Niederösterreich: LH Mikl-Leitner - Gespräch mit dem ukrainischen Botschafter

vonRedaktion Salzburg
MÄRZ 16, 2022

Foto: © NLK Pfeiffer

„Braucht weiterhin humanitäre Hilfe für die Ukraine“

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner traf heute gemeinsam mit Landesrat Martin Eichtinger den ukrainischen Botschafter Vasyl Khymynets zu einem Gespräch im Palais Niederösterreich in Wien. Dabei sprachen sie über den Krieg in der Ukraine und die notwendigen Unterstützungsmaßnahmen. Die Landeshauptfrau sicherte dem Botschafter weiterhin Hilfe durch das Land Niederösterreich zu.

„Es war ein sehr informatives, aber auch emotionales Gespräch“, sagte die Landeshauptfrau nach dem Treffen mit dem Botschafter und ergänzte: „Ich verstehe diese Emotion des Herrn Botschafter. Denn wenn zu Hause Krieg ist und drei Millionen Ukrainer das Land verlassen mussten, dann ist man sehr betroffen.“ Daher brauche es eine ganz klare Unterstützung. Mikl-Leitner: „Die Ukraine ist sehr dankbar, dass die Europäische Union und der gesamte Westen zur Ukraine und zum ukrainischen Volk steht. Was es aber auch braucht, ist humanitäre Hilfe, und diese humanitäre Hilfe stand im Mittelpunkt des Gesprächs.“

Seitens des Landes werde man die humanitäre Hilfe fortzusetzen, viele LKW-Ladungen seien bereits in den Nachbarländern der Ukraine angekommen. „Was es jetzt braucht, ist medizinische Unterstützung durch technische Gerätschaften, aber auch durch Medikamente. Hier haben wir mit unseren Kliniken schon Vorsorge getroffen. All das wird über den EU-Mechanismus in die Ukraine gebracht. Zum anderen ist es auch wichtig, Feuerwehrgerätschaften zu liefern. Hier ist die Freiwillige Feuerwehr in Niederösterreich unterwegs, um derartige Gerätschaften zu organisieren. Auch das wird in den nächsten Tagen direkt zur ukrainischen Grenze gebracht“, so Mikl-Leitner weiter. Darüber hinaus brauche die Landwirtschaft Unterstützung. „Denn wir wissen, dass die Ukraine die Kornkammer Europas ist“, unterstrich die Landeshauptfrau, die Unterstützung für Saatgut-Lieferungen in die Ukraine zugesagt hat.

Niederösterreich habe sich darüber hinaus für die Aufnahme von Flüchtlingen „gut vorbereitet, und wir bereiten uns weiter vor“, sagte sie und sprach dabei von der Wichtigkeit der Ankunftszentren, in denen die Erstversorgung der Flüchtlinge erfolgt. Weiters seien Betreuungsplätze und Privatwohnplätze wichtig, hier spüre die Landeshauptfrau „wirkliche Solidarität“. Über 6.000 Betreuungsplätze wurden mittlerweile eingemeldet. Diese werden nun geprüft und selbstverständlich seien auch schon Flüchtlinge in privaten Wohnungen untergebracht. Mikl-Leitner dazu: „Da kann man nur ‚Danke‘ sagen für das Zusammenhalten, Zusammenstehen und diese Solidarität.“ Die Verbundenheit mit der Ukraine bestehe laut der Landeshauptfrau bereits seit Jahren, sie führte unter anderem die Erholungsurlaube für ukrainische Waisenkinder an, ebenso wie die bereits bestehende Kooperation mit der Region Kiew.

Botschafter Vasyl Khymynets sprach ebenso von einem sehr konstruktiven Gespräch: „Die Themen, die wir besprochen haben, sind für uns ganz wichtig. Ich denke, sie sind aber auch aktuell für Österreich und das Land Niederösterreich wichtig. Das Wichtigste, was wir besprochen haben, ist die Hilfe für die Ukraine und für diejenigen, die sich vor dem Krieg retten wollen und die das Land verlassen müssen. Ich bin der Landeshauptfrau und der Landesregierung sehr dankbar, dass sie sich sehr dafür einsetzen, dass die Ukrainer Möglichkeiten haben, hier für die nächsten Monate zu wohnen.“ Dankbar sei er darüber hinaus für die humanitäre Hilfe in der Ukraine. „Ich habe der Landeshauptfrau auch die schrecklichen Dinge erzählt, die in der Ukraine passieren. Es ist nicht leicht für mich, darüber zu sprechen, aber wir kämpfen weiter. Es geht um unsere Zukunft, die Zukunft der Ukraine. Aber dieser Kampf steht auch für die Zukunft Europas. In diesem Sinne erwarten wir uns, dass das in Europa, aber auch in Österreich entsprechend anerkannt wird und sie sich klar positionieren, was die Zukunft der Ukraine betrifft. Diese Zukunft ist ganz deutlich in der EU.“ Weiters brauche es laut dem Botschafter massive Sanktionen gegen Russland. „Wenn wir über das Kriegsende sprechen wollen, dann ist es ganz klar, dass von der einen Seite die Ukraine mit den Verlusten ihren Beitrag leistet. Aber von anderer Seite müssen auch die Sanktionen Wirkung zeigen, damit sie mehr Druck von innen auf Putin erzeugen“; so Khymynets.

Quelle: Land Niederösterreich

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