vonRedaktion Salzburg
SEPTEMBER 18, 2021
„Vorarlbergerin bzw. Vorarlberger des Jahres z’Wian“: Trophäe für 2020 an Informatiker Bernd Bickel und für 2021 an Elektrotechnikerin Simone Schuler überreicht
Wien (VLK) – Über 100 Landsleute sowie Personen mit besonderem Vorarlberg-Bezug hat Landeshauptmann Markus Wallner am Donnerstagabend (16. September) im Künstlerhaus am Karlsplatz im Rahmen eines „Treffpunkt Vorarlberg“ begrüßt. Im Mittelpunkt des gemeinsam mit dem Verein der Vorarlberger in Wien organisierten Abends stand das Wiedersehen nach Monaten pandemiebedingter Einschränkungen. Von Wallner wurde der Termin außerdem genutzt, um den Preis „Vorarlbergerin bzw. Vorarlberger des Jahres z’Wian“ zu überreichen. Informatiker Bernd Bickel erhielt die Trophäe für 2020, die wegen Corona bislang noch nicht verliehen wurde. Für das Jahr 2021 kürte die Jury einstimmig die Elektrotechnikerin Simone Schuler.
Mit dem Anerkennungspreis werden Vorarlberger Persönlichkeiten geehrt, die in der Bundeshauptstadt leben und arbeiten und Außergewöhnliches erreicht oder geleistet haben bzw. sich in einem bestimmten Projekt in herausragendem Maße einsetzen oder eingesetzt haben. Weil im Vorjahr eine offizielle Verleihung pandemiebedingt nicht erfolgen konnte, ging der Preis für 2020 erst in diesem Jahr an seinen rechtmäßigen Empfänger. „Von der Jury sind mit Bernd Bickel und Simone Schuler neuerlich zwei weitere würdige Preisträger ermittelt worden“, freute sich Landeshauptmann Markus Wallner.
Fritsch-Skulpturen und Ehrenurkunden
Der in Bings aufgewachsenen Elektrotechnikerin Simone Schuler (Jahrgang 1988) ist es am Institut für Photonik der TU Wien gelungen, mit dem Kohlenstoffmaterial Graphen neuartige Photodetektoren herzustellen. Von Detektoren wird Licht in elektrische Impulse umgewandelt. Je schneller und effizienter das gelingt, umso größere Mengen an Daten lassen sich in einem bestimmten Zeitraum an einen Computer übertragen. Der von Schuler entwickelte Photodetektor hat eine deutlich höhere Datenübertragungsrate ermöglicht als frühere Technologien. 2020 wurde sie für ihre Forschungserfolge mit dem Hannspeter Winter-Preis der TU Wien geehrt. Nach ihrer Dissertation forschte sie in Moskau und Cambridge. Derzeit arbeitet sie als Projektmanagerin in der Industrie.
Der gebürtige Feldkircher Computerwissenschafter Bernd Bickel (Jahrgang 1982) lehrt und forscht am Institute of Science and Technology (IST) Austria in Klosterneuburg. Mit seinem Team widmet er sich dem 3D-Druck, also der Entwicklung neuer Methoden für die Modellierung und Simulation sowie der Untersuchung von effizienten Algorithmen zum Darstellen und Bearbeiten von Materialien und funktionellen Objekten. Im Bereich Digitale Animation kam das von ihm mitentwickelte System in bekannten Blockbustern wie „Avengers“, „Fluch der Karibik“ oder „Star Wars“ zum Einsatz. Dafür erhielt Bickel mit weiteren Kollegen 2019 den „Technik-Oscar“ von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences.
Der Landeshauptmann überreichte den beiden Preisträgern vom in Wien lebenden und arbeitenden Vorarlberger Künstler Marbod Fritsch gestaltete Skulpturen sowie Ehrenurkunden.
Ausgezeichnete Preisträgerinnen und Preisträger
2019 war die Auszeichnung „Vorarlbergerin bzw. Vorarlberger des Jahres z’Wian“ an die beiden Initiatoren des Sozialprojekts „Open Piano for Refugees“, Udo Felizeter und Nico Schwendinger, gegangen. Im Jahr davor durfte sich die aus Bregenz stammende Kunsthistorikerin Sabine Haag, die seit 2009 dem Kunsthistorischen Museum Wien als Generaldirektorin vorsteht, über den Titel freuen. Weitere Preisträgerinnen und Preisträger waren der Dornbirner Regisseur Martin Gruber (2017), der aus Bildstein stammende Professor für Informatik, Gerhard Widmer (2016), der Bregenzerwälder Junggastronom Luke Bereuter mit Team (2015), der frühere Generalsekretär für auswärtige Angelegenheiten im Ministerium für Europa, Integration und Äußeres und heutige Botschafter Österreichs in Frankreich, Michael Linhart (2014), die Ausnahmeathletin Caroline Weber (2013) und die Journalistin und Schriftstellerin Doris Knecht (2012).
Neue Rieger-Orgel im Stephansdom besichtigt
Der „Treffpunkt Vorarlberg“-Veranstaltung im Künstlerhaus ist ein weiterer Termin mit starkem Vorarlberg-Bezug vorausgegangen, der den Landeshauptmann in den Wiener Stephansdom führte. Domkapellmeister Markus Landerer stellte die neu eingebaute Riesenorgel vor. Virtuos bespielt wurde das eindrucksvolle Instrument von der jungen Vorarlberger Organistin Sarah Ellensohn. Die größte Orgel Österreichs wurde von der Vorarlberger Orgelbaufirma Rieger gebaut.
Quelle: Land Vorarlberg