vonRedaktion Salzburg
JULI 21, 2021
Dokumentarfilm „Critical Mass“ überzeugte die Jury unter 16 Einreichungen
(LK) Das Jahresstipendium Film geht an Leonhard Pill. Der 34-jährige Deutsche setzte sich mit seinem Werk „Critical Mass“ unter insgesamt 16 Einreichungen durch. Das Stipendium ist mit 10.000 Euro dotiert.
„Die Förderung eröffnet den Kulturaktiven die Möglichkeit, filmische Prozesse mit einem künstlerischen Anspruch weiterzuentwickeln. Das Land unterstützt künstlerisches Schaffen in herausfordernden Zeiten“, so Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn.
Über Selbstständigkeit und Eigenverantwortung
In dem Dokumentarfilm „Critical Mass“ geht es um Selbstständigkeit und Eigenverantwortung. Er handelt von Valeria, einer jungen Frau Anfang 20, die als Schäferin arbeitet. Statt wie viele andere junge Leute in der Stadt zu leben, hat sie sich für eine Herde Schafe und die soziale Isolation entschieden.
Jury: Wichtige gesellschaftliche Fragen
Die Jury, bestehend aus Claudia Lehmann, Magdalena Miedl und Johannes Gierlinger, begründete ihre Entscheidung folgendermaßen: „Das Projekt umfasst den Blick auf eine Geschwisterbeziehung, innerhalb der gegensätzliche Lebensentwürfe zwischen Stadt und Land, das Wagnis einer Neuorientierung, patriarchale Rollenbilder, Fragen von Be- und Entschleunigung, Masse und Selbständigkeit untersucht werden. Zugleich wird das eigene Tun mitverhandelt, nämlich das Dokumentieren dieser geschwisterlichen Beziehung und das Befragen der eigenen Biografie.“ Die Jury sieht in Leonard Pills Projekt wichtige gesellschaftliche Fragen gestellt.
Vom Death Metal zur Filmkunst
Leonhard Pill, geboren 1987 in München, lebt und arbeitet als Filmemacher und Soundkünstler in Wien und Salzburg. Zusammen mit der Death Metal Band Over Your Threshold veröffentlichte er ein Album, das 2012 auf Metal Blade Records international erschien. Nach dem Psychologiestudium wurden erste filmische Arbeiten bei Great Lake Shorts, dem Österreichischen Kulturforum in Belgrad oder auf dem Crossing Europe Filmfestival gezeigt. In seinen Arbeiten setzt er sich mit Sprachen auseinander, untersucht Familien und Landschaften. Derzeit bereitet er einen neuen Film vor. Weiters beschäftigt er sich mit der Transformation von Licht zu Klang.
Quelle: Land Salzburg