Kärnten: Kärnten bringt sich in EU-Zukunftsdebatte ein

vonRedaktion Salzburg
SEPTEMBER 16, 2021

Amt d. Kärntner Landesregierung - Symbolbild
© LPD Kärnten

LH Kaiser bei Präsentation von Umfrageergebnis – Interesse an der EU soll weiter gestärkt werden – Europahaus ist EUROPE-DIRECT-Zentrum

Klagenfurt (LPD). Kärnten in der EU: Chancen, Herausforderungen und Erwartungen. Wie ist die Stimmung in der Europäischen Union und wie stehen die Bürgerinnen und Bürger dazu? Antworten auf diese Fragen waren heute, Mittwoch, Thema einer Pressekonferenz im Klagenfurter Europahaus. Präsident Valentin Petritsch begrüßte dazu Landeshauptmann und Europareferent Peter Kaiser, Europahaus-Vizepräsidentin Barbara Lesjak, Paul Schmidt von der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik sowie Martin Selmayr, Leiter der Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich, am Podium. Die EU-Zukunftsdebatte wird derzeit auf mehreren Ebenen geführt. Einerseits radeln Vertreter der Europäischen Kommission in Österreich und der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik durch die Bundesländer um mit Menschen in Kontakt zu treten. Andererseits wird das Stimmungsbild anhand einer Umfrage analysiert. Das Ergebnis wurde heute präsentiert. Anders als in anderen Bundesländern sehen die Kärntnerinnen und Kärntner als dringlichstes Anliegen die Kluft zwischen Arm und Reich zu verringern.

„Wir befinden uns in einer der angespanntesten Situationen in der Nachkriegszeit. Die Umfrageergebnisse stacheln uns zur Arbeit an, zeigen aber eine durchaus gute Ausgangslage“, so Kaiser, der auch Mitglied des Ausschusses der Regionen ist. Gerade beim Besorgen des so nötigen Impfstoffes, und an der Solidarität die über die europäischen Grenzen hinausreicht, habe sich die Wichtigkeit dieser gesamteuropäischen Ebene deutlich abgezeichnet. „Die Stimmung ist von sehr vielen Faktoren abhängig, und es liegt an der Politik die EU auf regionaler Ebene einzubinden“, sagte der Landeshauptmann. Er ist überzeugt davon, dass mit Initiativen wie der aktuellen, die richtige Richtung eingeschlagen wird: „Es ist wichtig, der Europäischen Union künftig einen höheren Stellenwert zu geben.“

Lesjak betonte, die Bedeutung der aktuellen Umfrageergebnisse für die Bildungsarbeit in Kärnten. „Für die Menschen ist die EU oft sehr weit weg, es liegt an uns, sie ihnen näher zu bringen“, ist sich die Europahaus-Vizepräsidentin sicher. Die Einstellung der Bürgerinnen und Bürger zur EU habe sich in den vergangenen Jahren wesentlich verbessert. Eine Entwicklung die nicht zuletzt auf die vielen niederschwelligen Informationsangebote zurückzuführen sei.

Gemäß der Umfrage hat die Kärntner Bevölkerung großes Interesse an Europa und sieht in der EU-Mitgliedschaft mehr Vor- als Nachteile. Drei von zehn Befragten geben an, sich „auf jeden Fall“ an der im Mai 2021 gestarteten Debatte zur Zukunft Europas beteiligen zu wollen und stimmen der Aussage zu, dass es „viel mehr Debatten mit den Bürgerinnen und Bürgern über die Richtung Europas geben sollte“. 47 Prozent antworten, dass sie sich eine Beteiligung an der Zukunftsdebatte vorstellen könnten. Fast drei Viertel der Kärntnerinnen und Kärntner zeigen sich in der vom Zukunftsfonds der Republik Österreich unterstützten Umfrage an „Vorgängen und Ereignissen in der Europäischen Union und der europäischen Politik interessiert“, davon 24 Prozent „sehr“ und 47 Prozent „eher“. Besonders wichtig sei es, dass sich auch junge Menschen einbringen, betonte Selmayr. „Denn sie mussten in der Pandemie stark zurückstecken. Wir müssen ihnen jetzt gut zuhören. Junge Menschen geben sehr direkte Antworten und haben kreative Lösungsvorschläge. Europas Zukunft ist vor allem ihre Zukunft.“

„Die doch recht positive Einstellung der Kärntnerinnen und Kärntner zur EU-Mitgliedschaft und das hohe Interesse an der EU-Zukunftsdebatte ist ein ermutigendes Signal und ein Auftrag, den direkten Austausch über Europa und Österreichs Stellung in der EU gerade jetzt zu verstärken. Angesichts der massiven Herausforderungen, welche die Corona-Pandemie mit sich bringt, und der immer akuter werdenden Notwendigkeit, die Klimakrise entschlossen anzugehen, braucht es rasche und entschiedene Schritte. Unsere Umfrage zeigt: Auch die Kärntnerinnen und Kärntnern drängen darauf, soziale Fragen und den Kampf gegen den Klimawandel ganz an die Spitze der Prioritätenskala zu setzen“, sagte Schmidt.

Europa für die Menschen greifbarer machen, ist das auch das Ziel von EUROPE DIRECT Österreich. Es ist Teil des EUROPE-DIRECT-Netzwerkes, das einem europaweiten Verband von Zentren angehört. Verwaltet wird das Netzwerk von der Europäischen Kommission. Ein solches Zentrum ist das Europahaus in Klagenfurt – die entsprechende Hinweistafel wurde heute am Nachmittag feierlich in Anwesenheit von Kaiser angebracht.



Quelle: Land Kärnten

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