vonRedaktion Salzburg
NOVEMBER 20, 2021
Herkules-Aufgabe in der Hercules / 725 kamen / Reportage vom Flughafen Salzburg
(LK) Kurz vor 9 Uhr früh sticht die aus Richtung Norden anfliegende Hercules C130 durch die Nebeldecke und setzt trotz ihrer Größe sanft auf der Rollbahn am Salzburger Flughafen auf. Zu dieser Zeit warten vor dem Terminal 2 schon mehrere hundert Menschen, die zur Corona-Schutzimpfung kommen und natürlich einen Blick auf das beeindruckende Flugzeug des Bundesheeres werfen wollen. „Wir möchten mit außergewöhnlichen Möglichkeiten noch mehr auf die Wichtigkeit der Corona-Schutzimpfung hinweisen. Sie soll und muss im Gespräch bleiben. Heute in der Hercules, das war beeindruckend“, so Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl.
Zwei Ziele verfolgt Salzburg derzeit mit größter Priorität: erstens die Durchimpfungsrate steigern und zweitens die Spitäler entlasten, um das Gesundheitssystem für alle aufrechtzuerhalten. „In dieser Hinsicht ist die Auffrischungsimpfung besonders wichtig, denn die Wirkung lässt nach vier bis sechs Monaten nach. Wer sich bis zum Sommer schützen ließ, der sollte noch in diesem Jahr zur Auffrischung gehen“, so Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl.
Impfen im „Bauch“ der Hercules
Besondere Gelegenheit dazu gab es heute am Salzburger Flughafen in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Bundesheer und dem Roten Kreuz. Insgesamt vier Impfstraßen, zwei davon in der Hercules-Transportmaschine des Bundesheeres, waren auf dem Rollfeld des Salzburger Flughafens eingerichtet. Ab 10 Uhr wurden Erst- und Zweitstiche sowie Auffrischungen verabreicht. 725 Personen waren es, die sich nicht nur gegen Corona schützen, sondern auch das faszinierende Flugzeug begutachten wollten. Dazu kommen Hunderte weitere, die alleine heute die Möglichkeiten ohne Anmeldung in ganz Salzburg genutzt haben.
Promberger: „Wir wollen motivieren.“
„Ich fliege lieber von Hörsching nach Salzburg, um Leute zum Impfen zu motivieren als Intensivpatienten in eine Klinik“, brachte es der Kommandant der Luftstreitkräfte, Gerfried Promberger, der heute selber im Cockpit mitgeflogen ist, auf den Punkt.
Stöckl: „Mit vereinten Kräften.“
Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl dankte dem Österreichischen Bundesheer, dem Flughafen, dem Roten Kreuz, der Polizei und allen, die heute mithalfen. Und man sah es in den fröhlichen Gesichtern aller, dass die Aktion ein Erfolg ist. „Gemeinsam mit den unzähligen weiteren Impfangeboten im Land können wir es schaffen, die Durchimpfungsrate zu steigern“, betonte Stöckl am Flugfeld.
Großer Andrang, rasche Abwicklung
„Es wird überall geschrieben, es ist so kompliziert in den Impfstraßen. Das stimmt überhaupt nicht. Ich war die Nummer 107 in der Warteschlange und bin schon nach nicht einmal einer Stunde an die Reihe gekommen. Und es ist eine sehr tolle Aktion, sehr gut organisiert mit dem Militärflugzeug hier“, sagte Astrid Emmersberger kurz bevor sie in den Laderaum der Hercules zur Impfung ging. Lukas Reiterer ergänzt: „Es ist mal etwas ganz Anderes hier im Flieger als in den anderen Impfstraßen, etwas Besonderes.“ Reiner Zufall war es bei Christian Tiwari Sharma: „Es hat sich angeboten, weil ich in der Nähe wohne. Die Hercules war noch ein kleines Zuckerl, super, dass das Bundesheer das gemacht hat.“
Zweite spektakuläre Aktion am Flughafen
Am Salzburger Flughafen ist dies schon die zweite spektakuläre Impfaktion. Bereits vor zwei Wochen wurde dort in einem Eurowings-Airbus geimpft. Im Terminal 2, wo sonst Urlaubsgäste zum Check-In kommen, nahm auch heute das Rote Kreuz die Daten all jener auf, die sich ihre kostenlose Corona-Schutzimpfung abholen wollen. „Gerade bei Aktionen, die mehr Aufmerksamkeit erregen, kommen die Leute auch wegen dem Foto. Wir stehen ganz und gar hinter der Impfkampagne des Landes, und das ist eine sehr schöne Gelegenheit, die Leute zu motivieren, sich hier ihren ersten, zweiten und dritten Stich zu holen“, sagt Alexander Klaus, Sprecher des Flughafens.
Pusch: „Impfen ist eine Herkules-Aufgabe.“
Dr. Rainer Pusch, Impfkoordinator des Landes, war als Impfarzt direkt in der Transportmaschine im Einsatz. Zwischen Tarnnetzen im Ambiente eines Auslands-Militäreinsatzes setzt er einen Stich nach dem anderen und geht sensibel auf die Fragen der Impfwilligen ein. „Es läuft perfekt, der Andrang ist groß. Die Steigerung der Durchimpfungsrate ist eine Herkules-Aufgabe, und besser als mit dem Flugzeug kann man das nicht symbolisieren. Ich freue mich, dass wir das Seite an Seite mit dem Bundesheer machen können“, so der Impfkoordinator.
Bundesheer unterstützt seit Beginn der Pandemie
„Das Bundesheer hilft schon seit Beginn der Pandemiebekämpfung. Da ist es selbstverständlich, dass wir unterstützen, die Impfwilligkeit im Land zu steigern“, so Landesmilitärkommandant Anton Waldner. „Mit der C130 Hercules sind wir in Summe im Rahmen der Corona-Krise bereits 13 Einsätze geflogen und haben vor allem Staatsbürger zurück nach Österreich gebracht“, fasst Gerfried Promberger, Chef der heimischen Luftwaffe, zusammen.
Quelle: Land Salzburg