Salzburg: In Salzburgs Wäldern macht’s die gute Mischung aus

vonRedaktion Salzburg
JUNI 11, 2022

Foto: Land Salzburg/Melanie Hutter

Heimische Bäume und Saatgut „klimafit“ / ARGE Alp-Länder tauschen Wissen aus / 55 Prozent Schutzwald

(LK) Baum ist gleich Baum – das gilt schon lange nicht mehr. Der Klimawandel ist Realität und vor allem im Alpenraum reagieren die Pflanzen empfindlich darauf. „Wir setzen daher seit Jahren auf Mischwald und heimische Arten, denn diese passen sich je nach Region besonders gut an. Schädlinge, Schneedruck, Wind und auch die Hitze setzt den Bäumen zu. Aber vor allem der Schutzwald muss hier gerüstet sein, daran arbeiten wir über die Grenzen hinweg“, erklärt Landesrat Josef Schwaiger.


Die Setzhacke saust nieder, es ist ein kleiner Spalt entstanden, in dem der junge Bergahorn und seine Wurzeln Platz finden. Er wird hier mit Hunderten anderen „Boschn“ wachsen und gedeihen, den Schutzwald oberhalb der Siedlung erneuern. Gegossen wurde er in den vergangenen Tagen ordentlich, der nasse Segen kam reichlich von oben.

Überlebenswichtige Aufgaben

Hier oberhalb der Festung Hohenwerfen hat Landesrat Josef Schwaiger vor Kurzem symbolisch gemeinsam mit Dominik Posch von der Landesforstdirektion und Revierbetreuer Franz Hoffmann verschiedene Bäume – unter anderem diesen Bergahorn – gepflanzt. „Die Fichte wird weiter überwiegen, das ist in unseren Breiten so, aber der Mischwald wird mehr und mehr, was die für uns Menschen überlebenswichtigen Funktionen des Waldes absichert“, so Schwaiger.

Alleskönner Wald

In Salzburg gibt es mehr als 300 Millionen Bäume, mehr als die Hälfte der Landesfläche sind Wald, 55 Prozent davon mit Schutzfunktion. „Das ist eine sehr wichtige Funktion, aber es gibt noch mehr, zum Beispiel als Erholungsraum oder zur Bewirtschaftung. Früher war man der Meinung, ein Schutzwald müsse sich selber überlassen werden, das wissen wir nun besser“, so Schwaiger und er fügt hinzu: „Da wir wenig Zeit haben mitten in dieser Klimakrise, teilen wir in den Arge Alp-Ländern unser Wissen – mit einem gemeinsamen Ziel: Die Zukunft des Waldes sichern.“

Große Regionale Unterschiede

Wie ein idealer Wald aussehen muss, der den Schädlingen, Sturm und Schnee standhält und auch den steigenden Temperaturen sowie allgemein extremen Wetterereignissen, kann nicht in einem Satz beantwortet werden. „Das ist sogar innerhalb Salzburgs ganz verschieden, je nach Höhenlage und Gelände. Das kann sich im Flachgau ganz anders darstellen als im Pinzgau. Deshalb setzen wir auf Arten, die eben jeweils heimisch sind, denn die haben sich bewährt. Dazu kommen neue Erkenntnisse, auch international, die wir einfließen lassen“, erklärt Dominik Posch von der Landesforstdirektion.

Schwaiger: „Experten im eigenen Land.“

Landesrat Josef Schwaiger setzt hier auf die Experten im eigenen Land: „Wir haben mit der Landesforstdirektion sehr gute Mitarbeiter mit viel Erfahrung. Dazu kommt in Werfen mit dem Landesforstgarten die Möglichkeit, heimisches Saatgut und Setzlinge für die Aufforstungen zu gewinnen. Die Expertise aus Salzburg ist in den Alpenländern gefragt, wir tauschen uns hier sehr intensiv aus.“

Grenzenlose Zusammenarbeit für Generationen

„Ausruhen darf man sich in diesem Bereich nie, vielmehr ständig an der Erhaltung unserer wertvollen Waldflächen arbeiten. Was wir jetzt tun, wirkt sich ja erst in ein paar Jahrzehnten aus“, so Schwaiger und er fügt hinzu: „Hier nur regional zu denken, wäre falsch. So wie nur die kommenden Jahre im Blick zu haben. Nein, wir denken grenzenlos für den ganzen Alpenraum und auch für mehrere Generationen voraus. Was jetzt praktikabel ist, kann in ein paar Jahrzehnten völlig überholt sein, daher schätze ich den Austausch mit den anderen Alpenregionen sehr.“

Quelle: Land Salzburg

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