Wir verbrachten viele Stunden im Luftschutzkeller. Als wir endlich wieder herauskommen konnten, waren die Straßen voller toter Pferde", erinnerte sie sich. "Die Frauen haben nach dem Krieg viel aufgebaut, wir waren nicht faul."
„Meine Augen lassen nach, aber mein Gehör funktioniert noch recht gut. Ich bin jedoch froh, dass mein Verstand noch klar ist", erzählte die rüstige Seniorin. „Warum ist es plötzlich so still hier?", fragte das Geburtstagskind die Anwesenden. „Weil Sie uns so wunderbar unterhalten und wir Ihnen gerne zuhören, Frau Plank", antwortete Bürgermeister Willi und fügte hinzu: „Mir ist schon aufgefallen, Sie haben wirklich einen guten Schmäh.“ „Wenn ich meinen Humor auch noch verliere, dann kann ich mich gleich aufhängen“, bewies Frau Plank sprichwörtlichen Galgenhumor.
Die ersten gemeinsamen Jahre verbrachte die Familie in bescheidenen Verhältnissen in Landeck, wo ihr Ehemann beim örtlichen Finanzamt arbeitete. Erst nach der Pensionierung des Schwiegervaters, der ebenfalls bei der Finanz in der Landeshauptstadt tätig war, zog die Familie nach Innsbruck. Damals durften nämlich Sohn und Vater nicht gleichzeitig beim Finanzamt beschäftigt sein. In den 1960er-Jahren zog die Familie schließlich in die Wohnung der Schwiegereltern in den Pembaurblock nach Pradl. Bis vor kurzem lebte sie in ihren eigenen vier Wänden. Rund um ihren 100. Geburtstag im vergangenen Jahr stürzte sie und musste daraufhin ins Krankenhaus Natters gebracht werden. Dort erholte sie sich gut und ist nun seit März 2023 im Pradler Dürerheim zuhause. „Liebe Frau Plank, es war eine Freude, bei Ihnen sein zu dürfen. Bitte erzählen Sie weiterhin so spannende und unterhaltsame Geschichten aus Ihrem Leben und bleiben Sie gesund“, verabschiedete sich Bürgermeister Willi von der Jubilarin und ihrer Familie. MF
Quelle: Stadt Innsbruck