vonRedaktion Salzburg
SEPTEMBER 07, 2023
1.036 Schüler*innen historischer Höchststand / 18 neue Lehrkräfte für Landwirtschaftsschulen / Vielfalt an Schwerpunkten
(LK) An den vier Landwirtschaftlichen Fachschulen (LFS) in Salzburg wird heuer die maximal zu unterrichtende Schüleranzahl erreicht. Exakt 400 Jugendliche beginnen am 11. September ihre stark praxisorientierte Ausbildung in den Fachrichtungen Landwirtschaft, Pferdewirtschaft oder Berufs- und Haushaltsmanagement und können aus einer Vielzahl an Schwerpunkten wählen.
Der Unterricht in Salzburgs Landwirtschaftsschulen beginnt heuer mit großer Verstärkung bei den Lehrkräften. Die 1.036 Schülerinnen und Schüler werden von 18 zusätzlichen Lehrkräften empfangen, die über den Sommer neu angestellt wurden. Sechs davon sind Quereinsteiger und werden eine berufsbegleitende pädagogische Ausbildung absolvieren.
Schwaiger: „Alle Kapazitäten erschöpft.“
Die vier Standorte der Landwirtschaftlichen Fachschulen sind bis an die Kapazitätsgrenzen ausgelastet. „Die Nachfrage nach der praxisorientierten Ausbildung ist extrem hoch, auch von Jugendlichen ohne landwirtschaftlichen Hintergrund. Leider mussten wir auch vielen Bewerbern absagen, eine sehr unerfreuliche Aufgabe für die Direktorinnen und Direktoren, aber mehr geht einfach nicht. Ich bin sehr froh darüber, dass wir in den vergangenen zehn Jahren rund 60 Millionen Euro in Schulen, Werkstätten und Internate investiert haben, wie sich zeigt, völlig zurecht“, sagt Landesrat Josef Schwaiger.
Neue Lehrkräfte starten
Mit den neuen Lehrkräften an allen vier Schulstandorten wird die sehr hohe Qualität des Unterrichts abgesichert. „Für eine gute Betreuung der Schülerinnen und Schüler braucht es entsprechend viele geeignete Pädagoginnen und Pädagogen. Hatten wir vergangenes Jahr gedacht, dass wir mit einer Schüleranzahl von knapp über 1000 den Maximalwert erreicht haben, so haben wir nun das endgültige Limit tatsächlich erreicht“, so Landesrat Schwaiger.
400 „Neue“ beginnen Ausbildung
400 Erstklässler starten am 11. September in den Unterricht an den Landwirtschaftsschulen. 269 davon haben die Fachrichtung Land- oder Pferdewirtschaft gewählt, 131 Betriebs- und Haushaltsmanagement. „Sie erwartet eine Ausbildung mit einem großen Praxisanteil, ein gelebtes Miteinander in den Schulen und Internaten an den vier Standorten. Wir sind eine große Familie, in der Unterrichten und Lernen Spaß machen“, so Christoph Faistauer, Landesschulinspektor für die LFS. Zudem gibt es für die Absolventen quasi eine Jobgarantie nach dem Abschluss.
Eckdaten zum Schulstart in den Landwirtschaftsschulen
Schülerzahlen Landwirtschaft
Schülerzahlen Betriebs- und Haushaltsmanagement
Schule für Erwachsene
An den Standorten Kleßheim, Winklhof und Bruck werden heuer auch insgesamt 60 Erwachsene zu landwirtschaftlichen Facharbeitern ausgebildet. „In dieser Abendschule mit Einheiten am Wochenende gibt es rund 300 Stunden Ausbildung, davon 60 Praxisstunden. Viele Erwachsene haben zu einem Betrieb geheiratet und holen so die Ausbildung für die Arbeit auf dem Bauernhof nach“, sagt Josef Schwaiger.
LFS Bruck mit Pflegeausbildung
Die meisten Schülerinnen und Schüler gibt es an der LFS Bruck. Einzigartig ist auch die Pflegeausbildung in Kooperation mit dem Tauernklinikum an der Schule. In diesem Schuljahr wird der Schulversuch mit 30 Schülerinnen in den Regelbetrieb übernommen. Dort hat unter anderem auch die Tierzucht einen hohen Stellenwert in der Ausbildung. Die hervorragenden Leistungen der Schülerinnen und Schüler bei den regelmäßig stattfindenden Tierbeurteilungswettbewerben belegen das eindrucksvoll.
LFS Winklhof wird modernisiert
Das Besondere an der LFS Winklhof ist die Fachrichtung Pferdewirtschaft. Sie ist einzigartig im Bundesland. Die überwiegend weiblichen Schülerinnen erhalten eine umfassende Berufsausbildung. Der Bogen wird vom Reiten, Kutschenfahren bis zur Haltung und Ausbildung der Tiere gespannt. Derzeit ist dort eines der größten Holzbauprojekte des Landes im Bau. Zwölf Millionen Euro investiert das Land in ein modernes und nachhaltiges Bildungszentrum für die Region. Es entsteht eine moderne Reitsportstätte und ein Werkstättengebäude aus Holz.
Vergoldete Milch an der LFS Kleßheim
In Kleßheim hat die Milchwirtschaft einen hohen Stellenwert. Der Bio-Heumilch Betrieb dort war der erste seiner Art an den landwirtschaftlichen Fachschulen. Die produzierte Milch wurde zudem mit dem Goldstandard ausgezeichnet. Im Fachbereich Betriebs- und Haushaltsmanagement ist die traditionelle europäische Heilkunde ein Schwerpunkt. Die Schüler lernen alles zur Zubereitung von Salben, Tinkturen oder Teesorten.
Regionale Köstlichkeiten an der LFS Tamsweg
Der Schulstandort Tamsweg ist auch bei Jugendlichen aus der benachbarten Steiermark sehr gefragt. Die Forstfacharbeiter-Ausbildung, die dort jährlich rund 70 junge Menschen absolvieren, zählt zur besten, die man in Österreich in Anspruch nehmen kann. Auf kulinarischer Ebene ist die „Lungauer Speis“, ein Hofladen mit Köstlichkeiten aus der eigenen Landwirtschaft und von Bauern aus der Region, eine Besonderheit.
Quelle: Land Salzburg