vonRedaktion Salzburg
FEBRUAR 25, 2023
Tagung im Theater am Saumarkt in Feldkirch beschäftigte sich mit Zukunftsperspektiven der Vorarlberger Kleinkinos und Filmclubs
Feldkirch (VLK) – Wie steht es um die Zukunft der Kleinkinos und Filmclubs im Land? Welche Strategien braucht es, um ihr Fortbestehen zu sichern? Mit diesen Fragen beschäftigte sich die gestrige (Donnerstag, 23. Februar) Tagung „Zukunftsperspektiven der Vorarlberger Kleinkinos und Filmclubs“ im Feldkircher Theater am Saumarkt als Kick-Off-Veranstaltung, zu der die Kulturabteilung des Landes Vorarlberg eingeladen hatte. Mehr als 40 TeilnehmerInnen, darunter Kinobetreiber, Aktive aus Filmclubs und KulturveranstalterInnen, verfolgten die Impulsreferate und nutzten die Gelegenheit zum Gedankenaustausch.
„Die Zukunft der Kleinkinos und Filmclubs und der Erhalt einer möglichst vielfältigen Filmlandschaft in Vorarlberg liegen uns am Herzen“, betonte Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink angesichts der durch die Pandemie noch verschärften, schwierigen Situation der Kleinkinos und Filmschaffenden im Land. Die von der Kulturabteilung des Landes initiierte Kick-Off-Veranstaltung bot als erstes Zusammenkommen Raum für Diskussion und Austausch mit Fachleuten aus unterschiedlichen Bereichen. Das Ziel: Akteurinnen und Akteure zusammenbringen, Arbeitsfelder und künftige Strategien definieren und sich inspirieren lassen von Praxisbeispielen aus anderen Regionen, um gemeinsam eine attraktivere Zukunft für die Filmschaffenden, die Filmzeigenden und die Filmschauenden zu gestalten.
Kino in der Lokremise und im Abo
Von einem Best Practice Beispiel und überzeugenden Zahlen aus der benachbarten Ostschweiz berichtete Sandra Meier, Leiterin und Programmchefin des KinoK in der denkmalgeschützten Lokremise St. Gallen. Klein gestartet zählte man 2019 stolze 60.000 BesucherInnen. Mittlerweile von Stadt, Kanton und Bund gefördert wird der Saal mit 98 Plätzen mit vier bis sieben Vorstellungen pro Tag bespielt wie ein Multiplex-Kino. „Film ohne Kino geht nicht. Das Kino ist die Lokomotive“, betonte Sandra Meier den Stellenwert des Kinos.
Im zweiten Input erläuterte Martin Kitzberger, Projektleiter „Nonstop“, das gleichnamige Kino-Abomodell, das sich am niederländischen Erfolgsmodell „Cineville“ orientiert und im März als Pilotversuch in 18 österreichischen Kinos anläuft. Das online zu erwerbende Monatsabo berechtigt zum Preis von 24 Euro zum unlimitierten Eintritt in den beteiligten Kinos.
Kino-Wandertag
Von der erfolgreichen Vernetzung von gut einem Dutzend oberösterreichischer Landkinos und dem Kino als soziokulturellen Ort, wo vom Blockbuster bis zum Arthouse-Film für alle etwas dabei ist, berichtete Wolfgang Steininger, Kinobetreiber und Festivalleiter aus Freistadt. Zum Verein zusammengeschlossen, gibt es gemeinsame Projekte und Aktivitäten, von Medienkooperationen, dem eigenen Ticketing-System bis zu Flugblättern, Sommerkino, dem Kino-Wandertag oder dem Silvestermotto „Der letzte Film des Jahres“. Ebenfalls zu Gast war Antonia Rahofer, die als Vertreterin des Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport über die Fördermöglichkeiten für Kleinkinos, Kinoinitiativen und Programmkinos informierte.
Vernetzung und Koordination gefragt
Die auf die Inputs folgenden Workshops brachten an den Thementischen regen Austausch mit den ExpertInnen. Das Resümee des 1. Kino-Gipfels: Kinos sind unabdingbarer Teil der Film- und Kulturlandschaft. Die Vorarlberger Kino- und FestivalbetreiberInnen, VertreterInnen der Filmclubs und Veranstalter wünschen sich mehr Vernetzung, auch mit anderen Kulturveranstaltern, und Kooperation, beispielsweise in Sachen Marketing. Eine zentrale Koordinationsstelle wurde ebenso angedacht wie zielgruppenorientiertes Arbeiten.
Quelle: Land Vorarlberg