Wien: Klärung einer Raubserie durch das LKA

vonRedaktion Salzburg
JULI 21, 2023

Polizeiauto - Symbolbild
© Creativan, shutterstock.com

Exitus des Tatverdächtigen während der Untersuchungshaft - Sicherstellung weiterer mutmaßlicher Tatwaffen

19.07.2023 / 1080 Wien, Justizanstalt Josefstadt:


Ermittlungen gegen den Tatverdächtigen und Festnahme:

Ermittler des Landeskriminalamtes Wien nahmen am 15.04.2023 einen mutmaßlichen Serien-Bankräuber fest. Dieser Festnahme sind umfangreiche Ermittlungen gegen den 36-jährigen österreichischen Tatverdächtigen vorausgegangen. Er stand im Verdacht am 14.04.2023 eine Bankfiliale in Wien-Favoriten überfallen zu haben. Es kam bei dieser Tat auch zur Abgabe von zwei Schüssen durch den Tatverdächtigen. Verletzt wurde bei dem Vorfall niemand.

Ausweitung der Ermittlungen:

Im Zuge weiterer Ermittlungen gegen den 36-jährigen Tatverdächtigen konnte der Fund einer automatischen Schusswaffe im Herbst 2022 in einem Liftschacht in Wien-Floridsdorf eindeutig dem Tatverdächtigen zugeordnet werden.
Die Ermittlungen wurden auf weitere ungeklärte Raubdelikte aus den Jahren 2017 und 2018 ausgedehnt. Bis auf eine Tat in Linz, fanden alle weiteren Taten in Wien statt. Als die Tat in Linz verübt wurde, hatte auch der Tatverdächtige kurzfristig seinen Lebensmittelpunkt ebendort. Ein weiterer Fall rückte in den Fokus der Ermittler: Ein Raub im April 2020, bei dem eine unbeteiligte Frau im Zuge der Tat in Wien-Donaustadt schwerst verletzt wurde, da ihr der Tatverdächtige in den Rücken geschossen hat. Auch diese Tat wurde aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse der Ermittler dem gleichen Tatverdächtigen zugeordnet. Somit soll der festgenommene Tatverdächtige für insgesamt neun Raubdelikte in den Jahren 2017, 2018, 2020 und 2023 verantwortlich gewesen sein.

Tod des Tatverdächtigen und weitere Erkenntnisse:

Am 19. Juli 2023 hat sich der Tatverdächtige in seinem Haftraum in der Justizanstalt Josefstadt erhängt. Im Zuge der polizeilichen Kommission wurden insgesamt 17 Abschiedsbriefe vorgefunden, einer davon war dezidiert an die Polizei gerichtet. In diesem Brief hat der Tatverdächtige den Besitz und das Verstecken der im Herbst 2022 aufgefundenen automatischen Schusswaffe gestanden. Des Weiteren war er zum letzten Raubüberfall vom 14. April 2023 geständig. Er gab an, aus Geldnot gehandelt zu haben, er wollte sich und seiner Familie ein besseres Leben bieten. Zugleich lieferte er im Brief einen Hinweis auf ein weiteres Versteck, wiederum in einem Aufzugsschacht in Wien - Brigittenau.
Bei einer Nachschau wurden gefunden:
• eine schwarze Maschinenpistole
• eine silberfarbene Pistole (Eigenbau)
• eine schwarze Pistole
• ca. 260 Schuss Munition
• eine niedrige fünfstellige Euro-Summe.

Aufgrund des Ablebens des Tatverdächtigen müssen die Ermittlungen von der Staatsanwaltschaft per Gesetz eingestellt werden.

Die Taten gelten somit offiziell als ungeklärt, sind diese jedoch aus polizeilicher Hinsicht als geklärt zu sehen.

Der Tatverdächtige wurde bereits 2011 wegen schweren Raubes zu einer mehrjährigen Freiheitsstrafe verurteilt und 2017 aus der Haft entlassen.

Quelle: LPD Wien

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