vonRedaktion Salzburg
DEZEMBER 01, 2022
Katastrophenschutz: BH Zell am See bilanziert Jahr 2022 / Behörde und Einsatzorganisationen arbeiten Hand in Hand
(LK) Von Hochwasserereignissen über schwere Vermurungen bis zur Personensuche – der Katastrophenschutz des Landes und in den Bezirken ist jederzeit auf den Ernstfall vorbereitet. Allein im Pinzgau wurden Einsatzorganisationen in diesem Jahr in zehntausenden Fällen zur Hilfe gerufen. Zusätzlich wurden 26 Großeinsätze von der Bezirkshauptmannschaft Zell am See geleitet.
Katastrophenschutzreferent Manfred Höger mit Klaus Portenkirchner (Bezirksfeuerwehrkommandant), Stefan Lech (Kommandant der Feuerwehr Hollersbach) und Bürgermeister Günter Steiner beim Einsatz im Oberpinzgau. Archivbild
Auch wenn der Pinzgau in diesem Jahr von den ganz großen und überregionalen Naturereignissen verschont blieb, an Arbeit hat es für die Einsatzorganisationen nicht gemangelt. Das Rote Kreuz wurde bisher mehr als 35.000 Mal alarmiert, die Feuerwehr in rund 4.500 Fällen, dazu kommen zahlreiche weitere Einsätze von Polizei, Berg- und Wasserrettung. Die bisher 26 Großeinsätze wurden dabei unter der Leitung der Bezirkshauptmannschaft Zell am See koordiniert.
Leitung bei 26 Großeinsätzen
Im Zusammenspiel mit den Blaulichtorganisationen, also der Feuerwehr, der Polizei, dem Roten Kreuz sowie der Berg-,Wasser- und Höhlenrettung hat die BH Zell am See heuer bisher 26 Großeinsätze geleitet. Die Dauer variierte dabei von ein bis zwei Tagen bis zu mehreren Wochen.
Jede Minute zählt
Der zuständige Katastrophenreferent der BH, Manfred Höger, informiert: „Im Mittelpunkt standen heuer sicher die schweren Vermurungen im Bereich Hollersbach-Grubing nach einem kurzen, aber äußerst heftigen Gewitter Ende Juli, wir waren damit wochenlang beschäftigt. Bei mehr als der Hälfte der Fälle handelte es sich um Personensuchen, bei denen jede Minute zählt.“
Koordinierende Rolle
Bei einer Alarmierung, meistens durch die Polizei oder die Feuerwehr, ist der behördliche Katastrophenschutz innerhalb kürzester Zeit vor Ort. Er übernimmt die Einsatzleitung, wenn es sich um große Elementarereignisse wie zum Beispiel Hochwasser, schwere Vermurungen und Schneekatastrophen handelt oder um die Suche nach vermissten Personen, von Bergsteigern über Wanderer bis Schifahrer.
Alle ziehen an einem Strang
„In den letzten Jahren ist bei uns im Pinzgau ein besonders vertrauensvolles Verhältnis mit allen Einsatzorganisationen entstanden und weiterentwickelt worden, was sicher nicht zuletzt auf die zeitintensive und erfolgreiche Zusammenarbeit der vergangenen Jahre – Stichwort Hochwasserereignisse im Oberpinzgau – zurückzuführen ist“, so Bezirkshauptmann Bernhard Gratz.
Eingespielte Abläufe
Die Abläufe bei Großeinsätzen sind gut eingespielt. Manfred Höger: „Liegt die Einsatzleitung bei uns, begeben wir uns so rasch wie möglich zum Lokalaugenschein vor Ort und analysieren, ob eine akute Gefährdung von Menschenleben gegeben ist. Im Zusammenspiel mit den Einsatzkräften – auch die Bürgermeister sind oft vor Ort- legen wir dann die nächsten Schritte fest. Bei Hochwasserereignissen ist insbesondere auch die Wildbach- und Lawinenverbauung ein wichtiger Partner.“
Großer Zusammenhalt
Wenn es bei Katastropheneinsätzen um die Mithilfe der Pinzgauerinnen und Pinzgauer geht, so kann auch auf diese jederzeit gezählt werden. „Der Zusammenhalt der Bevölkerung ist in diesen Situationen immer mustergültig, egal ob es um eine vorübergehende Unterkunft für Mitbürgerinnen und Mitbürger geht oder einfach um das Mitanpacken bei Aufräumungsarbeiten“, so Gratz.
Quelle: Land Salzburg