vonRedaktion Salzburg
MAI 17, 2022
Rund 3.300 Personen im Bundesland / 540 Kinder werden unterrichtet / Hilfsbereitschaft nach wie vor enorm
(LK) Seit bald vier Monaten tobt der Krieg in der Ukraine, Millionen von Menschen sind auf der Flucht. Viele Vertriebene, insbesondere Frauen mit Kindern, haben auch in Salzburg Schutz gefunden. „Wir haben für sie innerhalb kürzester Zeit eine funktionierende Infrastruktur aufgebaut. Dank vieler helfender Hände und den beteiligten Organisationen können wir sehr flexibel auf die Gegebenheiten reagieren“, sagt Landeshauptmann Wilfried Haslauer anlässlich des Koordinierungsgespräches am Dienstag.
Nach wie vor ist die Hilfsbereitschaft im Bundesland für die Vertrieben aus der Ukraine sehr groß. „Der Zusammenhalt in Salzburg ist beeindruckend. Behörden, Einsatz- und Hilfsorganisationen und natürlich die Zivilgesellschaft. Jeder und jede packt an und hilft mit, auch nach bald vier Monaten“, schildert Reinhold Mayer, der Vertriebenenkoordinator des Landes, die aktuelle Situation.
Hilfstransporte ins Kriegsgebiet
Salzburg leistet aber nicht nur vor Ort Hilfe für die Vertriebenen. Auch in der Ukraine selbst wird die Bevölkerung unterstützt. Vergangenen Dienstag ist der vierte Hilfstransport mit 37 Tonnen Gütern in Richtung Ukraine gefahren. „Das Land unterstützte diesen Transport mit 50.000 Euro, auch die Stadt, der Feuerwehrverband und der Gemeindeverband beteiligen sich daran. Mit den bisherigen vier Lieferungen haben Hilfsgüter im Wert von mehr als 410.000 Euro unser Bundesland in Richtung Ukraine verlassen. Dafür ein großes Danke an alle Beteiligten“, so Reinhold Mayer.
Eckpunkte zu den Ukraine-Vertriebenen im Überblick
Salzburg hilft gemeinsam
Heute Nachmittag fand unter der Leitung von Landeshauptmann Wilfried Haslauer ein Koordinierungs-Gespräch zur aktuellen Situation der Vertriebenen statt. Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn sowie die Landesrätinnen Andrea Klambauer und Daniela Gutschi, Vertriebenenkoordinator Reinhold Mayer, Hilfs- und Einsatzorganisationen sowie die Vertreter der Abteilungen des Landes stimmten sich über aktuelle Lage und mögliche Entwicklungen ab.
Schellhorn: „2.000 in der Grundversorgung.“
Im Moment sind rund 2.000 Personen aus der Ukraine in der Grundversorgung, rund 290 zusätzliche Anträge sind derzeit noch in Bearbeitung. „Hier wurde das Personal verstärkt, damit das rasch erledigt werden kann“, so Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn und er fügt hinzu: „Derzeit können wir alle schutzsuchenden Personen mit privaten oder organisierten Quartiersplätzen unterstützen. Hier hat vor allem die Caritas in den vergangenen Wochen eine Vielzahl an privaten Plätzen organisiert und vermittelt. Gleichzeitig haben Organisationen wie Rotes Kreuz, Samariterbund, Hilfswerk oder Jugend am Werk, aber auch beispielsweise der Regionalverband Oberpinzgau rasch neue organisierte Quartiersplätze geschaffen.“
Klambauer: „Viele Freiwillige.“
Dass Salzburg zusammen hilft und das auf vielen Ebenen, das sieht auch Landesrätin Andrea Klambauer tagtäglich. „Das Freiwilligenzentrum funktioniert hervorragend. Es gibt sehr viele, die sich engagieren und alles tun, damit sich die vom Krieg Vertriebenen, in Salzburg gut einfinden, unterstützen dort, wo es nötig ist, sehr regional und individuell. Ich denke, darauf können wir in Salzburg wirklich stolz sein“, so die Landesrätin. Auch die Kinderbetreuung sowie die Deutschkurse für die Erwachsenden funktionieren laut Klambauer durchwegs gut.
Gutschi: „Unterricht funktioniert gut.“
„540 Kinder und Jugendliche besuchen bereits die Schule und werden gut integriert. Es gibt Deutschförderklassen und spezielle Unterstützung, je nach Bedarf. Die jungen Ukrainer lernen unglaublich schnell Deutsch. Und einige Kinder werden sogar noch aus der Ukraine via Distance Learning unterrichtet“, fasst Landesrätin Daniela Gutschi zusammen. In Puch startet zum Beispiel nächste Woche eine Klasse in der Fachhochschule, „für das Lehrpersonal ist gesorgt“, so Gutschi und ergänzt: „Die Sommerschule ist in Vorbereitung und alle Lehrpersonen sehr engagiert.“
Rund 420 Beschäftigungsbewilligungen
Die Integration der Vertriebenen in den Arbeitsmarkt schreitet ebenfalls voran. „236 Beschäftigungsbewilligungen sind im Moment ausgestellt, weitere 187 sind beantragt. Bald arbeiten somit über 420 Ukrainerinnen und Ukrainer im Bundesland. Das sind rund 20 Prozent der vertriebenen Erwachsenen Bevölkerung in Salzburg“, so Reinhold Mayer.
Quelle: Land Salzburg