Vorarlberg: LH Wallner ehrte elf verdiente Persönlichkeiten mit Auszeichnungen

vonRedaktion Salzburg
OKTOBER 26, 2021

Foto A. Serra

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Feierstunde am Nationalfeiertag mit zehn Landes- und einer Bundesauszeichnung

Bregenz (VLK) – Die schöne Tradition, am Nationalfeiertag besonders verdiente Vorarlberger Mitbürgerinnen und Mitbürger für deren vorbildlichen Einsatz um die Gesellschaft zu würdigen, fand nach einjähriger pandemiebedingter Unterbrechung am heutigen Dienstag (26. Oktober 2021) endlich ihre Fortsetzung. Zehn Landes- und eine Bundesauszeichnung verlieh Landeshauptmann Markus Wallner beim Festakt im Montfortsaal des Landhauses. Seinen Dank richtete er neben den Geehrten an die Familienmitglieder, Angehörigen und Freunde der Ausgezeichneten. „Das Engagement weit über das normale Maß hinaus setzt immer auch viel Verständnis und Akzeptanz im persönlichen Umfelds voraus“, machte Landeshauptmann Wallner deutlich.

Den zur Tradition gewordenen Festakt am Nationalfeiertag nannte er einen „würdigen Rahmen, um all jenen Menschen zu danken, die sich in einer ganz besonderen Weise für wichtige gesellschaftliche Belange und die Entwicklung des Landes insgesamt einsetzen bzw. eingesetzt haben“. Mit der Ehrung zolle das Land allen Ausgezeichneten „Dank, Respekt und Anerkennung für deren vorbildhaftes Engagement in unterschiedlichen Bereichen“, würdigte der Landeshauptmann die „großartigen Leistungen der Geehrten“.

Zehn Landesauszeichnungen – drei Silberne Ehrenzeichen vergeben
Der Bregenzer Altbürgermeister Markus Linhart, der Bucher Langzeit-Bürgermeister Franz Martin und der langjährige Landesfeuerwehrinspektor Hubert Vetter, der Ende März die fordernde Aufgabe in jüngere Hände übergeben hat, erhielten das Silberne Ehrenzeichen – die zweithöchste Auszeichnung, die das Land Vorarlberg überhaupt zu vergeben hat.

Über 22 Jahre lang hat Markus Linhart als Bürgermeister von Bregenz die Entwicklung der Landeshauptstadt entscheidend gelenkt und mitgestaltet. Vor Amtsantritt im Jänner 1998 war er bereits als Stadtrat für wirtschaftliche und regionale Angelegenheiten, den Tourismus und die Koordinierung der Wohnbautätigkeit zuständig. Viele Jahre war er Vorstandsmitglied im Vorarlberger Gemeindeverband, außerdem als Vizepräsident des Österreichischen Städtebundes tätig und auch Mitglied im Europäischen Ausschuss der Regionen in Brüssel. Dazu war er turnusmäßiger Präsident des Internationalen Bodensee Verkehrsvereins, als solcher auch Aufsichtsratsvorsitzender der Internationalen Bodensee Tourismus GmbH. Für seine vielfältigen Leistungen und Verdienste wurde Linhart im September von der Stadt zum Ehrenbürger ernannt.

Die politische Laufbahn von Bürgermeister Franz Martin startete 1985 als Mitglied in der Bucher Gemeindevertretung. Bereits fünf Jahre später übernahm er die Funktion des Vize-Bürgermeisters, weitere fünf Jahre danach trat er als damals jüngster Bürgermeister an die Gemeindespitze. In der bisherigen, 26-jährigen Amtszeit wurden viele für die Gemeindeentwicklung bedeutende Infrastrukturprojekte umgesetzt. Dazu gehören wichtige bauliche Maßnahmen im Bereich Siedlungswasserbau, das gemeindeeigene Biomasse-Heizwerk, die Schulplatz-Neugestaltung oder auch der Neubau des Gemeindezentrums mit integriertem Feuerwehrhaus. Im Mai 2017 wurde im Bucher Ortszentrum zudem das um vier Millionen Euro generalsanierte und baulich erweiterte Mehrzweckgebäude eröffnet, das sich zum attraktiven Begegnungsort entwickelt hat.

Als Landesfeuerwehrinspektor und Vorsitzender des Landesfeuerwehrverbandes hat sich Hubert Vetter rund 15 Jahre lang an vorderster Stelle für eine positive Entwicklung des Vorarlberger Feuerwehrwesens stark gemacht. Die internationale Katastrophenhilfe und das breite Themengebiet des Naturkatastrophenschutzes lagen dabei genauso in seinem Fokus wie das Bewerbswesen, das wichtige Thema der Personalentwicklung und eine engagierte Jugendarbeit. Unter seiner Führung wurden innovative Anreizsysteme, eine Anerkennungskultur sowie persönliche Wertschätzungsinstrumente entwickelt und verankert. Auf seine Initiative hin sind auch im Bereich der Kommunikation moderne Werkzeuge etabliert worden, um der immer rascheren Informationsgeschwindigkeit Rechnung tragen zu können. Seine Amtszeit hinterlässt nachhaltige Spuren.

Große Verdienstzeichen des Landes
An Anita Frühwirth aus Dornbirn, Katharina (Kitty) Hertnagel aus Sulzberg, Franz Abbrederis aus Rankweil, Monsignore Rudolf Bischof, bis 2019 Generalvikar der Diözese Feldkirch und langjähriger Feldkircher Dompfarrer, und Franz Rauch aus Schlins überreichte Landeshauptmann Markus Wallner jeweils Große Verdienstzeichen des Landes.

Die Dornbirnerin Anita Frühwirth, die seit 2003 dem Vorarlberger Volksliedwerk vorsteht, engagiert sich seit Jahrzehnten für den Erhalt und die Erlebbarkeit der musikalischen Volkskultur in Vorarlberg. 1998 gründete sie ihre eigene „Stubenmusik“, die noch heute besteht. Über das Volksliedwerk organisiert sie mit vielen anderen ehrenamtlich tätigen Mitgliedern Seminare, Sänger- und Musikantenstammtische, Volksmusikabende, Offene Singen, Kindersingen und vieles mehr. Der Verein veröffentlicht mit der „Maultrommel“ ein regelmäßiges Mitteilungsheft. Daneben koordiniert Frühwirth Schulprojekte des Bildungsministeriums, kümmert sich um die Aufarbeitung und den Erhalt alter Noten, verlegt Bücher für Kinder und bringt neue Tonträger zur Veröffentlichung. Den Lecher Volksmusiktag hat sie ebenfalls mitinitiiert.

Bereits seit 2011 führt Kitty Hertnagel als Obfrau die ARGE Mobile Hilfsdienste, den Dachverband aller Mobilen Hilfsdienste in Vorarlberg. Von den Mobilen Hilfsdiensten werden Menschen unterstützt, die altersbedingt bzw. aufgrund einer Erkrankung oder Behinderung bei der Bewältigung ihres Alltags auf stundenweise Betreuung angewiesen sind. Zugleich können pflegende Angehörige Hilfestellung erhalten oder auch Familien, die sich in einer Notsituation befinden. Die Mobilen Hilfsdienste sind inzwischen mit 48 Stützpunkten landesweit flächendeckend präsent. Den Mobilen Hilfsdienst in Sulzberg hat Hertnagel mitbegründet. Bis heute hat sie dort auch die Einsatzleitung inne. Zudem ist sie Kassierin im Krankenpflegeverein Sulzberg, singt im Kirchenchor, organisiert Jahrgänger-Ausflüge und hat das „Betreuten Wohnen“ in Sulzberg mitaufgebaut.

Franz Abbrederis engagierte sich fünfzehn Jahre in der Rankweiler Kommunalpolitik, ein Jahrzehnt davon setzte er als Vizebürgermeister wichtige Impulse. Das Fest der Kulturen am Marktplatz geht auf seine Initiative zurück. Als Sozialreferent ist es ihm zudem gelungen, einen Seniorenbeirat zu installieren, der heute noch aktiv ist. Durch vielfältiges ehrenamtliches Wirken konnte er ebenfalls bleibende Akzente setzen, etwa als Gründer von Slow Food Vorarlberg, dem Freundeskreis St. Arbogast und speziell der ins Leben gerufenen Initiative „Netz für Kinder“. In den sechs Jahren, in denen er bei „Netz für Kinder“ als Obmann tätig war, wurden mehr als 1.800 Kinder unterstützt. Mitbegründet hat Abbrederis 2007 zudem die „Rankweiler Miniköche“. Bis zur seiner Pensionierung war er als Pressereferent im Institut für Sozialdienste (IfS) beschäftigt.

Der gebürtiger Bezauer Rudolf Bischof, bis 2019 Generalvikar der Diözese Feldkirch und langjähriger Feldkircher Dompfarrer, ist im Jahr 1967 nach erfolgreichem Abschluss des Theologiestudiums zum Priester geweiht worden. Seine ersten Stationen führten ihn in die Betriebsseelsorge sowie in die Pfarren Frastanz und Lustenau. Ab 1987 leitete er das Innsbrucker Priesterseminar. Zum Dompfarrer in Feldkirch wurde er im Jahr 1996 berufen. Das Amt des Generalvikars übernahm er in 2013, seit November 2019 ist er Bischofsvikar. Mit seiner einfühlsamen und volksnahen Art, dem besonderen Gespür und der Verbundenheit mit den Menschen hat er das spirituelle Leben in Vorarlberg über Jahre und Jahrzehnte auf sehr positive Weise mitgeprägt. Aus all diesen Gründen genießt Rudolf Bischof bis heute höchste Sympathiewerte in der Bevölkerung.

Seit der Studienzeit engagiert sich Franz Rauch, Mitbegründer und Obmann im Verein „Eine-Welt-Gruppe Schlins | Röns“, im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit. Für mehrere Jahre haben er und sein Bruder mit ihren Familien sogar in Kamerun und Sambia gelebt. Ziel der „Eine-Welt-Gruppe Schlins | Röns“ war es von Anfang an, in den ländlich geprägten Gebieten im südlichen Hochland von Tansania basisdemokratische Strukturen aufzubauen, damit die verschiedenen Projekte von den Menschen vor Ort selbstständig weitergeführt werden können. Ziel ist es, eine selbstbestimmte und nachhaltige Entwicklung in Gang zu setzen, die eines Tages nicht mehr auf Hilfe von außen angewiesen ist. Rauch, aber auch alle anderen Vereinsmitglieder, finanzieren ihre Afrika-Reisen selbst. Damit kommen alle Spenden zu 100 % bei den Betroffenen an.

Verdienstzeichen des Landes
Mit Verdienstzeichen des Landes sind Petra Gebhard aus Hard und Hans Peter Schwendinger aus Dornbirn geehrt worden.

Beinahe 30 Jahre ist Petra Gebhard bereits beim Roten Kreuz aktiv. Bereits mit 19 Jahren hatte sie sich zur Rettungssanitäterin ausbilden lassen. Neben Rettungs- und Krankentransportdiensten brachte sie sich auch im Bereich Katastrophenvorsorge, Katastrophenhilfe, Großunfall, Notunterkunft und Schulung aktiv ein. Zudem hat sie in der Rotkreuzabteilung Hard die Jugendarbeit und die realistische Notfalldarstellung mitaufgebaut. Im Test- und Impfzentrum im Dornbirner Messequartier gehörte sie zu den wesentlichen Stützen des Teams. Daneben ist Gebhard seit 1994 Obfrau der „Hardar Wealloruschar“. Mit dem Verein organisiert sie den Harder Adventzaubers und erfüllt mit der Sozialaktion „Hard für Hard“ Familien Weihnachtswünsche.

Von 2005 bis 2020 war Hans Peter Schwendinger Kommandant der Rotkreuzabteilung Dornbirn. Mit dieser Funktion verbunden ist die aktive Mitarbeit im Verbandsausschuss des Landesverbandes Vorarlberg. Damit hat Schwendinger nicht nur die Entwicklung der Dornbirner Abteilung, sondern der Rotkreuz-Landesorganisation insgesamt wesentlich mitbestimmt. Bereits ab 1993 war er in Dornbirn stellvertretender Kommandant. Für besonders wichtig erachtete Schwendinger die Förderung der Freiwilligkeit und die Betreuung der Einsatzkräfte des Roten Kreuzes nach belastenden Einsätzen. In den verschiedenen Funktionen zeichneten ihn Führungsqualität sowie ein besonderes Engagement für das Gemeinsame in der gesamten Organisation aus.

Bundesauszeichnung für Hildegard Breiner
An Hildegard Breiner, die starke Stimme der Umwelt- und Anti-AKW-Bewegung aus Vorarlberg, verlieh Landeshauptmann Wallner im Auftrag des Bundespräsidenten das „Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich“. Von Landesseite war die weit über Vorarlberg hinaus angesehene Umweltaktivistin für ihren jahrzehntelangen Einsatz schon im Jahr 2000 mit dem Großen Verdienstzeichen und im Jahr 2018 mit dem Silbernes Ehrenzeichen geehrt worden. Im Jahr 2008 erhielt sie auch den Dr.-Toni-Russ-Preis.

Musikalisch umrahmt wurde der Festakt im Montfortsaal des Landhauses in Bregenz von Solobläsern des Symphonieorchesters Vorarlberg. Die Laudationes wurden von Augustin Jagg, dem künstlerischen Leiter des Theater KOSMOS in Bregenz, vorgetragen.

Quelle: Land Vorarlberg

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