vonRedaktion Salzburg
MÄRZ 30, 2023
Der Innsbrucker Stadtwald ist ein wichtiger Naherholungsraum, er schützt aber insbesondere die Stadt und ihre Bevölkerung vor Naturgefahren. Doch der Klimawandel macht ihm zu schaffen – dafür wird gezielt mit klimafitten Bäumen aufgeforstet.
Um die Waldbestände langfristig widerstandsfähig und gesund zu halten, sind konsequente Aufforstungsmaßnahmen von zukunftssicheren Mischwäldern sowie bewusstseinsbildende Initiativen zur Bedeutung des Waldes notwendig. Von den rund 10.500 Hektar des Innsbrucker Stadtgebietes sind etwa 40 Prozent Wald, die vom städtischen Amt für Wald und Natur betreut werden. Eine Aufgabe, bei der vielfältige Bereiche abzudecken sind. Ein Kernbereich ist dabei die Pflege des Schutzwaldes: Mehr als zwei Drittel der Waldfläche in Innsbruck erfüllen laut neu genehmigtem Waldentwicklungsplan Schutzfunktion von besonderem öffentlichen Interesse. Die Aufrechterhaltung einer nachhaltigen Waldwirtschaft und vor allem die Schutzwaldpflege erfordern fachliche Betreuung durch Aufforstungen, Pflege und entsprechende Verjüngungsmaßnahmen in den Altbeständen. Dies wird in Kooperation zwischen dem Amt für Wald und Natur und den ca. 2.000 KleinwaldbesitzerInnen in Innsbruck garantiert.
„Der Wald als wichtiger Lebensraum für Mensch und Tier muss sich in Zukunft an die klimatischen Veränderungen anpassen, wie höhere Temperaturen, mehr Feuchtigkeit im Winter, trockenere Sommer, dadurch mehr Schädlingsbefall, aber auch vermehrt extreme Witterungsereignisse wie etwa zwei Sturmereignisse im vergangenen Jahr. Die Schutzwaldbestände an der Nordkette sind sehr alt und verlieren zunehmend ihre Stabilität und Vitalität. Deshalb wurden in den vergangenen vier Jahren in Zusammenarbeit mit Waldbesitzenden und im Zuge von Aufforstungsprojekten rund 74.000 klimafitte Bäume gesetzt, um die Schutzwaldfunktion und die Waldgesundheit zu bewahren. Auch zahlreiche Aktionen zur Bewusstseinsbildung rund um das Thema Wald stehen im Mittelpunkt des ganzjährigen Leistungsangebotes seitens des Amtes für Wald und Natur“, betont der ressortzuständige Vizebürgermeister, Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc.
Jungpflanzen schützen
Damit die Verjüngung des Waldes gesichert und der aufgeforstete Jungbestand vor den Schneemassen geschützt wird, wurden zum Beispiel im Vorjahr 85 sogenannte Gleitschneeböcke ins Waldgebiet Gehrries, welches sich zwischen Höttinger Alm und Bodensteinalm befindet, gebracht. Die Errichtung von Dreibeinböcken ist eine wirkungsvolle Maßnahme, um Schneebewegungen einzubremsen, welche die Jungpflanzen erdrücken und teilweise sogar ausreißen können. Das Aufstellen der Böcke über den Pflanzen ist eine Pflegemaßnahme, die das gesunde Wachstum der Bäume gewährleistet. Es ist der Stadt Innsbruck ein wichtiges Anliegen, sich frühzeitig um jene Pflanzen zu kümmern, die später den wichtigen Schutzwald bilden, der wiederum den Siedlungsraum vor Lawinen und Muren sichert. Die Sicherung und Pflege der steilen Schutzwaldbestände ist eine laufende Aufgabe und Herausforderung für Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer und Forstleute. Umgeben von alten Bäumen dauert es mindestens 30 Jahre, bis die Jungpflanzen den Schneehöhen von bis zu vier Metern gewachsen sind.
Quelle: Stadt Innsbruck