Vorarlberg: Kunst und Kultur sind zentraler Baustein der Tourismusmarke Vorarlberg

vonRedaktion Salzburg
JUNI 08, 2021

Foto: VLK/Bernd Hofmeister, Montag, 7. Juni 2021

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Kulturreferentin Landesstatthalterin Schöbi-Fink stellte mit Tourismuslandesrat Gantner und Sozialwissenschafterin Häfele Strategie „Kulturraum Vorarlberg 2025+“ vor

Bregenz (VLK) – Zur hohen touristischen Anziehungskraft Vorarlbergs trägt auch das vielfältige Kunst- und Kulturangebot in allen Regionen bei. Um diese Verbindung gezielt zu stärken, wird bereits seit 17 Jahren eine eigens dafür erarbeitete Strategie verfolgt, auf deren Basis sich bis heute eine enge, äußerst produktive Kooperation etabliert hat. Im Auftrag von Vorarlberg Tourismus und der Kulturabteilung im Amt der Landesregierung hat die Sozialwissenschaftlerin Eva Häfele ihre Studie aus 2004 umfassend aktualisiert. Das Werk haben Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink als zuständige Kulturreferentin und Tourismuslandesrat Christian Gantner am Montag (7. Juni) zusammen mit der Autorin im Panoramaraum des vorarlberg museum der Öffentlichkeit präsentiert.

Tourismuslandesrat Christian Gantner berichtete in seinen Ausführungen von „tollen Kooperationsformaten“. Kunst und Kultur sind für ihn ein „zentraler Baustein der Tourismusmarke Vorarlberg“. Das untermauerte Gantner mit konkreten Zahlen. So würden in Befragungen rund 40 Prozent der Gäste angeben, während ihres Aufenthalts in Vorarlberg kulturelle Einrichtungen besucht zu haben. „Stattliche zehn Prozent geben an, ausschließlich wegen des kulturellen Angebots im Land zu sein“, führte der Landesrat aus. Er sieht eine Win-win-Situation für beide Seiten. Klar sei, dass Kunst und Kultur von der Kommunikationskraft des heimischen Tourismus profitieren.

Digitalisierung als wichtiges Handlungsfeld
Es gehe Vorarlberg darum, den Mensch und nicht die Massen anzusprechen, machte Kulturreferentin Landesstatthalterin Schöbi-Fink deutlich. Sie erinnerte daran, dass beide Bereiche – Kunst und Kultur ebenso wie der Tourismus – von der Pandemie „sehr hart getroffen“ wurden. In dem Zusammenhang verwies sie auf das Impulsprogramm, mit dem das Land seit Ausbruch der Pandemie den Kulturbereich unterstützt. Bis jetzt ist ein Beitrag in Gesamthöhe von über 1,4 Millionen Euro zur Verfügung gestellt worden. Als ein wichtiges Handlungsfeld in der neuen Strategie sei die Digitalisierung ausgewiesen, hielt die Landesstatthalterin fest.

Enge, äußerst produktive Kooperation
Projektleiterin Eva Häfele skizzierte in groben Zügen, wie sich die Zusammenarbeit zwischen den involvierten Akteuren über die Jahre immer stärker vertieft hat. Habe es beim Start im Jahr 2004 noch „große Vorbehalte“ auf beiden Seiten gegeben, sei die Annäherung heute weit fortgeschritten. Die Aktualisierung der Strategie sei im Rahmen einer breiten Einbindung erfolgt. Rund 90 Personen aus der Tourismuswirtschaft und tourismusnahen Dienstleistungen, Tourismusinformationen und Destinationsmanagement-Organisationen (DMOs), kommunalen Kulturverwaltungen sowie diversen Kultureinrichtungen haben an der Erhebung, wie Zusammenarbeit gelebt wird, teilgenommen. Ergänzend lieferten 16 vertiefende Fachgespräche mit Expert:innen aus der Tourismuswirtschaft, der Kreativwirtschaft und der Kultur sowie mit leitenden Personen der Tourismusschulen weitere wichtige Ansatzpunkte.

Das aktualisierte Strategiepapier trägt den Arbeitstitel „Kulturraum Vorarlberg 2025+. Eine kulturbewusste Strategie für den Tourismus in Vorarlberg“. Nachdem 2004 die Handlungsfelder fast ausschließlich aus touristischer Sicht definiert wurden, bringt das Update nun eine erweiterte Perspektive mit ein: Ideen und Überlegungen von Seiten der Kulturschaffenden, der Kulturträger und von Vertreter:innen aus der Kreativwirtschaft werden aufgegriffen und mit jenen der Tourismusakteure zusammengebracht.

Die enge Kooperation zwischen Kultur und Tourismus ermögliche es, neue Angebote zu entwickeln. „Ganz bewusst ist neben Kunst und Kultur auch die Kreativwirtschaft als Impulsgeber für Innovationen involviert. Mit der Kulturtourismusstrategie steht die Entwicklung eines qualitätsvollen Lebensraums im Vordergrund, von dem Einheimische als auch Gäste gleichermaßen profitieren“, hielt Gantner diesbezüglich fest.

Handlungsfelder und Schlüsselprojekte
Um bisherige Erfolge langfristig abzusichern und einen Rahmen für die Entwicklung innovativer Angebote zu schaffen, wurden zehn strategische Handlungsfelder und sich daraus ableitende Schlüsselprojekte (lang-, mittel- und kurzfristige Realisierung) definiert. Dazu zählen u.a. folgende Zielsetzungen:

• Umfassende Digitalisierung des gesamten Kunst-, Kultur- und Kreativitätswirtschafts-Bereichs, unterstützt durch Wissens- und Erfahrungstransfer aus dem Tourismus und unter Berücksichtigung der Erfahrungen aus der Corona-Zeit.
• Stärkung von Schnittstellen durch Weiterentwicklung der „Plattform Kultur und Tourismus“. In der Verbindung mit der Plattform „Gastgeben auf Vorarlberger Art“ wird sie zur Koordinationsstelle für Kooperationen verdichtet.
• Das Etablieren von „Gastlichkeit“ entlang der touristischen und kulturellen Wertschöpfungskette als mittelfristiges Projekt.
• Die kulturtouristische Aufladung der Marke Vorarlberg als Transmissionsriemen für die Innovationsfähigkeit und Kreativität der Tourismuswirtschaft.
• Ein Fokus auf starke Begegnungsformate. Bei dieser Optimierung von Kreativitätswirtschaftskooperationen gewinnen Architektur und Handwerk, „Essenskultur“, das „Heimatwerk neu“ und die Verwendung regionaler Produkte im Kontext von künstlerischen und kulturellen Formaten einen neuen Stellenwert.

Quelle: Land Vorarlberg

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