vonRedaktion Salzburg
OKTOBER 10, 2023
Dank Kinder- und Jugendmillion: Neue Ideen bis 15. November einreichen
Mit Anfang des Schuljahres erhalten die Schüler*innen der Fachschule Dörfelstraße im 12. Bezirk und 8 weitere Schulen der Stadt kostenlos Menstruationsartikel zur Verfügung gestellt. Ermöglicht wird das Projekt „Kostenloses Bluten“ durch die Kinder- und Jugendmillion vom vergangenen Jahr. Damit es mehr solche Projekte gibt, sucht die Stadt und Wienxtra neue Ideen von jungen Menschen im Alter von 5 bis 20 Jahren, die mit insgesamt eine Million Euro realisiert werden sollen.
„Ich freue mich, auf die vielen neuen Ideen, die uns dieses Jahr erreichen! Noch bis 15. November können die Ideen eingereicht werden“, sagt dazu Vizebürgermeister und Jugendstadtrat Christoph Wiederkehr.
Von der Idee zum Projekt
Die Fachschule für wirtschaftliche Berufe und für Sozialberufe mit Pflegevorbereitung in der Dörfelstraße im 12ten Bezirk ist eine von 9 Wiener Schulen, an denen das Projekt „Kostenloses Bluten“ umgesetzt wird. Im Vorjahr wurde die Idee dazu von jungen Frauen der Schüler*innen-Organisation Verde für die Kinder- und Jugendmillion eingereicht. „Wir wollten mit dem Projekt auch einfach aufzeigen, dass die Menstruation für viele Mädchen eine finanzielle Belastung ist und allgemein das Tabu rund um die Periode brechen“, so Pia Steiner, eine der Ideeneinreicherinnen.
Mit der Kinder- und Jugendmillion erhalten junge Wiener*innen die Möglichkeit über eine 1 Million Euro Stadtbudget zu entscheiden und selbst wichtige Themen für ihre Zukunft zu gestalten. Dolores Bakos, Gemeinderätin und Vorstandsvorsitzende von Wienxtra: „Was Kinder und Jugendliche brauchen, wissen sie selbst am besten. Das Siegerinnenprojekt „Kostenloses Bluten“ zeigt dabei, dass in einem wohlhabenden Land wie Österreich der Erwerb von Menstruationshygieneprodukten gerade bei jungen Menschen schnell eine finanzielle Belastung darstellen kann. Das ist ein alarmierender Zustand, den es zu verbessern gilt. Wir sehen anhand dieses Siegerprojektes und des Bewusstseins für die Wichtigkeit der Enttabuisierung das enorme Interesse der Teilnehmer*innen an der Mitgestaltung der Stadt. Es beweist einmal mehr, wie wichtig es ist, die Meinungen und Wünsche von Kindern und Jugendlichen ernst zu nehmen und auf Augenhöhe in die politische Arbeit der Stadt miteinfließen zu lassen.“
Nicole Berger-Krotsch, Gemeinderätin und SPÖ-Bildungssprecherin: „Das Projekt „Kostenloses Bluten“ ist ein wichtiges Signal für eine Enttabuisierung der Menstruation. Durch die Anbringung von Hygieneautomaten an 9 Schulen, können Mädchen diese Produkte im Schulalltag einfach holen und müssen keine Panik haben, ob sie Binden oder Tampons eingesteckt haben, oder sich nicht beschämt durchfragen, ob nicht andere Mädchen Menstruationsartikel mithaben. Weiters ist generell das Reden über die Regel sehr wertvoll und wichtig. Viele Mädchen können zuhause nicht über ihre Periode sprechen. Gerade auch diese sollen gestärkt werden. Es war ein guter und wichtiger Weg von der Idee bis zur Realisierung des Projekts. Ich bedanke mich ganz herzlich bei den Ideengeberinnen und allen, die an der Umsetzung beteiligt waren. Unsere Vision ist hierbei sicherlich weiterhin, dass Hygieneprodukte so selbstverständlich in den Toiletten sein werden wie Seifenspender und Klopapier.“
Für die Schülerinnen in der Fachschule Dörfelstraße stehen ab sofort Binden und Tampons in jeder Toilette zur freien Entnahme zur Verfügung. Damit ist der Zugang ganz unkompliziert und für jede Schülerin uneingeschränkt möglich. „Die Menstruation ist auch an Schulen immer noch ein Tabuthema, auch wenn sich in den vergangenen Jahren einiges geändert hat. Trotzdem ist viel Aufklärungsbedarf vorhanden. Mit dem Projekt machen wir das Thema an unserer Schule sichtbarer und tragen zu mehr Bewusstsein auch zum Thema Periodenarmut bei. Unsere Schülerinnen erhalten nicht nur die notwendigen Produkte, sondern auch einfach mehr finanziellen Spielraum.“, Lydia Brettl, Direktorin der Fachschule Dörfelstraße.
Alle für die Kinder- und Jugendmillion eingereichten Ideen werden von Expert*innen der Stadt auf ihre Umsetzbarkeit geprüft und zum Teil gemeinsam mit den Ideeneinreicher*nnen ausgearbeitet. Das Projekt „Kostenloses Bluten“ wurde vom Büro für Frauengesundheit der Stadt Wien umgesetzt: „So viele Mädchen wissen zu wenig über die Regel oder schämen sich dafür. Wir haben daher mit großer Freude dieses Projekt in den Schulen umgesetzt, weil es ein wichtiger Schritt zur Enttabuisierung der Menstruation ist.“, so Kristina Hametner, Leiterin des Büros.
Eine Million für Ideen der Kinder und Jugendlichen
Bis 15. November können alle im Alter zwischen 5 und 20 Jahren ihre Ideen einbringen und mitentscheiden, wie die Stadt ihrer Meinung nach in Zukunft gestaltet werden soll. Ihre Vorschläge, Projekte und Ideen für ein Grätzl oder die ganze Stadt können sie online unter einreichen.junges.wien einreichen. Mitmachen können Einzelperson, Schulklassen, Kindergärten oder auch Vereine. Nach einer Machbarkeitsprüfung durch Expert*innen und einer Online-Abstimmung werden die besten Projekte im kommenden Jahr umgesetzt. Insgesamt stellt die Stadt Wien dafür bereits im zweiten Jahr in Folge ein Budget von 1 Millionen Euro zur Verfügung.
Alle Infos gibt es unter junges.wien.gv.at
Quelle: Stadt Wien