vonRedaktion Salzburg
MÄRZ 12, 2024
LRin Winkler: „Das neue Jugendzentrum ist eine Bereicherung für die Stadt und die offene Jugendarbeit ein Pilotprojekt für die Gemeinden im Burgenland“
In enger Zusammenarbeit von Land, der Stadtgemeinde Mattersburg, dem Verein You-do“ und mit kräftiger Unterstützung von Pfarrer Günter Kroiss konnte der Plan, in Mattersburg ein Jugendzentrum zu installieren, umgesetzt werden. Im Beisein von Jugendlandesrätin Daniela Winkler und Bürgermeisterin Claudia Schlager wurde heute das JUZ offiziell eröffnet.
Für Landesrätin Daniela Winkler hat das JUZ in Mattersburg eine besondere Bedeutung. „Mattersburg ist im Nordburgenland einer der größten Schulstandorte und hat auch eine entsprechend hohe Frequenz an Jugendlichen. Die Umsetzung flächendeckender offener Jugendarbeit ist ein Ziel des Landes Burgenlandes, da vor allem seit der Corona Pandemie eine zusätzliche außerschulische Stabilisierung der jungen Menschen notwendig ist. Dahingehend ist das neue Jugendzentrum eine große Bereicherung. Neben einem zentralen Standort braucht es für eine erfolgreiche Jugendarbeit qualifizierte Partner und einen wertschätzenden, vertrauensvollen und offenen Umgang sowie Toleranz und Akzeptanz“, so Bildungslandesrätin Daniela Winkler, die gemeinsam mit Bürgermeisterin Claudia Schlager, Pfarrer Günther Kroiss, und dem Obmann des Vereins „You-Do“, Stefan Trenker, das Zentrum seiner offiziellen Bestimmung übergab.
Als Standort des neuen Jugendzentrums dient der ehemalige Pfarrkindergarten in Mattersburg. Dieser wurde adaptiert und dient nach ersten Umbauarbeiten bereits als Treffpunkt für Jugendarbeit und Freizeitgestaltung. Es werden laufend weitere Renovierungsarbeiten und Verbesserung der Infrastruktur vorgenommen.
Das Jugendzentrum soll eine Drehscheibe für die Zielgruppe junger Menschen ab dem 13. bis zum 24. Lebensjahr im Bezirk Mattersburg sein, wo außerschulische pädagogische und sozialarbeiterische Angebote in Anspruch genommen werden können. Eine breite Palette unterschiedlicher Workshops bis hin zu arbeitsmarktrelevanter Beratung und Begleitung werden zur Auswahl stehen. Vernetzung mit anderen Einrichtungen und Verbreitung der Angebote im regionalen Bereich sollen eine nachhaltige Wertschöpfung für die Zielgruppe junger Menschen im Bezirk bieten.
Da Jugendarbeit viele Facetten haben kann, setzt das Land Burgenland mit dem Landesjugendreferat zahlreiche Initiativen für und mit der Jugend. „Letztendlich geht es darum, Möglichkeiten und Rahmenbedingungen zu bieten, in denen sich junge Menschen austauschen, entfalten oder kreativ sein können, oder einfach nur gemeinsam Zeit zu verbringen", hob die Landesrätin hervor. „Die Jugendzeit ist eine Phase, in der junge Menschen sich auf den Weg in ihr eigenes Leben machen. Auch wenn zur Familie eine enge und gute Beziehung besteht, bleibt dieser Prozess nicht aus. Es gibt aber Jugendliche, die keinen starken Rückhalt in der Familie bekommen und in unterschiedlichen Lebenslagen Unterstützungen benötigen. Besonders für sie können Jugendzentren zu einem wichtigen Ort werden und einen besonderen Stellenwert erlangen", so Winkler. Im Jugendzentrum gehe es einerseits darum, seine Freizeit mit Gleichgesinnten sinnvoll zu gestalten, andererseits biete eine offene Jugendarbeit in solchen Einrichtungen eine große Chance, wenn es darum geht, in die Gesellschaft der Erwachsenen einzutreten oder seine Zukunft und sein Leben zu planen. „Das sind wichtige Themen, die bei Jugendlichen hohe Priorität besitzen“, betonte Winkler.
Bürgermeisterin Claudia Schlager: „Unser ehemaliger Stadtpfarrer Günther Kroiss leistete in den vergangenen Jahren mit seinem Verein ,2getthere‘ großartige Arbeit für die Jugend unserer Stadt und schuf einen Ort der Begegnung. Ein Jugendzentrum ist immer eine Bereicherung für die gesamte Stadt, insbesondere aber natürlich für die jungen Menschen.“ Für die Stadtgemeinde sei es eine Selbstverständlichkeit, „dass auch wir das Jugendzentrum finanziell unterstützen.“ Die jährliche Subvention beträgt 10.000 Euro. „Ich wünsche dem Team alles Gute für die Arbeit für und mit den Jugendlichen. Die jungen Menschen selbst ermutige ich, das Jugendzentrum aufzusuchen und das Angebot entsprechend zu nutzen", so die Stadtchefin.
Sozialarbeiter und Obmann des Vereines „You-do“ Stefan Trenker sieht das JUZ Mattersburg gut aufgestellt: „Das Jugendzentrum ist mulitprofessionell mit Sozialarbeiterinenn besetzt. Derzeit arbeiten drei Betreuerinnen für und mit den Jugendlichen. Einer der Schwerpunkte, den wir derzeit vorrangig behandeln, ist die Beleuchtung der beruflichen Perspektive der Jugendlichen, indem wir versuchen, Einblicke in Praktikumsplätze zu gewähren. Bei entsprechendem Interesse helfen wir bei der Vermittlung. Das JUZ ist von Dienstag bis Freitag von 14 bis 19 Uhr besetzt. Heute stand Berufsberatung am Programm. Aber wichtig ist, dass sich Jugendliche treffen. Demnächst starten wir einen Logowettbewerb für das JUZ. Ich lade alle Jugendlichen ein, uns zu besuchen.“ Sozialarbeiterin Mona Senhofer bezeichnet das JUZ als verlängertes Wohnzimmer.
Um eine erfolgreiche Jugendarbeit im Land sicherzustellen, wurden die Fördermittel erhöht und an Kriterien, wie den Einsatz von Sozialarbeitern und der Teilnahme an Workshops, geknüpft. Unabhängig davon stellt das Land Burgenland dem Landesjugendforum und seinen burgenländischen Jugendorganisationen ab 2024 Fördermittel in der Höhe von 100 000 Euro zur Verfügung. Das Landesjugendforum besteht aus 27 Mitgliedern. Die Betätigungsfelder reichen von Sport, Feuerwehrwesen, Religion, Natur, Musik und Tanz, Schülervertretungen bis hin zu politischen Jugendorganisationen.
Als Maßnahme gegen die Teuerung, von der auch die Jugendorganisationen nicht verschont bleiben, hat das Land die Fördermaßnahmen nochmals erhöht und die Mitglieder der Landesjugendforums erhalten zusätzlich 30 000 Euro.
Das JUZ Mattersburg wird seitens des Landes im Rahmen des Additionalitätsprogrammes unterstützt.
Im November vergangenen Jahres hat als „softopening“ bereits der Jugendtalk stattgefunden, bei dem Jugendliche die Möglichkeit hatten, sich direkt mit der Jugendlandesrätin Daniela Winkler auszutauschen.
Quelle: Land Burgenland