vonRedaktion International
OKTOBER 27, 2022
Polizei-Chefs und Regierungsspitzen aus aller Welt erwartet – Bundeskriminalamt federführend als Veranstalter – besondere Ehre für die Stadt und die österreichische Bundespolizei
Im November 2023 wird die internationale Polizei-Organisation ICPO (International Criminal Police Organisation – kurz: INTERPOL) die Generalversammlung zu ihrem 100-jährigen Bestehen in Wien abhalten. Bei diesem Event werden Polizei- und Regierungsspitzen aus 195 Mitgliedsstaaten erwartet. Insgesamt wird mit bis zu 1.500 Teilnehmenden gerechnet. Die Generalversammlung ist eines der wichtigsten internationalen Vernetzungstreffen auf höchster polizeilicher Ebene. Die Vorbereitungen und federführende Durchführung dieser Feier werden durch das Bundeskriminalamt (BK) vollzogen.
Im Rahmen der diesjährigen General Assembly in Indien (18. bis 21. Oktober 2022) übergab der indische Innenminister Amit Shah im Beisein von INTERPOL-Generalsekretär Jürgen Stock und INTERPOL-Präsident Ahmed Naser Al-Raisi die INTERPOL-Flagge an die österreichische Delegation, angeführt von BK-Direktor General Andreas Holzer. Mit dieser traditionellen Übergabe erfolgte offiziell der Startschuss für die Vorbereitungen für die Jubiläums-Veranstaltung in Wien. Inoffiziell laufen bereits seit Wochen intensive Vorbereitungen mit der Stadt Wien, dem Außenministerium und anderen wichtigen Playern.
Gerhard Karner, Bundesminister für Inneres: „Grenzüberschreitende Kriminalität braucht grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Kaum eine andere Institution steht so für den vernetzten, gemeinsamen und länderübergreifenden Kampf gegen Kriminelle wie INTERPOL. Deshalb freut es mich besonders, dass INTERPOL zur Generalversammlung an seinen Gründungsort Wien zurückkehren wird. Wir wollen dieses Jubiläumsjahr nutzen, um die Kooperation mit INTERPOL und allen Mitgliedsstaaten zu vertiefen und etwa bei der Bekämpfung der Schleppermafia weiter auszubauen.“
BK-Direktor Andreas Holzer: „Es ist eine besondere Ehre für die österreichische Polizei, dass wir die Feier zum 100-jährigen Bestehen der größten Polizei-Organisation der Welt nächstes Jahr in Wien ausrichten dürfen. Meine Kolleginnen und Kollegen arbeiten bereits seit geraumer Zeit daran, diese Generalversammlung zu einem sicheren Ereignis zu machen, das der Bedeutung dieses Jubiläums gerecht wird.“
Die hochrangige Gästeliste, bestehend aus hunderten Polizeichefs und Regierungsspitzen, bedeutet neben einer organisatorischen auch eine besondere sicherheitstechnische Herausforderung. Die federführende Abteilung 2 im Bundeskriminalamt (Internationale Polizeikooperation und Fahndung) unter der Leitung von Regine Wieselthaler-Buchmann ist bei den Vorkehrungen in enger Abstimmung mit der Landespolizeidirektion Wien sowie etlichen weiteren relevanten Playern im Innenministerium. Darüber hinaus gibt es eine enge Zusammenarbeit mit der Stadt Wien.
Mit der Abhaltung der kommenden Generalversammlung, gepaart mit dem 100-jährigen Jubiläum wird Wien im Fokus der internationalen polizeilichen Aufmerksamkeit stehen. Neben einem hohen operativen kriminalpolizeilichen Mehrwert ist ein derartiges Event auch eine Visitenkarte für Stadt und Land sowie im Speziellen für die österreichische Bundespolizei.
Wien ist mit der weltweit größten Sicherheitsorganisation auf besondere Weise verbunden. Die Entwicklung von INTERPOL nahm hier 1923 mit einem „internationalen kriminalpolizeilichen Kongress“ ihren Anfang. Aus der damaligen „Internationalen kriminalpolizeilichen Kommission“ wurde nach dem 2. Weltkrieg die International Criminal Police Organization/ICPO – INTERPOL.
In den vergangenen 100 Jahren entwickelte sich INTERPOL zu einer globalen Sicherheitsinstitution, die die mittlerweile 195 Mitgliedstaaten bei der internationalen Verbrechensbekämpfung umfassend unterstützt. INTERPOL vernetzt nationale Polizeibehörden. Ziel ist die Steigerung der Effizienz bei der Bekämpfung der internationalen Kriminalität und des Terrorismus und weltweit einheitliche Qualitätsstandards. Für besondere Ereignisse (Sportgroßveranstaltungen, Naturkatastrophen oder Terroranschläge) stellt INTERPOL entsprechende Expertinnen und Experten zur Verfügung.
Die Generalversammlung ist die höchste Instanz INTERPOLs, an der jährlich hochrangige Polizeiexpertinnen und Polizeiexperten aus der ganzen Welt teilnehmen. In diesem Gremium werden alle Grundsatzentscheidungen der Organisation getroffen.