vonRedaktion Salzburg
MÄRZ 12, 2021
„Peter Patzak war einer der der erfolgreichsten, vielseitigsten und produktivsten Regisseure Österreichs“, reagierte Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler betroffen auf den Tod des Regisseurs, Malers und Autors. „Peter Patzak drehte mehr als 90 Filme für das Kino und Fernsehen; er verfilmte Literatur und historische Stoffe, schuf psychologische Dramen und Komödien mit bitterem Einschlag und gab Einblick in soziale Milieus. Aus seinem reichen, einzigartigen und großartigen filmischen Werk, das er hinterlässt, ragen zwei Produktionen ganz besonders hervor. Mit ‚Kottan‘ hat er in den 70er Jahren eine legendäre Kultserie fürs Fernsehen geschaffen und damit ein unglaubliches Gespür für Lokalkolorit, Originalität, Ironie und nicht zuletzt Gesellschaftskritik bewiesen. Filmgeschichte schrieb er auch mit dem Neonazi-Porträt ‚Kassbach‘, ein beklemmend realistisches, zeitloses Porträt des österreichischen Spießbürgers. ‚Kassbach‘ zählt zum Kanon des österreichischen Films und ist auch heute von erschreckender Aktualität.
Peter Patzak beeinflusste und prägte filmische Erzählweisen und widersetzte sich vielen gängigen Bildern und Normen. Insbesondere als Professor für Regie an der Filmakademie Wien gab er sein umfangreiches Wissen an Generationen von jungen Filmschaffenden weiter.
Eine ganz wichtige Stimme des österreichischen Films ist verstummt, lebt aber in seinen Werken weiter. Meine tief empfundene Anteilnahme gilt seinen Angehörigen, Weggefährten und zahlreichen Freunden“, schloss die Stadträtin.
Peter Patzak erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter im Vorjahr das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien.
Quelle: Stadt Wien