vonRedaktion Salzburg
MAI 10, 2022
LH Kaiser präsentiert mit Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer in Wien Forschungs- und Ausstellungsprojekt unter dem Titel Günther Domenig: DIMENSIONAL – Würdigung des Künstlers, Architekten und Visionärs – LH Kaiser: Bewusstsein für Baukultur Voraussetzung für Verantwortung und Enkeltauglichkeit
Klagenfurt (LPD). 2021 stand im Kärntner Kulturjahr unter dem Motto "Kultur — Raum — Landschaft" und widmete sich damit der Baukultur, ihrer Verantwortung und ihrer Nachhaltigkeit. „Es war nur ein logischer Schritt, auf das Jahr der Baukultur einen Forschungs- und Ausstellungsschwerpunkt rund um das Werk, die Arbeit, Günther Domenigs folgen zu lassen. Und ich danke der Staatssekretärin für Kultur, Andrea Mayer, für die Möglichkeit, im Sinne der grenzüberschreitenden Strahlkraft Domenigs, diese Präsentation hier in Wien, im Haus-Z, einem der architektonischen Werke des gebürtigen Kärntner Architekten, durchführen zu können“, so LH Peter Kaiser im Rahmen der Pressekonferenz in Wien. Zumal Kärnten auch das erste Bundesland sei, das baukulturelle Leitlinien etabliert habe, in deren Entwicklung viele Bauschaffende eingebunden waren. „Aus einer Symbiose von Politik und Architektur entstanden Leitlinien, beispielgebend für andere Bundesländer, die vor allem den Umgang mit Ressourcen im Blick haben und damit den Fokus auf die Bodenversiegelung und die Folgen legen. Ebenso im Blick ist auch das Bewusstsein der Bevölkerung für diese Enkelverantwortung und die Nachhaltigkeit, die mit jedem Bauwerk verbunden ist“, erklärte Kaiser.
Günther Domenig habe laut Kaiser in seinem Schaffen als Architekt völlig neue Wege beschritten und die Architektur als Polylog mit allen Ausführenden gesehen. „Domenig war Architekt, Künstler und Visionär. Er hat gezeigt, wie wichtig die Baukultur alleine in Hinblick auf die Bodenversiegelung ist und daraus folgend, die Bedeutung der Höhe hervorgehoben“, sagte Kaiser. Umso aktueller sei also die Ausstellung bzw. das Forschungsprojekt Günther Domenig: DIMENSIONAL zu sehen.
Vier Monate lang werden gleichzeitig an vier Orten in Kärnten, die für die unterschiedlichen Aspekte der Arbeit Günther Domenigs stehen, umfassende Werke, Positionen und Projekte, untermauert mit zeitgenössischer künstlerischer und architektonischer Kunst und Kultur, gezeigt. Konkret wird jeder der Ausstellungsorte mit einem Rahmenprogramm bespielt, wobei die historische und internationale Bedeutung des Werks von Domenig in den Zeitgeist einfließt. Diese Gesamtausstellung ist eine Kooperation des Architektur Haus Kärnten, dem Land Kärnten, dem Museum Moderner Kunst, der Steinhaus Günther Domenig Privatstiftung und der Heft/Hüttenberg. „Wir wollen die Arbeit des Architekten einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen, wollen die Vielfalt Domenigs zeigen, wollen auf die Internationalität des Schaffens Domenigs hinweisen“, so Kaiser.
Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer dankte Kärnten für die Idee, das Schaffen Günther Domenigs in den Fokus zu rücken. „Günther Domenig reißt uns mit seiner Architektur, wie in diesem Haus-Z, aus dem Alltag, hier erleben wir Kunst. Architekten gestalten aber auch unseren Lebensraum und rücken damit das Thema Bodenversiegelung in den Vordergrund. Baukultur weist nicht nur auf Schönheit hin, sondern trägt auch eine hohe Verantwortung für unsere Umwelt, für unseren Planeten“, betonte die Staatssekretärin.
Idee und Konzept für diese Ausstellung stammen von Andreas Kistof vom Kurator:innen-Kollektiv section.a, Raffaela Lackner vom Architektur Haus Kärnten, von Igor Pucker, von der Kulturabteilung des Landes und von Christine Wetzlinger-Grundig vom Museum Moderner Kunst Kärnten.
Raffaela Lackner dankte dem Land ebenso für das „riesige Projekt Günther Domenig: DIMENSIONAL“. „Wir wollen nicht die Geschichte neu schreiben, wir wollen Günther Domenig mit der Ausstellung in die Neuzeit holen, wie wollen neue Dimensionen eröffnen, neue Sparten auftun. Das Architektur Haus Kärnten hat tief in den Archiven gestöbert, um Günther Domenig zu inszenieren und zu präsentieren“, erklärte Lackner.
Andreas Kristof wies darauf hin, dass es sich bei dieser Ausstellung an den vier Standorten um die erste, umfassende Retrospektive, die sich Günther Domenig widmet. „Und es ist ebenso das erste Mal, dass sein zeichnerisches Schaffen Dank zahlreicher Leihgaben sichtbar wird. Dieses Projekt versucht, Domenig neu zu verorten und eine neue Sprache zu finden. Es ist auch ein Forschungsprojekt und zwei Publikationen begleiten diese Ausstellung mittels literarisch-fotografischer Annäherung und über einen literarischen Zugang, einen sehr persönlichen Blick auf Günther Domenig“.
Im Museum Moderner Kunst Kärnten findet das erste Mal eine umfassende Retrospektive zum Werk des in Kärnten geborenen und 2012 verstorbenen Architekten statt. Arbeiten von Raimund Abraham, Herbert Boeckl, Christian Brandstätter, Peter Cook, Franco Fonatti, Julia Gaisbacher, Peter Kaschnig, Cornelius Kolig, Maria Lassnig, Sonia Leimer, Gerhard Maurer, Thom Mayne, Ferdinand Neumüller, Stefan Oláh, Paul Ott, Gustav Peichl, Walter Pichler, Klaus Pinter, Anna Rubin, Peter Sandbichler, SHE SAID, Hans Schabus, Toni Schmale, David Schreyer, Margherita Spiluttini, Wolfgang Thaler, Lebbeus Woods und Gerald Zugmann umrahmen die Präsentation.
Die Ausstellung im Architektur Haus Kärnten stellt das architektonische Schaffen Domenigs in einen
Dialog mit nachfolgenden Generationen von Architekten. Der Dialog wird durch eine Lecture- und Gesprächsreihe mit eingeladenen Architekt:innen und Expert:innen ergänzt. Teilnehmer sind Kollektiv 4 (Christian Freude, Christina Jauernik, Johann Lurf, Fabian Puttinger), Maximilian Eisenköck, Peter Kaschnig, the nextENTERprise, und Studio3/Katrin Aste.
Das Domenig Steinhaus wird selbst zum Ausstellungsobjekt. An drei Wochenenden bespielt das Tanzquartier Wien (TQW) mit eingeladenen Gästen das Domenig Steinhaus. Das Programm wird gestaltet von Julius Deutschbauer, durch:formen (Katrin Ackerl Konstantin, Niki Meixner, Erik-Jan Rippmann), Alexander Gottfarb, Barbara Kaiser, Andrea Maurer, Karin Pauer & Aldo Giannotti, Oleg Soulimenko und Doris Uhlich.
In der Heft/Hüttenberg, wo die Kärntner Landesausstellung 1995 stattfand, entstand über mehrere Jahrzehnte hinweg, ist eine neue Situation von skulptural-architektonischen Überlagerungen durch die Natur. Jetzt wird das Gebäude wieder zugänglich gemacht und bespielt von Arobota+, Florian Hecker, Mr. Incredible Bob, Brigitte Mahlknecht, Eva Schlegel & 2MVD, AA nanotourism Visiting School: Architectural Association (AA) School of Architecture, London, Fachhochschule Kärnten: Studienbereich Bauingenieurwesen & Architektur, Spittal/Drau, Hochschule für Technik Stuttgart: Architektur und Gestaltung, Stuttgart, Peter Weibel – Forschungsinstitut für digitale Kulturen: Mihály Németh & Sophie Publig, Wien, Technische Universität Graz: Institut für Architekturtheorie, Kunst- und Kulturwissenschaften, Universität für Angewandte Kunst Wien: Institut für Architektur, Studio Greg Lynn, Universität Innsbruck: Institut für Experimentelle Architektur ./studio 3.
Die Eröffnung des Forschungs- und Ausstellungsprojektes „Günther Domenig: DIMENSIONAL“ erfolgt am 10. Juni 2022 im Domenig Steinhaus, am 11. Juni im Museum Moderner Kunst und im Architektur Haus Klagenfurt und in der Heft/Hüttenberg. Die Ausstellung läuft bis 12. Oktober an den vier Standorten.
Infos: www.domenigdimensional.at
Quelle: Land Kärnten