Wien: Kulturstadträtin Kaup-Hasler - Wiener Festival für Medienkunst wird neu ausgerichtet

vonRedaktion Salzburg
FEBRUAR 02, 2024

Wien

Das Festival wird künftig in Kooperation von KUNSTHALLE WIEN und FOTO ARSENAL WIEN organisiert – Schaffung einer Online-Plattform

Einst ein Stiefkind der Kunstwelt, hat sich Medienkunst analog zu den sich rasant weiterentwickelnden Technologien und Medien, die unsere Gesellschaft und (Alltags-)Welt prägen, entwickelt. Die künstlerischen Reflexionen dieser Entwicklungen sind aus Ausstellungen der Gegenwartskunst nicht mehr wegzudenken. Das 2022 gegründete FOTO ARSENAL WIEN, das sich etwa zuletzt beim Festival FOTO WIEN Deep Fakes, also den durch generative künstliche Intelligenzen erzeugten Bilder und Videos gewidmet hat, ist ebenso wie die KUNSTHALLE WIEN prädestiniert dafür, der Medienkunst eine ganzjährige institutionelle Anbindung und inhaltliche Kontinuität zu bieten. Das Festival für Medienkunst der Stadt Wien wird daher künftig in Kooperation von FOTO ARSENAL WIEN und KUNSTHALLE WIEN organisiert und in beiden Institutionen der Stadt Wien Kunst GmbH ganzjährig verankert. Die Zusammenarbeit der beiden Häuser ermöglicht durch vorhandene Expertisen und Strukturen nachhaltige Synergien, sodass der Kunst in Zukunft mehr Geld zur Verfügung steht.

Ab 2024 werden die am 1. Juni antretende, neue Direktorin der KUNSTHALLE WIEN, Michelle Cotton, und der Direktor des FOTO ARSENAL WIEN, Felix Hoffmann, die programmatische Ausrichtung des neuen MEDIEN KUNST FESTIVAL WIEN übernehmen. Für beide Institutionen bedeutet dies eine zusätzliche Stärkung des kuratorischen Teams und weitreichende Förderung neuer, digitaler Programme. Die Dotierung des Festivals beträgt 150.000 Euro.

Im Jahr 2024 wird auf einer gemeinsam entwickelten Online-Plattform digitales Programm stattfinden, das sich an der Schnittstelle zwischen zeitgenössischer Kunst und digitaler Technologie bewegt. Diese Aktivitäten münden ab 2025 in ein jährliches Festivalformat, entwickelt von einer von FOTO ARSENAL WIEN und KUNSTHALLE WIEN berufene*n Kurator*in.

Veronica Kaup-Hasler, Stadträtin für Kultur und Wissenschaft: „In atemberaubendem Tempo entwickeln sich digitale Technologien weiter und werfen – verstärkt durch die enorme Präsenz von KI – zahlreiche neue, teils brisante Fragen auf. Vor diesem Hintergrund ist es umso wichtiger, dass Medienkunst, die das Potenzial hat, diese Fragen auf einer anderen Ebene und für verschiedene Publika zu reflektieren, eine kontinuierliche inhaltliche Anbindung erfährt. FOTO ARSENAL WIEN und KUNSTHALLE WIEN verfolgen die Entwicklung der digitalen Medien sehr intensiv, daher freue ich mich, über die Kooperation und die Möglichkeiten und Synergien, die sich dadurch für das MEDIEN KUNST FESTIVAL WIEN eröffnen.“

Michelle Cotton, designierte künstlerische Leiterin KUNSTHALLE WIEN: „Die digitalen Medien haben die zeitgenössische Kunstproduktion und ihren Diskurs in den letzten vier Jahrzehnten verändert. Der Einfluss der Technologie auf das Individuum und die Gesellschaft im Allgemeinen ist eines der vorherrschenden Themen in der zeitgenössischen Kunst. Die Kunsthalle Wien versteht sich als Plattform für Künstler*innen und als Gastgeberin für den Diskurs. Wir freuen uns, mit dem FOTO ARSENAL WIEN zusammenzuarbeiten, um das MEDIEN KUNST FESTIVAL WIEN neu zu konzipieren und Künstler*innen aus verschiedenen Disziplinen als Teil eines sich entwickelnden Online-Programms zu beauftragen.“

Felix Hoffmann, künstlerischer Leiter FOTO ARSENAL WIEN: "Das MEDIEN KUNST FESTIVAL WIEN wird zum Generator um das zu reflektieren, kondensieren und zu vermitteln, was Fotografie (und alles was durch eine Linse aufgezeichnet werden kann) im nicht-physischen Raum heute sein kann. Auf diesen programmatischen Brückenschlag und Neuausrichtung als kontinuierliche Plattform in Kombination mit einem Festival, freue ich mich besonders."

Möglichkeiten zu Kooperation und Schaffung eines permanenten digitalen „Ausstellungsorts“

Die Förderung eines vielfältigen Spektrums künstlerischer Positionen der Gegenwart und die Integration lokaler und internationaler Projekte ermöglichen dem MEDIEN KUNST FESTIVAL WIEN Kooperationen mit einem interdisziplinären Feld von Künstler*innen, Autor*innen, Akademiker*innen, Institutionen sowie der digitalen Kunst- und Technologieszene Wiens. Auf diese Weise können die Auswirkungen neuer digitaler Strukturen auf gesellschaftliche Prozesse des 21. Jahrhunderts aus verschiedensten Perspektiven untersucht werden.

Die Online-Plattform wird als digitaler, ortsunabhängiger „Ausstellungsort“ entwickelt, dessen Ziel es ist, neues Publikum zu erreichen und Angebote zu schaffen, die unabhängig von Zeitzonen und geografischen Kontexten zugänglich sind – und zwar ganz unabhängig vom Festivalprogramm in Wien. Dieser digitale Raum lässt eine Vielzahl künstlerischer Ausdrucksformen, digitale Begrifflichkeiten und Formen medialer Reflexion und Geschichte greifbar werden und schenkt Fragen nach Lens-Based-Media-Praktiken besondere Aufmerksamkeit. Die Plattform dient der Präsentation, Förderung und Vermittlung digitaler Kunst. Ergänzende Veranstaltungen und Vermittlungsprogramme ermöglichen den direkten Austausch mit dem Publikum.

Quelle: Stadt Wien

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