vonOTS
MÄRZ 20, 2025
Hälfte der Weltbevölkerung leidet unter schwerer Wasserknappheit | Trinkwasser-Zugang in äthiopischer Krisenregion Tigray dank Hilfe durch Österr. Entwicklungszusammenarbeit (ADA)
Den Wasserhahn aufdrehen, ein Glas mit Wasser anfüllen und den Durst löschen. Was bei uns in Österreich ganz ohne Nachdenken passiert, ist in anderen Teilen der Welt ein großes Problem. Denn laut UNICEF leidet etwa die Hälfte der Weltbevölkerung derzeit zumindest saisonal unter schwerer Wasserknappheit. Ein Viertel der Weltbevölkerung ist „extrem hohem“ Wasserstress ausgesetzt und verbraucht mehr als 80 Prozent des jährlichen erneuerbaren Süßwasservorrats vor Ort. „Vor allem in den Ländern südlich der Sahara ist die Wasserknappheit aufgrund des steten Klimawandels, aber auch aufgrund von kriegerischen Konflikten zunehmend dramatisch. Immer öfter bekommen wir Hilferufe von Projektpartnern vor Ort, dass kein Trinkwasser mehr vorhanden ist“,
erzählt Reinhard Heiserer, Geschäftsführer der österreichischen Entwicklungsorganisation Jugend Eine Welt, im Vorfeld des Weltwassertags am 22. März. „Bitte helfen Sie mit Ihrer Spende, um den notleidenden Menschen ihr Überleben zu sichern!“
Mangel an Trinkwasser
Besonders prekär ist die Lage in Tigray, einer Region im Norden Äthiopien, zwei Drittel so groß wie Österreich. Der verheerende Bürgerkrieg - laut Schätzungen starben während des zweijährigen Konflikts rund 700.000 Menschen - endete vor zweieinhalb Jahren. Die nach wie vor spürbaren Folgen für die Bevölkerung sind dramatisch. Die Sicherheitslage ist weiterhin angespannt und die Lebenssituation der traumatisierten Menschen katastrophal. Laut Angaben der Vereinten Nationen leben eine Million Binnenflüchtlinge in notdürftigen Camps. Neben der Nahrungsmittel- und Gesundheitsversorgung ist der Zugang zu sauberem Trinkwasser ein großes Problem. „Ein Großteil der Wasserversorgung ist durch den Bürgerkrieg schwer beschädigt oder gar nicht mehr intakt. Die Bevölkerung muss teilweise Wasser aus schmutzigen Lacken trinken, da sie ansonsten verdursten würden“, schildert Wolfgang Wedan, Globaler Nothilfe-Koordinator von Jugend Eine Welt. Der erfahrende Krisenmanager besuchte die Krisenregion Tigray mehrmals im vergangenen Jahr, um Hilfsprojekte von Jugend Eine Welt vor Ort zu koordinieren.
Versorgung dank Brunnen und Wasser-LKW
Gemeinsam mit den Salesianer Don Boscos, Projektpartner vor Ort, saniert Jugend Eine Welt, im Rahmen eines von der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (ADA) geförderten Projekts, sukzessive drei Wasserstellen in den Städten Shire, Adwa und Mekelle. Schätzungsweise 10.000 Personen erhalten somit regelmäßig Zugang zu Wasser für den Hausgebrauch. Damit auch kriegsversehrte (besonders junge Männer) sowie Menschen mit Behinderung die Wasserstellen problemlos erreichen können, sind diese behindertengerecht ausgestattet. Weiters wird am Standort der Salesianer in Adwa zurzeit eine Solarpumpe für den dort befindlichen Brunnen installiert, um von den häufigen Stromausfällen unabhängig zu sein. „Die drei Wasserstellen ermöglichen sowohl den Binnenvertriebenen als auch der lokalen Bevölkerung einen sicheren Zugang zu sauberem Trinkwasser. Zusätzlich versorgen wir mit unseren Projektpartnern vor Ort, dank der Anmietung von Wasser-LKW, in Adwa und Shire sowie in Mekelle 15.000 Binnenflüchtlinge mit täglich 45.000 Liter Wasser zum Trinken und Kochen. Um Verunreinigung zu vermeiden und die Hygiene sicherzustellen, verteilen wir an jeden Haushalt auch saubere Kanister“
, schildert Wedan.
Wiederaufbau des Schulsystems nötig
Neben der Sicherstellung der Grundversorgung hilft Jugend Eine Welt in der Tigray-Region auch am Wiederaufbau des Schulsystems. Dieses stand seit 2020, anfangs aufgrund der Corona-Pandemie und danach aufgrund des verheerenden Bürgerkriegs, still. Schulklassen dienten in der Folge lange als Unterkünfte für Binnengeflüchtete und waren daher nicht verfügbar. „Mehr als 2,3 Millionen Mädchen und Buben konnten, während dieser vier Jahre, keine Schule besuchen. In der gesamten Tigray-Region waren 2.270 Schulen geschlossen. Zudem wurden laut UN-Angaben mindestens 85 % der Schulen teilweise oder schwer beschädigt. Es fehlt an grundlegendem Mobiliar wie Tafeln, Tische und Stühle sowie an Schulmaterial wie Bücher und Schreibwaren. Dazu kommt noch der tägliche Mangel an Nahrungsmitteln und Wasser“, erzählt Jugend Eine Welt-Geschäftsführer Reinhard Heiserer. „Die Menschen in Tigray sind weiterhin auf fremde Hilfe angewiesen. Bitte lassen Sie sie nicht im Stich und helfen Sie!“
Jugend Eine Welt-Spendenkonto: AT66 3600 0000 0002 4000 | Onlinespenden unter www.jugendeinewelt.at/spenden | Spenden sind steuerlich absetzbar!
Quelle: OTS