vonRedaktion Salzburg
JÄNNER 09, 2024
Das Jüdische Museum Wien, ein Museum der Wien Holding, zeigt ab sofort im frei zugänglichen Schaufenster im Museum Dorotheergasse eine Bilderserie der ukrainisch-israelischen Künstlerin Zoya Cherkassky-Nnadi. In dieser verarbeitet sie künstlerisch den brutalen Angriff der Terrororganisation Hamas vom 7. Oktober 2023 auf Israel.
7. Oktober 2023
Bereits vier Tage nach dem Angriff begann Cherkassky-Nnadi an der Serie mit dem Titel 7. Oktober 2023 zu malen. Sie unterstreicht mit den Mitteln der Kunst einerseits die universale Bedeutung des Angriffs, die weit über Israel hinausgeht, andererseits bezieht sie sich aber auch auf konkrete Geschehnisse des 7. Oktobers. Die Bilder sind alle auf diesen Tag datiert. „Es geht nicht um eine Analyse, es geht auch nicht darum, was seitdem alles in Gaza passiert ist, sondern es geht um diese bestimmte Tragödie 7. Oktober“, so die Künstlerin. Sie bettet ihr Werk in einen geistes- und kunstgeschichtlichen Rahmen ein und zitiert in ihren Bildern Edvard Munch, Giotto, Pablo Picasso oder Käthe Kollwitz.
Israelisches Guernica
Unter dem Eindruck des Angriffes auf den Kibbuz Be’eri zog Cherkassky-Nnadi Parallelen zu den Ereignissen hinter Pablo Picassos Guernica und spricht vom israelischen Guernica. „Weil es so ähnlich ist: es ist einfach ein Massaker an unschuldigen Menschen. Und etwas, von dem wir nicht glaubten, dass es in Israel passieren könnte, und das auf so brutale Weise.“, meint die Künstlerin. Mit dem Monumentalgemälde Guernica verarbeitete Pablo Picasso die Schrecken und Folgen des deutsch-italienischen Luftangriffs auf die spanische Stadt Guernica (baskisch: Gernika) im Spanischen Bürgerkrieg am 26. April 1937.
Bewusstsein schaffen
Zoya Cherkassky-Nnadi (*1976 in Kiew) emigrierte 1991 kurz vor dem Zerfall der Sowjetunion mit ihrer Familie nach Israel. Bereits im Zusammenhang mit dem russischen Angriff auf die Ukraine befasste sie sich mit Gewalt, Krieg und deren Folgen. Mit ihrer Bilderserie zeigt Cherkassky-Nnadi nicht nur das Leid der Menschen in Israel. Sie drückt auch als Kritikerin der aktuellen israelischen Regierung ihre Enttäuschung über die Reaktion der internationalen Kunstszene auf die Angriffe aus.
Fenster zur Welt
Das frei zugängliche Schaufenster im Museum Dorotheergasse reagiert auf aktuelle Themen und greift gesellschaftsrelevante Fragestellungen auf. Es macht das Jüdische Museum Wien einer breiten Öffentlichkeit zugänglich und bietet die Möglichkeit, ein Stück Museum außerhalb des Gebäudes zu erleben.
Weitere Informationen unter www.jmw.at oder unter info@jmw.at, Foto- und Pressematerial zu den aktuellen Ausstellungen unter www.jmw.at/presse.
Quelle: Stadt Wien