vonRedaktion Salzburg
SEPTEMBER 11, 2020
Kulturreferent LH Peter Kaiser entgegnet unsachlicher parteipolitischer Kritik an Kulturförderung, hebt die Bedeutung des kulturellen Lebens hervor und betont die wertvolle Arbeit der Kulturschaffenden - unabhängig von ihrer Muttersprache - in Kärnten
Klagenfurt (LPD). „Kärnten ist ein buntes und vielfältiges Kulturland. Verschiedenste Kulturformen, Sparten und Ansätze bereichern das kulturelle Leben in unserem Bundesland“, stellte heute, Donnerstag, Kulturreferent Landeshauptmann Peter Kaiser fest. Zur Unterstützung des Kulturlandes Kärnten und insbesondere seiner Kulturschaffenden werden seitens des Landes Kärnten, Abteilung 14 - Kunst und Kultur, umfassende Maßnahmen gesetzt. „Gerade in Krisenzeiten sind kulturelle Aktivitäten die geistige Nahrung, die den Menschen Kraft gibt“, so Kaiser.
Ein großer Teil des Kulturbudgets werde dabei für die Förderung von Kulturschaffenden, Vereinen oder Kulturinitiativen aufgewendet. „2019 wurden mindestens 1,2 Millionen Euro zur Förderung der freien Kulturszene in Kärnten eingesetzt“, stellte Kaiser jene Zahlen richtig, die in den letzten Tagen von grünen Vertreterinnen des Nationalrates fälschlich kolportiert wurden. „Ich würde mir auch wünschen, mehr Mittel im Bereich der Kultur vergeben zu können, dafür erwarte ich mir Unterstützung insbesondere seitens der Bundesregierung für kulturelle Initiativen“, kontert Kaiser den Zuständigen in der Bundesregierung.
Wer zu den freien Kulturinitiativen zählt, wird übrigens anhand der von der IG KIKK (Interessensgemeinschaft Kulturinitiativen in Kärnten/Koroška) erstellten Definition erhoben.
Diese Definition der IG KIKK fand auch Niederschlag in Förderprogramm des Landes und auch in den Kärntner Kulturförderrichtlinien, welche die Vergabe der öffentlichen Kulturfördermittel regeln. „Der Umgang mit dem Geld der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler erfordert natürlich ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein, weshalb klare Richtlinien die Grundlage des Verwaltungshandelns sind“, erläuterte der Leiter der Kulturabteilung des Landes Kärnten, Igor Pucker, die Grundlagen bei der Fördervergabe.
Pucker strich auch hervor, dass während der heurigen coronabedingten Krise es seitens des Landes eine maßgeschneiderte Unterstützung für die Kulturschaffenden gab, indem dialogorientiert auf die Bedürfnisse der Förderwerber individuell eingegangen wurde und die ausgeschriebenen Arbeitsstipendien auf Basis einer Bewertung durch die Expertinnen und Experten des Kärntner Kulturgremiums vergeben wurden. „Die Abteilung 14 – Kunst und Kultur ist dabei der Partner der Kulturschaffenden, denn gemeinsam werde an einem Ziel gearbeitet: Ein vielfältiges Kulturleben in Kärnten zu ermöglichen“, so Pucker.
Worauf bei der Förderung der Kärntner Kulturszene besonders geachtet wird, ist die gerechte Mittelvergabe, auch im Hinblick auf die slowenische Volksgruppe. Ein best practice-Beispiel für die ausgewogene Verteilung der Fördermittel ist CARINTHIja 2020. „Wir haben im heurigen Jubiläumsjahr bewusst einen starken Fokus auf die Gemeinsamkeit der Volksgruppen in Kärnten gelegt. Sichtbares Zeichen dieses Ansinnens sind das Logo und die Werbemittel von CARINTHIja 2020, welche zweisprachig alle Aktivitäten rund um das Jubiläum der Kärntner Volksabstimmung begleiten“, hob Kaiser die Zielsetzungen des Landes im Jahr 2020 hervor. Insbesondere die Mobile Ausstellung, welche durchgängig in beiden Landessprachen Einblicke in 100 Jahre Kärntner Geschichte vermittelt und via Smartphone-App „CARINTHIja2020“ inhaltlich vollständig zugänglich ist, dokumentiert in besonderer Weise die Berücksichtigung beider Landessprachen.
Das Kärntner Kulturgremium ist ein wesentlicher Bestandteil in der strategischen wie auch organisatorischen Planung im Bereich Kunst und Kultur und ist mit seiner Expertise eine unverzichtbare Institution. In acht Fachbeiräten mit insgesamt 64 Expertinnen und Experten werden wesentliche Entscheidungen getroffen und Empfehlungen geäußert. Dies betrifft die Vergabe aller Stipendien, der Kulturpreise des Landes, der Festlegung von kulturellen Schwerpunktjahren und die abgestimmte Erarbeitung der Kulturförderungsrichtlinien sowie vieles mehr. Für das Großvorhaben CARINTHIja 2020 hat eine Jury mit den Vorsitzenden aller Fachbeiräte die Auswahl der Ausschreibungsprojekte vorgenommen, die mit einem Budget von rund drei Millionen Euro gefördert werden.
Kaiser fasste seine Sicht auf das südlichste Bundesland so zusammen: „Kärnten ist kein starres Gebilde, Kärnten ist ein lebendiger, ein bunter, ein vibrierender Ort, eine in Vielfalt geeinte Region im Herzen Europas - gerade wegen der kulturell und geistig sich gegenseitig beeinflussenden und befruchtenden Volksgruppen, die beide eine wertvolle Bereicherung für Land und Leute darstellen.“ In diesem Sinne seien auch die Aktivitäten des Jubiläumsjahres zu sehen – denn nicht eine Volksgruppe stehe exklusiv im Fokus, es seien alle Kärntnerinnen und Kärntner unabhängig von ihrer Muttersprache, oder vielmehr das große Ganze, das sie nur gemeinsam ergeben.
Quelle: Land Kärnten