vonRedaktion Salzburg
DEZEMBER 22, 2023
Neues Büro mit Max Biskup besetzt, LH Doskozil: „Experte für internationalen Austausch und ambitionierter Kunstschaffender“
Genau ein Jahr ist vergangen, seit Kulturreferent Landeshauptmann Hans Peter Doskozil am 12. Dezember 2022 ein umfassendes Förderpaket zur Absicherung und Entfaltung der heimischen Kunst- und Kulturszene präsentierte. Der Entwicklung dieses Maßnahmenkataloges, der von Stipendien über einen Notfallfonds bis hin zur Öffnung der Kulturzentren reicht, gingen persönliche Gespräche mit regionalen Kunst- und Kulturschaffenden voraus. „Durch diese Dialoge konnten wir eine treffsichere und wirksame Förderkulisse schaffen. De facto setzen wir die Ideen der Betroffenen um“, so Doskozil. Ein Highlight der Offensive ist das Büro für Artist in Residence-Projekte, das unlängst im Burgenland geschaffen wurde. Für die Leitung dieses Büros konnte eine Person mit erprobter Expertise und einem ergiebigen Netzwerk in der internationalen Kunstszene gewonnen werden: Bei der Koordinierung der Initiative, kurz „airBurgenland“, steht Max Biskup der Kulturabteilung des Landes zur Seite. Durch Programme mit Künstlerinnen und Künstlern aus aller Welt soll die Internationalisierung der burgenländischen Szene weiter vorangetrieben werden. „Das Wirken regionaler Kunstschaffender soll über unsere Landes- und Staatsgrenzen hinaus sichtbar gemacht werden. ‚air Burgenland‘ soll heimischen Künstlerinnen und Künstlern den Einstieg in neue Märkte erleichtern und ihnen dabei helfen, sich im Ausland zu präsentieren und zu positionieren“, so Doskozil. Von diesem Austausch soll die gesamte heimische Kulturlandschaft profitieren. Denn umgekehrt werden Künstlerinnen und Künstler – im Bereich der Bildenden und Darstellenden Kunst, Musik und Literatur – aus unterschiedlichsten Ländern im Burgenland wohnen, arbeiten, sich vernetzen und ihre künstlerischen Einflüsse einbringen. „Durch ‚air Burgenland‘ wird eine langfristige Perspektive für die Teilhabe des Burgenlandes am internationalen zeitgenössischen Kunstgeschehen entwickelt“, so Biskup.
„Mit Max Biskup konnten wir einen ambitionierten Kunstschaffenden für ‚air Burgenland‘ gewinnen, der auch über Expertise im internationalen Kulturaustausch verfügt“, so Doskozil. Biskup ist Organisator der Burgenländischen Tanztage, leitet seit mehr als zehn Jahren das Choreografische Zentrum Burgenland und hat in dieser Zeit über 400 Residencies betreut. An den Vorbereitungen für „air Burgenland“ arbeitet er seit einigen Monaten. In diesem Rahmen arbeiteten heuer bereits 43 Künstlerinnen und Künstler aus dem Ausland im Burgenland. Konkret fand ein Austausch mit 27 Künstlerinnen und 16 Künstlern aus den Sparten Tanz, Performance, Musik, Bildende Kunst, Literatur, Film und Schauspiel statt.
Ab 2024 sollen jährlich ca. 40 bis 50 Künstlerinnen und Künstler ins Burgenland kommen. Dabei beträgt die übliche Aufenthaltsdauer etwa einen Monat. Einmal jährlich soll eine Präsentationsreihe beziehungsweise Gruppenausstellung der internationalen Arbeiten stattfinden. Dieser Rahmen bietet regionalen Kunstschaffenden die Möglichkeit, ihre Arbeiten im internationalen Kontext zu zeigen. Die Aktivitäten von „air Burgenland“ werden digital begleitet und dokumentiert. Dieser Content wird in sozialen Medien, auf spezialisierten Plattformen und gegebenenfalls redaktionell verbreitet werden und so auch internationalem Publikum zugänglich sein.
Unterschiedliche burgenländische Orte werden im Laufe des Projekts Schauplätze für Residencies: das Künstlerdorf Neumarkt an der Raab, das Kultur- Kongresszentrum Eisenstadt, die Synagoge Kobersdorf und die Friedensburg Schlaining.
Bisherige Erfolge und Perspektiven für die Zukunft
In erster Linie sollen Künstlerinnen und Künstler unterstützt werden, die bereits erste nationale oder internationale Anerkennung erfahren haben, deren Durchbruch aber noch bevorsteht. So wurden zwei ehemalige Artists in Residence, Stephanie Cumming und Alessandro Sciarroni, jeweils mit einem Goldenen Löwen, dem Hauptpreis der Biennale di Venezia, gewürdigt. „Unsere internationalen Residency Projekte haben wir gemeinsam mit Partnern wie dem Louvre in Paris, der National Gallery in London oder dem Museum Boijmans van Beuningen in Rotterdam entwickelt und umgesetzt. Unsere Projekte im Rahmen von Creative Europe wurden als Best Practice gewürdigt und Ergebnisse u.a. im Rahmen der Monumenta im Grand Palais Paris, bei Arte Sella oder im Israel Museum Jerusalem gezeigt“, erläutert Biskup vergangene Erfolge.
In Zukunft wird durch „air Burgenland“ die Sichtbarkeit des Burgenlands als Standort für die Entwicklung relevanter zeitgenössischer Kunst erhöht. Die Programme stärken die Position burgenländischer Künstlerpersönlichkeiten und leiten einen regionalen, nationalen und transnationalen Austausch ein. Der damit verbundene Wissenstransfer wirkt sich bereits jetzt regional bemerkbar positiv aus. „Die positiven Effekte der Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Kunst für junge Menschen sind durch zahlreiche Studien nachgewiesen. Die Initiative schafft ein hochwertiges Angebot speziell für die Jugend und ist damit eine Investition in die Zukunft“, so Biskup.
Quelle: Land Burgenland