Graz: Jugendfreizeitzentrum verleiht Flügel

vonRedaktion International
FEBRUAR 03, 2022

Foto: Architekturbüro Bettina Zepp/Paul Frick

Im Grazer Westen sollen junge Menschen und Familien aufs neue Jugendfreizeitzentrum „EggenLend" fliegen. Beim Architekturwettbewerb landete das Büro von DIin Bettina Zepp auf dem ersten Platz.

Auf 650 Quadratmetern Bruttogeschoßfläche soll das neue barrierefreie „JUFZ EggenLend" vieles davon bieten, was junge Menschen brauchen, aber auch Beratungs- und Informationsstelle für Familien sein. Es soll zeitnah mit der neuen Freizeitparkanlage in der Starhemberggasse 32 errichtet werden und könnte im Frühjahr 2024 bezugsfertig sein. Baureferentin Vizebürgermeisterin Mag.a Judith Schwentner sowie Jugend- und Familienstadtrat Kurt Hohensinner, MBA freuen sich nun darüber, den Entwurf des Büros von Architektin DIin Bettina Zepp präsentieren zu können. Dieser landete mit seinem außergewöhnlichen „Butterfly-Dach" einstimmig auf dem Siegerpodest des Architekturwettbewerbs, der vom Hochbaureferat der Stadtbaudirektion ausgelobt wurde.

Vizebürgermeisterin Judith Schwentner: „Wohlfühlort für Jugendliche“

„Das Siegerinnenprojekt ist ein wunderbares Beispiel für die vielen Vorteile von klimafreundlichem Bauen. Zusammen mit dem öffentlichen Park und der Gebäudebegrünung kann dieses Projekt ein richtiger Wohlfühlort für die Jugendlichen werden." Zeitnah mit dem 5.500 Quadratmeter großen öffentlichen Freizeitpark, in dem sich das EggenLend befindet, soll das Haus nach klimafreundlichen und nachhaltigen Baustandards wachsen können. Das Gebäude ist großteils in Massivholzbauweise geplant, der Hauptteil der Dachflächen, die sich wie Schmetterlingsflügel ausbreiten, soll extensiv begrünt werden. Der Siegerentwurf besticht außerdem mit einer straßenseitigen „grünen Wand", die von den Jugendlichen selbst betreut und gepflegt werden kann und durch eine zarte Holzlamellenfassade.

Stadtrat Kurt Hohensinner: „Raum für junge Menschen und Familien“

„Graz verfügt über eine ungemein lebendige und vielfältige Jugendszene. Dazu gehören auch unsere Jugendzentren als wichtige Treffpunkte, die für positiven Austausch und Miteinander stehen. Sie schaffen freie Räume, in denen unsere Jugend ihre Stärken und Talente entdecken und entfalten kann. Das neue EggenLend besticht mit einem zentralen Café als Herzstück, einem eigenen Mädchenbereich, einem Kreativ-Workshop- und Lernraum, einem Aktivraum für Sport und Bewegung, einer Werkstatt mit eigenem Eingang und einer öffentlichen behindertengerechten WC-Anlage, die auch außerhalb der Öffnungszeiten genutzt werden kann. Darüber hinaus schafft der Neubau in der Smart City einen niederschwelligen Anziehungspunkt mit großem Mehrwert für Familien. So wird er nicht nur das Jugendzentrum beheimaten, sondern auch unser Serviceangebot „family plus", in dessen Rahmen Informationen und Angebote für Eltern, Kinder und Jugendliche in Einzelgesprächen, Beratungen, Vorträgen und Workshops angeboten werden."

Stadtbaudirektor Bertram Werle: „Wettbewerbe wirken nachhaltig“

Qualitätsvollen Raum für junge Menschen im jungen Stadtteil zu schaffen, steht für Stadtbaudirektor Bertram Werle außer Frage. „Wettbewerbe sind ein Garant dafür, dass die besten architektonischen Lösungen zum Zug kommen. Das erzeugt nicht nur eine positive und nachhaltige Wirkung für alle, die das Gebäude nutzen, sondern auch für den angrenzenden Stadtraum." Beim Architekturwettbewerb in Kooperation mit der ZiviltechnikerInnenkammer kürte die sechsköpfige Jury unter dem Vorsitz von Architekt DI Gerhard Springer den Entwurf vom Büro von DIin Bettina Zepp übrigens einstimmig zum Sieger. Fachabteilungen wie die Abteilung für Grünraum- und Gewässer und die Stadtplanung sowie die Bau- und Anlagenbehörde und natürlich das Amt für Jugend und Familie arbeiten in der Projektentwicklung zusammen.

Referatsleiter Markus Schabler: „Miteinander im neuen Stadtteil“

„Ende März 2020 verlor die Offene Jugendarbeit durch Umbauten zur Smart City das Jugendzentrum EggenLend in der Waagner-Biro-Straße. 30 bis 80 Jugendliche tummelten sich am Nachmittag im JUZ. Jetzt kommen noch einmal rund 1.500 neue Wohnungen im näheren Umfeld dazu und der urbane Charakter verstärkt sich weiter. Deshalb hat sich das Amt für Jugend und Familie für den Weg eines modernen Neubaus eingesetzt. Es ist für das Miteinander im neuen Stadtteil unabdingbar, niederschwellige Angebote für Jugendliche und Familien in die Region zu bringen. Bereits jetzt arbeiten wir in einem temporären Containergebäude am neuen Standort in der Starhemberggasse, um für Anliegen der Jugendlichen und Familien vor Ort zu sein."

Architektin Bettina Zepp: „Getrennt und doch gemeinsam unter einem Dach“

Die siegreiche Architektin für das Jugendzentrum in der Starhemberggasse freut sich, dass ihr Projekt, in das sie viel Herzblut und Hirnschmalz legte, den Sieg erringen konnte: „Herausfordernd war, dass jene Person, die im JUFZ hinter der Bar steht, alle Bereiche überblicken kann. Zudem sind die Eingänge für das Family Plus und das Jugendfreizeitzentrum zwar an der gleichen Front, müssen jedoch gut voneinander getrennt funktionieren. Selbiges gilt für die WC-Anlage, die öffentlich ist". Gemeinsam aber doch getrennt lautet die Devise im gesamten Gebäude: „Alle Anforderungen im Grundriss unterzubringen und mit dem Schmetterlingsdach Raumhöhe und Licht zu lukrieren, war fast so etwas wie ein architektonisches Sudoku-Rätsel", erklärt Zepp, die auch auf die starke und positive Wechselwirkung zwischen dem Haus und dem künftigen Freizeitpark hinweist.

Facts und Nutzungsangebot:

Quelle: Stadt Graz

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