vonRedaktion Salzburg
JÄNNER 20, 2021
Aktuelles aus der Regierungssitzung
Auch bei der heutigen Regierungssitzung waren es einmal mehr die aktuellen Entwicklungen rund um das Coronavirus sowie die Tiroler Impfstrategie, die im Zentrum des Austauschs standen. Dass die vorliegende Tiroler Impfstrategie weiterhin nach Kräften entsprechend der Verfügbarkeit der Impfstoffe umgesetzt werden muss, darüber herrschte Einstimmigkeit in der Regierung: „Vor zwei Wochen wurde den Ländern die Organisation und Koordination der Covid-Impfungen übertragen. Seither wird intensivst daran gearbeitet, schnellstmöglich Impfungen durchzuführen und die entsprechende Logistik auf Schiene zu bringen. Im Moment stehen noch nicht so viele Impfstoffe zur Verfügung, wie wir uns dies wünschen würden. Darum müssen die vorhandenen Dosen weiterhin priorisiert verimpft werden – das Durchimpfungstempo wird auch in Tirol maßgeblich von der Verfügbarkeit der Impfstoffe bestimmt. In Phase 1 werden schnellstmöglich jene geimpft, für die eine Covid-Infektion eine große Gefahr darstellt, sowie jene, die im Gesundheitsbereich tätig sind – darunter auch RettungsdienstmitarbeiterInnen und niedergelassene ÄrztInnen, die ebenfalls bereits Impfdosen erhalten. Dahingehend gibt es klare Vorgaben, welche Personen- und Berufsgruppen in einer ersten Phase die Impfung erhalten sollen. Wir zählen darauf, dass der Impfplan im Sinne der Solidarität und des gesellschaftlichen Zusammenhalts auch eingehalten wird“, sagt LH Günther Platter.
Auch LHStvinIngrid Felipe betont: „Während die Impfstoffe derzeit begrenzt zur Verfügung stehen, sollte es die Solidarität aller sein, die keine Knappheit kennt. Umso wichtiger ist es, dass die aktuell verfügbaren Dosen jenen zuteilwerden, die sie aufgrund ihrer persönlichen oder beruflichen Betroffenheit benötigen. Im Rahmen der letztwöchigen Regierungsklausur haben wir uns auf eine umfassende Impfstrategie geeinigt, die sich dabei an die Empfehlungen des nationalen Impfgremiums anlehnt Der vorgegebene Imfplan ist keine Orientierungshilfe, sondern eine Vorgabe, an die sich alle Beteiligten zu halten haben. Nichtsdestotrotz wird es notwendig sein, den Impfplan entsprechend der aktuellen Liefersituation laufend anzupassen und die weitere Vorgehensweise dahingehend zu adaptieren.“ So waren beispielsweise beim Impfstoff von BioNTec/Pfizer von der Zulassungsbehörde fünf Dosen je Impffläschchen (Vial) vorgesehen. Mittlerweile sind offiziell sechs Dosen verwendbar – diese wurde bereits für die weiteren Planungen berücksichtigt.
Impfplan ist strikt einzuhalten
Nach Berichten, wonach sich einzelne Alten- und Pflegeheime nicht an den vom Land Tirol vorgegebenen Impfplan gehalten haben, stellt die Landesregierung nochmals unmissverständlich klar, dass die Vorgaben strikt einzuhalten sind: „Es gibt klare Vorgaben, wie die Impfdosen zu priorisieren sind. Wenn Impfdosen in den Alten- und Pflegeheimen übrigbleiben, müssen sie all jenen Personen gegeben werden, die sie am dringendsten benötigen. Und das sind: Alte Menschen, Menschen mit Vorerkrankungen und Gesundheitspersonal – sonst niemand. Im Großteil der Heime hat das gut geklappt – in ein paar wenigen hat es Berichten zufolge nicht funktioniert. Das wird von uns nicht akzeptiert,“ sagt LH Platter. Die zuständigen Abteilungen des Landes haben dies im gestrigen Schreiben an die Heime und Gemeinden nochmals klargestellt.
Priorisierung der Gemeinden bei über 80-Jährigen nach Inzidenzzahl
Die Covid-Impfungen in den Altenwohn- und Pflegeheimen sind bereits weitestgehend abgeschlossen, die Covid-Stationen an Tirols Krankenanstalten erhalten in Kürze weitere Impfdosen, um die 3.500 betroffenen Personen durchzuimpfen. Bis Ende dieser Woche wird die Impfwilligkeit der über 80-Jährigen von den Tiroler Gemeinden erhoben. In enger Abstimmung zwischen den Gemeinden und den teilnehmenden niedergelassenen ÄrztInnen werden die Impfungen schnellstmöglich flächendeckend gestartet. In acht Tiroler Pilotgemeinden (Hochfilzen, Pettneu, Kaunertal, Jochberg, Tristach, Polling, Flaurling und Eben am Achensee) wurden bereits die ersten über 80-Jährigen geimpft. „Vor allem die gesammelten Erfahrungen hinsichtlich Impflogistik sind wertvoll, um die tirolweite Impfung dieser Personen sowie der HochrisikopatientInnen bestmöglich zu gewährleisten. Alle Dosen, die verfügbar sind, werden schnellstmöglich an den Mann bzw. die Frau gebracht“, sagt LH Platter. Ausschlaggebend für die Impfung der über 80-Jährigen in den Gemeinden wird künftig die 7-Tages-Inzidenz sein: „Dort, wo es mehr Coronainfektionen und dadurch eine höhere Ansteckungsgefahr gibt, benötigt es dringend einen Schutz der vulnerablen Bevölkerungsgruppe“, sind sich LH Platter und LHStvin Felipe einig.
Covid-Impfstoffe für Rettungsdienst und niedergelassene ÄrztInnen
Indessen wird bereits auch die Weiterführung der Phase eins der Tiroler Impfstrategie forciert: Kommende Woche sollen voraussichtlich auch je 300 Impfstoffdosen an RettungsdienstmitarbeiterInnen, den Sozialsprengel und die Behindertenhilfe ergehen. 400 Impfdosen sind für niedergelassene ÄrztInnen sowie ZahnärztInnen vorgesehen. Auch „Impf-Überlinge“ – beispielsweise aufgrund der jüngsten Möglichkeit von sechs anstelle von fünf Dosen bei BioNTec/Pfizer – sollen an diese Personengruppe verimpft werden. Hinsichtlich der bekannt gewordenen Lieferengpässe des Impfstoffes von BioNTec/Pfizer betont Elmar Rizzoli, Leiter des Einsatzstabes CORONA: „Alle verfügbaren Impfdosen werden schnellstmöglich verimpft – nichts wird gehortet. In Tirol wird bereits auch mit dem Impfstoff von Moderna geimpft und so wird mit den vorhandenen Impfstoffen weiter die Abarbeitung der Phase 1 verfolgt. Sobald neue Lieferungen eintreffen, werden diese entsprechend verteilt – gleichzeitig wird natürlich auch die notwendige zweite Teilimpfung der Covid-Schutzimpfung stets im Auge behalten.“
Kurzmeldungen aus der Regierungssitzung
Tirol 2050 Energieautonom: Auf Antrag von LH Günther Platter, LHStvinIngrid Felipe und LHStv Josef Geisler wird das Projekt „Tirol 2050 Energieautonom“ auch im Jahr 2021 fortgesetzt. Dafür werden 250.000 Euro bereitgestellt. Das im Jahr 2014 initiierte Projekt hat einen umfassenden energiepolitischen Veränderungsprozess zum Ziel: „Bis zum Jahr 2050 will Tirol die Energieeffizienz deutlich steigern, auf fossile Energieträger verzichten und den gesamten Bedarf an Energiedienstleistungen durch heimische, erneuerbare Energiequellen decken. Der Ausstieg bringt Tirol auch Wertschöpfung und positive Effekte für das Klima. Es ist unsere Aufgabe, nicht nur kurzfristig spürbare Maßnahmen zu setzen, sondern vor allem auch langfristig zu agieren. Durch die Vernetzung der handelnden Akteure, den Dialog mit den Stakeholdern, die intensive Bildungsarbeit zu diesem Thema sowie die weitere Umstellung von Betrieben und Unternehmen in Richtung Energieeffizienz rücken wir nicht nur unserem Energieautonomieziel näher, von diesen Maßnahmen werden auch die nachfolgenden Generationen maßgeblich profitieren“, sind sich die antragstellenden Regierungsmitglieder einig.
Quelle: Land Tirol