Tirol: LH Mattle - „Spagat zwischen niedriger Arbeitslosigkeit und vieler offenen Stellen“

vonRedaktion Salzburg
MÄRZ 04, 2023

Tirol

Heute, Freitag, hat Landeshauptmann Anton Mattle den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft, Martin Kocher, im Innsbrucker Landhaus zu einem Antrittstermin empfangen. Im Vorfeld des Termins wurden die neuesten Arbeitslosenzahlen bekannt, dementsprechend stand das Gespräch ganz im Zeichen der aktuellen Situation am Arbeitsmarkt. „Tirol kann im Februar auf die niedrigste Arbeitslosigkeit seit 31 Jahren zurückblicken. Mit 3,9 Prozent liegt unser Bundesland an der erfreulichen Spitze Österreichs“, berichtet LH Mattle. „Derzeit sind österreichweit rund 369.000 Menschen beim AMS arbeitslos oder in einer Schulung gemeldet. Die Arbeitslosenquote liegt mit sieben Prozent auf dem niedrigsten Wert seit 2008. Die Arbeitsmarktsituation in Tirol stellt sich derzeit besonders positiv dar“, unterstreicht BM Kocher. Trotz der erfreulichen Arbeitslosenzahlen sprachen die beiden auch über die aktuellen Herausforderungen. „Die Aussichten sind getrübter als im letzten Jahr, die hohen Energiepreise zeigen aber noch keine negativen Effekte am Arbeitsmarkt. Es ist jedoch wichtig, dass es uns weiter gelingt Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern voranzutreiben. Tirol ist hier besonders engagiert und investiert viel in die Energieunabhängigkeit“, so der Bundesminister. Dennoch wäre es wichtig, die Energieteuerung für Betriebe aber auch für Haushalte abzufedern. Daneben stellt auch der Arbeits- und Fachkräftebedarf viele Unternehmen vor große Herausforderungen. „Aktuell befinden wir uns in einem Spagat zwischen den niedrigen Arbeitslosenzahlen und den vielen offenen Stellen“, stellt der Landeshauptmann fest.

Tirol wünscht sich ein Leistungspaket

Um diesem Mangel besser begegnen zu können, schlägt LH Mattle Verbesserungen und Anreize für Menschen vor, die freiwillig länger und mehr arbeiten wollen. „Wir müssen den Arbeitsmarkt in Österreich neu denken. Der Kern des Arbeitskräftemangels lässt sich nämlich an zwei Zahlen festmachen: In Tirol gab es vor 60 Jahren rund 11.000 Geburten pro Jahr, mittlerweile liegt unser Bundesland bei rund 8.000 Geburten pro Jahr. Die Arbeit in unserem Land ist aber nicht weniger geworden, im Gegenteil: noch nie gab es in Tirol so viele unselbstständige Beschäftigte wie aktuell“, berichtet der Landeshauptmann. Deshalb brauche es ein Leistungspaket. „Überstunden sollen nicht bestraft, sondern ordentlich abgegolten werden. Wenn jemand länger im Betrieb bleiben oder in der verdienten Pension noch ein paar Stunden für ein zusätzliches Einkommen absolvieren will, soll das möglich und attraktiv sein. Mit der Abschaffung der Kalten Progression hat die Bundesregierungen hier eine langjährige Forderung in Angriff genommen. Ich sehe bei Leistungsanreizen und Entlastungsmöglichkeiten beim Faktor Arbeit aber noch Möglichkeiten, die ich mit dem Bundesminister Martin Kocher besprochen habe. Ich bedanke mich deshalb für seinen Besuch und die gute Zusammenarbeit zwischen Tirol und der Bundesregierung.“ Der angesprochene Minister stimmt darin überein, dass das Arbeitspotential noch besser genützt werden müsse. „Ich bedanke mich bei Landeshauptmann Anton Mattle für den wertvollen Austausch und freue mich auch in Zukunft auf eine gute Zusammenarbeit“, so BM Kocher abschließend.

Quelle: Land Tirol

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