vonRedaktion Salzburg
MÄRZ 28, 2021
ZAMG-Klimakarten vergleichen Temperatur, Regenmenge und Sonnenscheindauer von 2020 mit Mittelwerten von 1961 bis 1990
(LK) Dass es beim Klimaschutz kurz vor zwölf ist, gibt es jetzt nicht nur schwarz auf weiß, sondern auch in Farbe. Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) hat die wichtigsten Daten vergangener Jahrzehnte mit 2020 verglichen und grafisch aufbereitet. Fazit: Es wird von Jahr zu Jahr deutlich wärmer, und die Wetterextreme wie Trockenheit, Starkregen- und Starkschneefallereignisse nehmen zu.
„In den Klimakarten wird sichtbar, wie groß die Abweichungen aufgrund des Klimawandels heute sind. Wir befinden uns in einem weltweiten Klimawandel, der hauptsächlich durch menschliche Treibhausgas-Emissionen verursacht wird und nur durch uns gestoppt werden kann. Die Klimaerwärmung hat auf unsere Natur und Umwelt, auf die Tierwelt und die Landwirtschaft gravierende Auswirkungen. Dürre, Muren, Lawinen – das alles sind Gefahren, die unseren Lebensraum zunehmend bedrohen“, betont Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn.
Temperatur, Regen und Sonne werden gemessen
In dem grafischen Klimarückblick auf 2020 werden Lufttemperatur, Niederschlagsmenge und Sonnenscheindauer mit den Durchschnittswerten der Jahre 1961 bis 1990 verglichen, und zwar sowohl des gesamten Jahres 2020 als auch eines jeden Monats dieses Jahres.
Karten zeigen: Klimawandel ist menschengemacht
„Die drei Jahrzehnte in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts spiegeln zum einen recht gut das Mittel des 20. Jahrhunderts wider und fallen zum anderen gerade noch in die Zeit, bevor der Klimawandel so richtig Fahrt aufnahm. Dadurch können die großen Abweichungen auch statistisch nicht mehr durch natürliche Schwankungen erklärt werden. Die Abbildungen zeigen sehr klar, wie groß die Abweichungen aufgrund des Klimawandels heute schon sind und wie rasch die Veränderung passiert“, erklärt Bernhard Niedermoser, Leiter der ZAMG-Regionalstelle Salzburg.
Wärmer, trockener und mehr Starkregen
Insgesamt ordnet sich 2020 in den Trend der vorangehenden Jahre ein: Es wird im ganzen Land deutlich wärmer. Die Jahresniederschlagsmenge ändert sich noch wenig, jedoch nehmen die Schwankungen und somit die extremen Ereignisse sowohl betreffend Trockenheit als auch kurzem Starkniederschlag tendenziell zu. Insgesamt wird es zudem viel sonniger als vor dem Klimawandel unserer Zeit.
Masterplan 2030 setzt Schritte zur Klimaneutralität
Die jährliche Zusammenfassung der wichtigsten Klimadaten ist ein Produkt der Partnerschaft des Landes mit der ZAMG zur Klima- und Energiestrategie SALZBURG2050. Mit dem Masterplan 2030 setzt das Land maßgebliche Schritte, um das Bundesland klimaneutral, nachhaltig und energieautonom zu machen. Das Ziel bis zum Jahr 2050 heißt: null Prozent Treibhausgas-Emissionen und 100 Prozent Strom und Wärme aus erneuerbaren Energien. „Nur gemeinsam und wenn jeder und jede Einzelne von uns zum Umdenken und zum Verändern von Gewohnheiten bereit ist, können wir das Tempo des Klimawandels reduzieren. Es ist höchste Zeit, Lebensqualität und Lebensgrundlagen der nächsten Generationen zu schützen“, so Schellhorn. Ein noch detaillierterer Statusbericht für 2020 ist derzeit in Ausarbeitung.
Quelle: Land Salzburg