Steiermark: Internationaler Weltwassertag am 22. März

vonRedaktion Salzburg
MÄRZ 20, 2021

Foto: Land Steiermark/Streibl

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Die kostbare Ressource Wasser im Blickpunkt

Graz (19. März 2021).- Auf Initiative der Vereinten Nationen wird seit 1993 der 22. März als Weltwassertag begangen. Dieser Tag, der heuer unter dem Motto „Valuing Water“ (dt. Wasser wertschätzen) begangen wird, soll genutzt werden, um das Bewusstsein für den Wert der Ressource Wasser zu verbessern. „Auch in der Steiermark steht dieser Tag ganz im Zeichen der Wertschätzung für die kostbare Ressource Wasser“, wie der zuständige Landesrat Hans Seitinger betont.

Sicherer Zugang zu TrinkwasserDer globale Vergleich macht deutlich, wie groß die Unterschiede bei diesem Thema sind. Denn während ein Sechstel der Weltbevölkerung keinen Zugang zu sauberem Wasser hat und nur in einem Viertel der Staaten Leitungswasser auch Trinkwasserqualität besitzt, wird in anderen Teilen der Welt äußerst sorglos mit dem kostbaren Gut umgegangen. „Diese geografische Ungleichverteilung der Wasserressourcen haben wir regional auch in der Steiermark", erklärt Seitinger. So ist die Obersteiermark traditionell besser mit Trinkwasser versorgt, als die Süd- und Oststeiermark. Mit den großen Wassertransportleitungen, die in den vergangenen Jahren errichtet wurden, kann aber auch der Süden mit sauberem Trinkwasser versorgt werden. „Der innersteirische Wasserausgleich ist die Basis für unsere Versorgungssicherheit", betont Seitinger, der aber auch auf die Notwendigkeit für Investitionen hinweist: „Eine sichere Wasserversorgung ist nicht gottgegeben, daher investieren wir jedes Jahr 25 Millionen Euro in unser Wasserinfrastruktur.“

Wertvoll und doch kostengünstigDurch die hohe Effizienz der steirischen Wasserversorger kann das kostbare Gut Trinkwasser im Rahmen der öffentlichen Wasserversorgung zu durchschnittlichen Gebühren von 1,40 - 1,80 Euro pro m³ sehr günstig bezogen werden. „Tausend Liter Trinkwasser aus der Leitung kosten gleich viel, wie drei Flaschen abgefülltes Wasser im Supermarkt. Die gute Trinkwasserversorgung ist ein enorm wichtiger Faktor für die hohe Lebensqualität in der Steiermark“, so Seitinger.

Flächendeckende Blackout-Vorsorge bis 2025Blackouts – also ein Zusammenbruch der Stromversorgung – sind auch für die Wasserwirtschaft eine ernstzunehmende Bedrohung. Um im Fall des Falles gerüstet zu sein und die Bevölkerung weiterhin mit Trinkwasser versorgen zu können, braucht es entsprechende Störfallpläne der Wasserversorger, wie z.B. der Gemeinden, Genossenschaften und Verbände. Das Land Steiermark legt daher einen Fokus auf die Blackout-Vorsorge. „Unser Ziel ist klar: Bis 2025 soll es flächendeckend ein umfangreiches Störfallmanagement für unsere Wasserwirtschaft geben“, betont Seitinger. Um dieses Ziel zu erreichen fördert das Land Steiermark die Entwicklung und Umsetzung von Störfallmanagement-Plänen.

Wasser nutzen und wertschätzen„Um den Wert des Wassers zu einem dauerhaft präsenten, wertschätzenden Gedankengut des Menschen zu machen, bedarf es auch einer konsequenten Bewusstseinsbildung. Dementsprechend wichtig sind auch die Aktivitäten des Landes in diesem Bereich“, wie Abteilungsleiter Johann Wiedner hervorstreicht. Er berichtet, dass sich die Erkenntnis mit Wasser verantwortungsvoll und nachhaltig umgehen zu müssen, in den letzten Jahrzehnten immens verstärkt hat. Stark zugenommen hat auch die Nutzung von Seen, Flüssen und wassergeprägten Landschaften für Naherholung und Tourismus, was ihren Wert für die Volkswirtschaft noch weiter gesteigert hat. „Welchen Wert natürliche bzw. naturnahe Ökosysteme haben, lässt sich kaum monetär darstellen. Es ist jedoch unbestritten, dass intakte Ökosysteme auch für den Menschen unverzichtbar und von erheblicher Bedeutung für eine hohe Lebensqualität sind“, so Wiedner. Darüber hinaus ist Wasser auch ein wertvoller Energieträger: Durchschnittlich werden in der Steiermark 3.800 Gigawattstunden (GWh) erneuerbare Energie pro Jahr mit rund 1000 Wasserkraftanlagen erzeugt.

Pöllau ist Landessieger des NEPTUN-WasserpreisesUm das Bewusstsein für den Wert des Wassers zu steigern, wird alle zwei Jahre der NEPTUN-Preis verliehen. Dieser vom Bund mit Unterstützung des Landes Steiermark durchgeführte Wettbewerb zeichnet positive Beiträge von Gemeinden rund um das Thema Wasser aus. Den Landessieg holte sich in diesem Jahr die Marktgemeinde Pöllau. Sie wurde für ihr Projekt „Klimazukunft-Weg“ ausgezeichnet, das sich insbesondere den Auswirkungen des Klimawandels auf den Wasserhaushalt widmet. Mit diesem Themen-Wanderweg wird eine, im wahrsten Sinne des Wortes, gut zugängliche Form der Wissensvermittlung bzw. Bewusstseinsbildung für die Bevölkerung vor Ort und Besucher geschaffen. Der „Klimazukunft-Weg“ wurde gemeinsam mit dem Naturpark sowie der Klima- und Energiemodellregion Pöllauer Tal entwickelt und umgesetzt. „Diese Auszeichnung freut uns in Pöllau ganz besonders, da wir im Pöllauer Tal eine spezielle Verantwortung für die Natur und die Menschen im Pöllauer Tal entwickelt haben. Das Thema Wasser ist untrennbar mit dem Grundbedürfnis allen Lebens in der Natur verbunden und gerade in Zeiten des Klimawandels müssen wir alle Kräfte bündeln, um unsere Lebensgrundlage zu schützen”, betont Bürgermeister Johann Schirnhofer.

Zahlen, Daten & Fakten zur steirischen Wasserversorgung:

Die öffentlichen Wasserversorger liefern pro Jahr rund 74 Million Kubikmeter Trinkwasser (nur Trinkwasser für Haushalte!).Der Durchschnittsverbrauch der Steirerinnen und Steirer beträgt 140 Liter/Tag. Der Durchschnittsverbrauch ist auch Jahreszeitenabhängig. So beträgt er im Winter 120 Liter/Tag und im Sommer 150.In der Steiermark gibt es etwa 1.000 öffentliche Wasserversorger. Neben den 25 Wasserverbänden und 284 Gemeinden zählen dazu auch zahlreiche Wassergenossenschaften.Das Leitungsnetz der Steiermark (Abwasser und Trinkwasser) umfasst rund 40.000 Kilometer und würde einmal um die Erde reichen.100 Milliarden Liter steirisches Wasser werden jährlich nach Wien geleitet und versorgen die Bundeshauptstadt.Neben den öffentlichen Wasserversorgungsanlagen gibt es auch eigene Nutz-und Trinkwasserversorgungsanlagen der Wirtschaft - aus diesen werden Industrie und produzierendes Gewerbe versorgt (Industrie, Landwirtschaft und Tourismus gesamt haben einen Bedarf von 160 Mio. m³ pro Jahr).Infrastruktur der öffentlichen Wasserversorgung:4.011 Quellen und 619 Brunnen1.821 Trinkwasserbehälterrund 20.000 km Wasserleitungen: Das öffentliche Wasserleitungsnetz der Steiermark entspricht somit einer Strecke von Graz nach Sydney


Quelle: Land Steiermark

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