vonRedaktion Salzburg
JÄNNER 19, 2021
Landeshauptmann nahm mit Sicherheitslandesrat Gantner, Militärkommandant Hessel und Andreas Pecl vom Lawinenwarndienst an Lageerkundungsflug teil
Bludesch (VLK) – Mit Sicherheitslandesrat Christian Gantner, dem Vorarlberger Militärkommandanten Gunther Hessel und Andreas Pecl vom Lawinenwarndienst hat Landeshauptmann Markus Wallner am Dienstagnachmittag (19. Jänner) an einem der derzeit laufend stattfindenden Erkundungsflüge zur Beobachtung der Gefahrenlage in den Berggebieten des Landes teilgenommen. „Abseits gesicherter Wege und Pisten ist weiterhin äußerste Vorsicht geboten, denn die Lawinengefahr ist aufgrund der derzeit mächtigen aber noch instabilen Schneedecke erheblich“, fasste der Landeshauptmann nach dem Hubschrauberflug die Erkenntnisse der Lawinenexperten zusammen.
Vor dem Lageerkundungsflug mit dem Bundesheerhubschrauber haben sich Wallner und Gantner mit den Mitgliedern der Einsatzzentrale Luft (EZ-Luft) getroffen, die in der Walgaukaserne eingerichtet ist. Von ihnen werden die Erkundungsflüge sowie im Bedarfsfall Materialtransport- und Personenflüge koordiniert und geleitet. Dem gesamten Team und auch den Mitgliedern der Lawinenkommissionen sowie Hilfs- und Rettungsorganisationen dankten Wallner und Gantner bei dieser Gelegenheit für die „verlässliche Sicherheitsarbeit“, die seit Tagen verrichtet wird.
Laufend aktualisierte Lagebeurteilungen
„Von den Lufteinsatzkräften und Lawinenexperten kommen laufend aktualisierte Lagebeurteilungen, die für die Einstufung der Gefährdungssituation wertvolle Anhaltspunkte liefern“, stellte der Sicherheitslandesrat klar. Morgen, Mittwoch (20. Jänner), soll darüber entschieden werden, ob der Bundesheerhubschrauber aus Vorarlberg abgezogen wird oder noch für weitere Tage im Land stationiert bleibt, informierte Gantner.
Einsatzbereite Bundesheer-Kräfte
Über die Bundesheer-Einsatzfähigkeit im Land haben Militärkommandant Brigadier Gunther Hessel und Bataillonskommandant Oberstleutnant Michael Köck informiert. Zwischenzeitlich konnte der Lawineneinsatzzug des Hochgebirgs-Jägerbataillons 23, dem insgesamt 60 Bundesheer-Kräfte angehören, auf Rufbereitschaft rückgestellt werden. Neuerlich habe sich gezeigt, wie dringend notwendig das Vollkontingent des Hochgebirgs-Jägerbataillons 23 über die Wintersaison ist, unterstrich Hessel. „Trotz des Einsatzes unserer Soldaten im Contact Tracing und bei der Belieferung der Teststationen ist es möglich gewesen, genügend Soldaten für Lawineneinsätze und Katastrophenhilfe bereitzustellen. Damit beweist sich aufs Neue, dass starke Kräfte des Bundesheeres im eigenen Bundesland für schnelle Hilfe unabdingbar sind“, betonten Militärkommandant Hessel und Bataillonskommandant Köck.
Weiter erhebliche Lawinengefahr
Für Andreas Pecl vom Lawinenwarndienst geht die Hauptgefahr vom Neuschnee der vergangenen Tage und in höheren Lagen vom Triebschnee aus. Die Gefahrenstellen befinden sich laut Pecl „im eingewehten Steilgelände, hinter Geländekanten und in Rinnen und Mulden“. Wind verursache untertags frische, störanfällige Einwehungen, wodurch Wintersportler leicht auch große Lawinen auslösen können. Vereinzelt sind allein durch Einstrahlung und Erwärmung auch ohne Fremdeinwirkung große Lockerschnee- und Schneebrettlawinen möglich. In tieferen und mittleren Lagen sind vor allem an steilen Wiesenhängen und Böschungen vermehrt Gleitschneelawinen möglich. „Exponierte Bereiche und Wanderwege können somit gefährdet sein“, warnt Pecl. Dabei wären „Wummgeräusche und Risse beim Betreten der Schneedecke“ Alarmzeichen, die auf die Störanfälligkeit der Schneedecke hinweisen.
Quelle: Land Vorarlberg