Wien: Klarstellung des Wien Energie-Geschäftsführers Michael Strebl

vonRedaktion Salzburg
SEPTEMBER 04, 2022

Wien

-) Termingeschäfte wurden am Freitag, 26.8. nach Preisexplosion sofort pausiert -) Derzeit werden die Ereignisse rund um den Black Friday analysiert und evaluiert -) Wien Energie produziert mehr Strom als sie verkauft -) Versorgungssicherheit und Preisstabilität nach wie vor im Fokus

„Nach den Extremvorfällen am Black Friday haben wir uns entschieden, den Verkauf von Strom am Terminmarkt – im Sinne einer kurzfristigen Notfall-Maßnahme – vorläufig zu sistieren. Das haben wir bereits am 30.8. kommuniziert. Der Handel am Spotmarkt und zur Sicherstellung der Versorgungssicherheit geht selbstverständlich weiter. Generell gilt: Für den Spotmarkt muss man - im Vergleich zum Termingeschäft - weniger Sicherheiten hinterlegen, er bietet allerdings deutlich weniger Preisstabilität. Wir verfolgen auch weiterhin eine risikoarme Handelsstrategie. Selbstverständlich wird die Situation von uns laufend analysiert und evaluiert. Ebenso ist klarzustellen, dass wir mehr Strom erzeugen als wir verkaufen.

Die in manchen Medien kolportierten Mengen (16,88 TWh) erklären sich wie folgt: Diese Daten sind auf Basis des Finanzberichtes der Wiener Stadtwerke aus 2021 zu finden. Die Höhe ist allerdings rein bilanziell und zeigt die Handelsbewegungen auch für die Jahre 2022/2023. Die 16,88 TWh beinhalten somit z.B. auch konzerninterne Lieferungen.

Kein Cent Steuergeld geht verloren

Beim Energiehandel an der Börse werden Sicherheitsgarantien (Kautionen)nur für die Dauer der Geschäftsabwicklung hinterlegt. Wird das Geschäft abgewickelt, werden sämtliche Sicherheitsgarantien in voller Höhe zurückbezahlt. Die zur Verfügung gestellten finanziellen Mittel sind somit NICHT verloren. Bei den aktuell mit der Bundesregierung vertraglich festgelegten 2 Mrd. Euro handelt es sich um eine Kreditlinie.

Börsehandel ist marktüblich und bietet größtmögliche Sicherheit

Im Vergleich zu bilateralen („Over the Counter“) Geschäften bietet der Handel an der Börse mehr Sicherheit für den Fall des Ausfalls eines Vertragspartners. Die von der Wien Energie benötigte Menge an Energie kann nur an der internationalen Energiebörse gehandelt werden.

Aktuelle Situation hat keine unmittelbaren Auswirkungen auf Kund*innen

Die Erhöhung der Sicherheitskaution beeinflusst die Kund*innen-Preise nicht. Diese wurden mit 1.9. wie angekündigt angepasst, auch die Treueaktion hat weiterhin volle Gültigkeit. Um die aktuellen Entwicklungen an den Märkten und damit exorbitant steigende Preise einzudämmen, braucht es nun dringend politisches Eingreifen auf nationaler wie internationaler Ebene.

Quelle: Stadt Wien

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