vonRedaktion Salzburg
OKTOBER 16, 2020
LH Kaiser empfing Justizministerin Zadi? in Klagenfurt: Präsentation des Gewinnerprojekts zum Neubau der Justizanstalt – Investition über 100 Millionen Euro – Baubeginn 2022, geplante Fertigstellung 2025
Klagenfurt (LPD). Die modernste Justizvollzugsanstalt Österreichs und vermutlich Europas wird in Kärnten, konkret in Klagenfurt gebaut. Die Pläne dafür und der Gewinner des Architektenwettbewerbs wurden heute, Freitag, von Justizministerin Alma Zadi?, Landeshauptmann Peter Kaiser und BIG-Geschäftsführer Wolfgang Gleissner in Klagenfurt präsentiert. Im Anschluss führten Zadi? und Kaiser noch ein Arbeitsgespräch in den Büroräumlichkeiten des Landeshauptmannes, wo sich die Justizministerin auch in das große Gästebuch des Landes eintrug.
Das Vollzugsgebäude, das nach einer europaweiten Ausschreibung nun vom Architekturbüro Zinterl geplant wird, wird auf einem rund 80.000 Quadratmeter großen Areal nordöstlich des Flughafens in Klagenfurt entstehen. Rund 100 Millionen Euro werden in den über 22.000 Quadratmeter großen Neubau investiert, der Baubeginn für die insgesamt 425 Haftplätze erfolgt im Herbst 2022, die Fertigstellung ist für 2025 geplant. Zadi? betonte, durch den Neubau entstehe in Klagenfurt die „modernste Justizanstalt Österreichs, wenn nicht Europas“. Sie sei ein Vorzeigeprojekt für einen humanen Strafvollzug. „Für einen modernen Strafvollzug braucht es auch entsprechende Gebäude. Dieses Projekt kann sich wirklich sehen lassen und stellt vor allem die Resozialisierung der Insassen in den Vordergrund“, so die Justizministerin. Auch die nachhaltigen und ökologischen Aspekte des Baus seien von besonderer Bedeutung. Gerade moderne Architektur biete sowohl für die Insassen als auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter viele Vorteile – so etwa bei psychologischen und sicherheitstechnischen Aspekten. Zadi? bedankte sich vor allem bei den politischen Vertretern von Land und Stadt für die gute Zusammenarbeit und wünschte dem Architektenbüro viel Erfolg bei der Ausführung der weiteren Arbeiten.
Landeshauptmann Peter Kaiser begrüßte die Justizministerin zu einem „erfreulichen Anlass“ in Klagenfurt. Der Neubau der Justizanstalt werde jedenfalls einen humanen Strafvollzug ermöglichen. „Die Pläne des Baus entsprechen den hohen Anforderungen und tragen den wichtigen Resozialisierungsansatz in sich. Ich bedanke mich bei allen Beteiligten für die gute Vorarbeit, die auch innerhalb der Bevölkerung eine gewisse Grundakzeptanz zu diesem Bau ermöglicht hat. Wir brauchen diese Einrichtung und der gewählte Standort ist ein vernünftiger. Die Wertigkeit einer Gesellschaft zeigt sich auch daran, wie sie mit jenen, die am Rand stehen, umgeht“, so Kaiser. Er wies zudem darauf hin, dass der durch den Neubau freiwerdende Platz in der Klagenfurter Innenstadt dringend für die ansässige Gerichtsbarkeit benötigt werde.
2016 wurde die Entscheidung zu einem Neubau der Justizanstalt in Klagenfurt getroffen, nach den Vorarbeiten und dem Auftrag des Justizministeriums an die Bundesimmobiliengesellschaft wurde Mitte Jänner 2020 ein europaweiter Wettbewerb zur Generalplanung ausgeschrieben. Mitte August 2020 kam es schlussendlich zur Entscheidung: Das Grazer Architekturbüro Zinterl ging als Sieger hervor. Die entsprechenden Pläne und Modelle sind derzeit – neben den 34 anderen eingereichten Projekten – in der Klagenfurter Herrengasse 9 (Bundesimmobiliengesellschaft) ausgestellt und sind noch bis 30. Oktober dort zu sehen.
Quelle: Land Kärnten